[quote=Harry,20.07.2006, 10:14]
Hallo Detlef,
super Info´s zur Entwicklung und den Wirten der Rostpilze. Im Moment sind sie zum großen Teil noch " spanische Dörfer " für mich, aber ich denke mit der Zeit wird dieses Spezialgebiet auch für mich verständlicher.
Noch ne Frage - du zeigst tolle Bilder von befallenen Blättern. Wie kann ich so was mikroskopieren? Wird da einfach an der Befallstelle was abgekratzt ? Oder wie gehe ich vor?
Gruß Harry
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Hallo Harry,
erstmal eine Richtigstellung ,Klugscheißermodus an: das Zitat heißt nicht " spanische Dörfer ", sondern "
böhmische Dörfer" Klugscheißermodus aus

:
Aber jetzt zur Sache: Genau wie Du von "normalen Pilzfruchtkörpern" Proben zum Mikroskopieren nimmst, verfährst Du bei den Phytoparasiten.
Bei den Rostpilzen nimmst du Proben der unterschiedlichen Sporenlager, meist blattunterseitig.
Ebenfalls bei den "Echten Mehltaupilzen (Erysiphales )", wenn möglich aus den unterseitigen Perithezien, soweit vorhanden ( siehe meine Erklärung bei Arctium-Klette ).
Bei den "Falschen Mehltauen ( Peronosporales ) aus dem unterseitigen "Rasen" ( siehe Erklärung der Unterschiede Echte und Falsche Mehltaue ).
Bei den Brandpilzen ( Ustilaginales etc. ) aus den befallenen Staubgefäßen ( siehe Erklärung Beitrag Silene - Lichtnelke ).
Bei den Imperfekten Pilzen ( Deuteromycetes ) direkt aus der Fleckung, zum Teil blattunterseitig direkte Sporenlager ( Kügelchen oder ähnliches ).
Bei Taphrinales und Exobasidiales etc. immer aus der Befallstelle.
Ist also praktisch kein Unterschied zur normalen Pilzmikroskopie.
Ich gebe auch bei allen von mir durchgeführten Bestimmung immer nochmal die Konidien / Sporenmaße und ,- Ausführung etc. anhand meiner Spezialliteratur bekannt, um ein nachträgliches Mikroskpieren zu ermöglichen.
Also viel Erfolg bei der Mikroskopie und wenn noch Fragen auftauchen sollten, dann her damit.
Herzliche Grüße Detlef