das Pilzfotopage - Forum

Hallo zusammen,

der letzte Samstag stand bei mir im Zeichen der Spuren der Altvorderen. So gibt es in der Nähe von Finnentrop einige Funde von Urocystis floccosa auf Helleborus viridis aus den Jahren 1919 bis 1949. Auch wenn die Fundortangaben nicht sehr präzise sind, ist das Vorkommen der Wirtspflanze auf die Umgebung des Dorfes Weringhausen beschränkt, so daß eine Suche auf gut Glück nicht komplett aussichtslos erschien.

1. Man merkt sofort, daß man auf Kalk unterwegs ist: Melampsora rostrupii ex Mercurialis perennis 2. Ramularia hellebori ex Helleborus viridis 3. Ein Urocystis. Die Wirtspflanze würde ich für Alopecurus halten, der wuchs dort jedenfalls in unmittelbarer Nachbarschaft und sah im direkten Vergleich recht ähnlich. Andererseits fühle ich mich in der vegetativen Grasbestimmung nicht sicher genug um Arrhenatherum ganz ausschließend zu können. 4. Mastigosporium album ex Alopecurus pratensis 5. Taphrina crataegi ex Crataegus sp., leider noch nicht reif, aber man erkennt mikroskopisch schon, daß eine pilzliche Struktur auf dem Blatt ist. 6. Das Highlight der Tour: Auch 73 Jahre nach dem letzten Fund erfreut sich Urocystis floccosa ex Helleborus viridis bester Gesundheit. Björn

Hallo Björn,

schöne Sachen zeigst du hier. Zu Urocystis floccosa kann ich dich nur beglückwünschen. Nach 73 Jahren ein wieder Auffinden der Art ist schon was besonderes. Da ich hier auf Buntsandstein sitze und die grüne Nieswurz auch in den Kalkgebieten des Saarlandes fehlt, werde ich diesen Brandpilz wohl nie zu Gesicht bekommen.

Taphrina crataegi hab ich 2019 auch mal gefunden und abgelichtet. War damals mein Erstfund.


Gruß
Harry

Hallo Björn und Haryy,

schöne Bilder wie immer, Björn. Ich schaue die Beiträge immer an, auch wenn ich nicht darauf antworte, aber ich lerne und halte wie Harry die Augen nach bestimmten Arten auf, die du hier aufführst.
Was die Grüne Nieswurz betrifft, so steht in der Roten Liste vom Saarland Folgendes:

Helleborus viridis subsp. occidentalis (Reut.) Schiffn.: Das ehemalige Vorkommen von H. viridis subsp. occidentalis im
Schaumberggebiet, das bereits ROSBACH (1880) mit Gewährsmann Bockholz erwähnt, wurde 1994 (! 2014) von J.
Dewes bestätigt. Die Art wächst dort in einem flächendeckenden Bestand im Buchenhochwald am Blasiusberg
bei Tholey-Bergweiler. Es ist anzunehmen, dass die früher als Heilpflanze geschätzte und in Klostergärten
angebaute Pflanze aus dem Garten der Abtei Tholey verwildert ist.

Gruß, Volker

Hallo zusammen,

dann hat Harry ja scheinbar ja doch noch eine Chance, den Pilz bei sich im Saarland zu finden. Ansonsten ist wohl eine Reise nach NRW oder Niedersachsen angesagt

Björn