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Rostpilz auf Schwarzer Johannisbeere, (Ribes nigrum)

Verfasst: So 30. Jul 2006, 15:47
von bleem
Hallo

Habe heute nochmal frisch einen Rostpilz auf Schwarzer Johannisbeere geknipst und tue mich mit der Bestimmung schwer, das es einige Arten sein können und die Johannisbeere auch als Zwischenwirt dienen kann. Sicherlich kann Dedimyk einen Tip geben.
An den sogenannten Säulenrost (Cronartium ribicola) mag ich bei der Trockenheit nicht glauben denn dieser braucht es feucht. oder sollten es doch die Sommerlager (Uredosporen) des Säulenrosts sein???

Ciao bleem




Re: Rostpilz auf Schwarzer Johannisbeere, (Ribes nigrum)

Verfasst: So 30. Jul 2006, 18:12
von Dedimyk
[quote=bleem,30.07.2006, 15:47]
Hallo
Habe heute nochmal frisch einen Rostpilz auf Schwarzer Johannisbeere geknipst und tue mich mit der Bestimmung schwer, das es einige Arten sein können und die Johannisbeere auch als Zwischenwirt dienen kann. Sicherlich kann Dedimyk einen Tip geben.
An den sogenannten Säulenrost (Cronartium ribicola) mag ich bei der Trockenheit nicht glauben denn dieser braucht es feucht. oder sollten es doch die Sommerlager (Uredosporen) des Säulenrosts sein???
Ciao bleem[/quote]

Hallo Volker,

Du hast mit Deiner Vermutung absolut richtig gelegen.

Auf der Johannisbeere gibt es zwar insgesamt 15 Arten von Rostpilzen, die zum Teil als Kleinarten nur durch Infektionsversuche unterschieden werden können, aber hier ist die Bestimmung recht einfach.

Dabei fungiert die Johannisbeere als Haplont ( Aezienwirt ) und der Rost wechselt entweder auf diverse Carex - Seggen, oder Salix - Weiden.

Im vorliegenden Fall ist die Johannisbeere tatsächlich der Dikaryophyt ( Telienwirt ) und Du hast die II Uredosporenlager des Rostpilzes Cronartium ribicola J.C. Fischer gefunden, die blattunterseits, gelb, auf eckigen braunen Blattflecken mit einer Pseudoperidie sitzen, pustelförmig epidermisbedeckt.
Hier nochmals Bilder mit Uredosporenlagern:





Die späteren III Telienlager, des von Dir treffend Säulenrost genannten Rostpilzes sind ebenfalls blattunterseits, orangefarben bis bräunlichgelb und besitzen 4 -20mm hohe wachsartige Säulchen ( daher der Name Säulenrost ).
Ich habe leider keine diesbezüglichen Bilder

Von der Johannisbeere wechselt Cronartium ribicola auf den Haplonten ( Aezienwirt ) Pinus strobus, die Weymouths-Kiefer und bildet dort die I Aezienlager mit orangegelben Aezien aus, dabei löst der Pilz Rindennekrosen und Nadelvergilbungen aus.
Er wird als sogenannter "Strobenrost" bezeichnet und sieht so aus:





Soweit Informationen zum Rostpilz Cronartium ribicola.

Herzliche Grüße Detlef