das Pilzfotopage - Forum

Hallo miteinander!

Wie schon in meinen vorherigen Beitrag angedroht, hier der nicht sehr befriedigende Fotoversuch von dieser seltsamen Laccaria amethystea: Nur Stiel, ohne Hut. Da aber der Stiel oben geschlossen ist, kann der Hut nicht einfach nur abgefallen, -bissen o.ä. sein. Drumrum standen übrigens noch andere, normal ausgebildete Lacktrichterlinge.
Im letzten Bild kann man wieder alles Mögliche sehen - für mich ein Mönch in Kutte.

Nun bin ich neugierig, was Gerd dazu sagt/schreibt!

Viele Grüße - Rika

Hallo Gerd,

gerade habe ich nochmal Deine Erläuterungen zu der verrückten Eichen-Rotkappe gelesen --> da muss ich noch eine Ergänzung bezüglich des Standorts vornehmen: Der Pilz stand unter einem liegenden Stamm - Lichtmangel könnte also eine Rolle gespielt haben.

Zitat aus dem letzten Beitrag von Gerd (viewtopic.php?f=34&t=5823):
(1) Hutlose Fruchtkörper:
[1]„Manche Pilzarten bilden in völliger Dunkelheit normale, fertile Fruchtkörper, …
Andere, vorwiegend holzzerstörende Hymenomyzeten bilden bei Lichtmangel, hutlose, sterile, stiel-, horn- oder geweihförmige „Dunkelformen“ aus, z.B.Flammulina velutipes, …
Artabhängig reicht zur Ausbildung von derartigen Missbildungen bereits die Lichtqualität (z.B. zu geringer Blauanteil) oder eine zu geringe Beleuchtungsdauer…“
[1] beschreibt im Abschnitt „Horn- und geweihförmige Bildungen“ Beispiele (Boletales werden nicht erwähnt) aus Bergwerken, Brunnenschächten, Kellern und unter experimentellen Bedingungen bei denen die Stiele horn-/geweihförmig verzweigt, oft stark verlängert sind und dem Fruchtkörper Hüte und Hymenophore fehlen.
---> Aber, in all den gezeigten Fällen sind die Stiel extrem schlank und nicht normal ausgebildet.

Viele Grüße - Rika

Hallo Rika,

UmUlmHerum hat geschrieben: gerade habe ich nochmal Deine Erläuterungen zu der verrückten Eichen-Rotkappe gelesen --> da muss ich noch eine Ergänzung bezüglich des Standorts vornehmen: Der Pilz stand unter einem liegenden Stamm - Lichtmangel könnte also eine Rolle gespielt haben.

Zitat aus dem letzten Beitrag von Gerd (viewtopic.php?f=34&t=5823):
(1) Hutlose Fruchtkörper:
[1]„Manche Pilzarten bilden in völliger Dunkelheit normale, fertile Fruchtkörper, …
Andere, vorwiegend holzzerstörende Hymenomyzeten bilden bei Lichtmangel, hutlose, sterile, stiel-, horn- oder geweihförmige „Dunkelformen“ aus, z.B.Flammulina velutipes, …
Artabhängig reicht zur Ausbildung von derartigen Missbildungen bereits die Lichtqualität (z.B. zu geringer Blauanteil) oder eine zu geringe Beleuchtungsdauer…“
[1] beschreibt im Abschnitt „Horn- und geweihförmige Bildungen“ Beispiele (Boletales werden nicht erwähnt) aus Bergwerken, Brunnenschächten, Kellern und unter experimentellen Bedingungen bei denen die Stiele horn-/geweihförmig verzweigt, oft stark verlängert sind und dem Fruchtkörper Hüte und Hymenophore fehlen.
---> Aber, in all den gezeigten Fällen sind die Stiel extrem schlank und nicht normal ausgebildet.

- So rein spekulativ könnte es sich (beachte Standort mit fehlender hohe Blauanteile enthaltende Mittagssonne und evtl. zusätzlich noch reduzierter Belichtungsdauer) um einen Lichtmangel handeln.
---> Aber nach Literatur treten deratige Misbildungen meist nur in Stollen oder unter kontrollierten Laborbedingungen/Kulturversuchen auf.

- Alternativ gäbe es noch die Möglichkeit, dass der Hut abgefressen wurde und der Stiel versucht hat einen neuen, zum Zeitpunkt der Aufnahme noch unvollständigen, Hut zu bilden.

Grüße
Gerd