Unbekannte auf einer Wiese

nicht eindeutig geklärte bzw. unbekannte Funde können hier gezeigt und besprochen werden. Forumsstart - 05.11.2007

Moderator: Harry

Günter1
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Unbekannte auf einer Wiese

Ungelesener Beitrag von Günter1 »

Hallo in die Runde,

auf der Biotop-Wiese mit den Saftlingen und Korallen standen auch diese beiden, zu denen ich noch keine rechte Idee habe.

Festfleischig, Geruch unauffällig, keine Bäume im Umfeld. Für mich auffällig war die rötliche Verfärbung am Hut.
img_0132res.jpg
img_0132res.jpg (176.93 KiB) 5773 mal betrachtet
Originalwert Bild aufgenommen am/um:
2013:10:27 11:46:04
Bild aufgenommen am/um:
So 27. Okt 2013, 10:46
Brennweite:
34 mm
Belichtungszeit:
1/50 Sek
Blendenwert:
f/11
ISO:
400
Weißabgleich:
Automatisch
Blitz:
Blitz nicht ausgelöst, Erzwungener Blitzmodus
Kamera-Hersteller:
Canon
Kamera-Modell:
Canon EOS 600D
Belichtungsmodus:
Blendenvorwahl
Belichtungskorrektur:
0 EV
Belichtungsmessung:
Muster
img_0133res.jpg
img_0133res.jpg (169.12 KiB) 5759 mal betrachtet
Originalwert Bild aufgenommen am/um:
2013:10:27 11:47:03
Bild aufgenommen am/um:
So 27. Okt 2013, 10:47
Brennweite:
35 mm
Belichtungszeit:
1/50 Sek
Blendenwert:
f/11
ISO:
400
Weißabgleich:
Automatisch
Blitz:
Blitz nicht ausgelöst, Erzwungener Blitzmodus
Kamera-Hersteller:
Canon
Kamera-Modell:
Canon EOS 600D
Belichtungsmodus:
Blendenvorwahl
Belichtungskorrektur:
0 EV
Belichtungsmessung:
Muster
Und dieser kleine mit ca. 1 cm Hutdurchmesser war einfach so schön ...
img_0143-800x.jpg
img_0143-800x.jpg (186.5 KiB) 5759 mal betrachtet
Originalwert Bild aufgenommen am/um:
2013:11:01 13:04:50
Bild aufgenommen am/um:
Fr 1. Nov 2013, 12:04
Brennweite:
55 mm
Belichtungszeit:
1/500 Sek
Blendenwert:
f/11
ISO:
1600
Weißabgleich:
Automatisch
Blitz:
Blitz nicht ausgelöst, Erzwungener Blitzmodus
Kamera-Hersteller:
Canon
Kamera-Modell:
Canon EOS 600D
Belichtungsmodus:
Blendenvorwahl
Belichtungskorrektur:
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Belichtungsmessung:
Muster
Viele Grüße
Günter
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Harry
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Re: Unbekannte auf einer Wiese

Ungelesener Beitrag von Harry »

Hallo Günter,

den Weißen halte ich für Hygrocybe virginea. Die Fruchtkörper können bei dieser Art ziemlich kompakt und fest sein. Die roten Flecken werden durch einen mir nicht bekannten parasitären Pilz verursacht. Hier hatten wir das schon mal, sind aber auch nicht weiter gekommen.

viewtopic.php?f=13&t=5853&view=unread

Der kleine ist wohl ein Tintling. Bei der genauen Art kann ich dir allerdings nicht weiterhelfen.

Gruß
Harry
Dass man immer noch lernen kann ist herrlich, und auch dass man andere dazu braucht.
pilzmel
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Re: Unbekannte auf einer Wiese

Ungelesener Beitrag von pilzmel »

Hallo Günter,
der Tintling ist ziemlich sicher Coprinopsis cortinata.
Beste Grüße!
Andreas
Günter1
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Re: Unbekannte auf einer Wiese

Ungelesener Beitrag von Günter1 »

Hallo,

auf H. virginea wäre ich nie gekommen, so groß und fest wie dieser Pilz war. Auch wenn viele Jungfernellerlinge im Umfeld standen.

Der kleine Tintling gefiel mir sehr, hatte eigentlich nicht ernsthaft auf eine Bestimmung gehofft. Umso mehr freue ich mich.

Danke und viele Grüße
Günter
Jonny70
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Re: Unbekannte auf einer Wiese

Ungelesener Beitrag von Jonny70 »

Hallo Günter, hallo Harry,

ich bin eben erst über den Beitrag gestolpert. Irgenwie habe ich den verschlafen.

Wenn ich mir die Bilder so betrachte, denke ich die Pilze waren ziemlich dickfleischig, nicht durchscheinend gerieft. Günter hat sie ja als fest und groß bezeichnet.
Interessant wäre noch zu wissen, ob die Hutoberfläche trocken oder schmierig/fettig anfühlend war.

Ich würde den obigen Pilz eher als Hygrocybe pratensis var. pallida (Cooke) Arnolds, früher auch Hygrocybe berkeleyi/ Cuphophyllus berkeleyi (P.D. Orton) bezeichnen.

Leider kann ich nicht sagen ob dieser Pilz, gleich H. virginea, auch von einer bakteriellen Infektion befallen werden kann, die die Flecken hervorruft. [Beisenherz, Zur Ökologie und Taxonomie der Saftlinge und Ellerlinge (Arnolds1990)]

Herzliche Grüße

Dirk

PS: Den Pilz habe ich dieses Jahr erst zum ersten Mal bewußt gefunden und hatte leider keine Kamera dabei. Zuhause konnte den erst richtig bestimmen, nachdem mir aufgefallen war, daß das Pilzlein
für H. virginea zu dickes Fleisch hatte und nicht durchscheinend gerieft war. Von der Größe her können beide fast gleich sein.
Günter1
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Re: Unbekannte auf einer Wiese

Ungelesener Beitrag von Günter1 »

Hallo Dirk,

bei diesen Saftlingen, auch im anderen Beitrag, wurde ich irgendwie auf dem linken Fuß erwischt.
Im Grunde weiß ich, daß bei Pilzbestimmung ein paar Merkmale erforderlich sind, und nicht nur ein auch noch mäßiges Foto. Ich hatte einfach nur geknipst und erst später trieb mich die Neugier, doch hier anzufragen.
Soviel vorab.

Hut war, soweit ich mich erinnern kann, nicht schmierig feucht sondern eher trocken. Wie schon geschrieben, das Fleisch sehr kompakt, erinnerte mich im Schnitt fast ein wenig an Taublinge, ohne die "Bruchprobe" gemacht zu haben.
Stiel war nicht hohl, das Fleisch von Hut und Stiel auch nicht wäßrig, wie zB bei meinen H. virginea. Zu dem Merkmal "durchscheinend gerieft" kann ich mich konkret nicht erinnern, aber tendenziell nein, wegen dickem, nicht wäßrigem Fleisch. Stiel war sehr dick relativ zur Länge, bes. im Vergleich mit H. virginea.

Orangefarbener Wiesenellerling (Hygrocybe pratensis) gab es im Umfeld reichlich. Dessen Hutoberfläche sah visuell viel "speckiger" aus. Vergleichend gefühlt hatte ich nicht.

Ich bin noch oft über diese Wiesen gelaufen, aber diesen dicken weißen fand ich nie wieder.

Nächstes Jahr schaue ich wieder und etwas genauer hin.

Danke für Deine Rückmeldung.
Viele Grüße
Günter
Jonny70
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Re: Unbekannte auf einer Wiese

Ungelesener Beitrag von Jonny70 »

Hallo Günter,

so ist es oft mit Arten die man zu kennen denkt. Meist merkt man es erst daheim, oft hat man nur Fotos gemacht und keine Fruchtkörper mitgenommen, dann kommen Zweifel und
man kann dann die Art nicht mehr ausreichend bestimmen. Wo kenne ich das nur her. :giggle

Ich habe mit deinen Beschreibungen und Bildern nochmals die Geschichte durchgeschlüsselt und bleibe immer beim o.g. Pilzlein hängen.
Hauptgründe hierfür sind das feste, dicke Fleisch in Verbindung mit dem nicht durchscheinend gerieften Hut.
Leider kann man die Fakten ja nicht mehr nachprüfen, somit kannst man die Art nicht zweifelsfrei bestimmen.
Für einen Arbeitsnamen mit cf. reicht es meiner Meinung schon.

Vielleicht melden sich ja noch Andere zu Wort, die mit der Art schon Erfahrung gesammelt haben.

Herzliche Grüße

Dirk
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