Mehtltau und Rostpilz am Rot-Klee?

Spezialforum zum Thema phytoparasitische Kleinpilze ( Rost, Brand, Mehltaupilze etc. ) und tierische Gallen an Wild.- und Nutzpflanzen. Forumsstart - 15.07.2006
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Julia
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Mehtltau und Rostpilz am Rot-Klee?

Ungelesener Beitrag von Julia »

Hi!

Diesen Mehltaupilz habe ich gestern an den Blättern des Rot-Klees (Trifolium pratense) gefunden.
Als ich die Blätter näher betrachtete, vielen mir diese braunen Punkte auf. Ich denke, dass es sich hierbei um reife Sporenhäufchen eines evtl. Rostpilzes handeln könnte. Auf den Bildern der Blattunterseite scheinen diese Häufchen vor dem Reifeprozess noch von einem Schleier umgeben zu sein, der mit dem Reifeprozess aufplatzt (wie z.B bei den Farnen, dort sind die Sori auch vor dem gereiften Zustand mit einem Schleier bedeckt).

Bei dem Mehltaupilz handelt es sich bestimmt wieder um:

Erysiphe trifolii var. trifolii Greville 1824, syn. Microsphaera trifolii var. trifolii (Greville 1824) U. Braun 1981 , oder?









mfg Jule
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Dedimyk
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Re: Mehtltau und Rostpilz am Rot-Klee?

Ungelesener Beitrag von Dedimyk »

[quote=Julia,23.10.2006, 17:33]
Hi!

Diesen Mehltaupilz habe ich gestern an den Blättern des Rot-Klees (Trifolium pratense) gefunden.
Als ich die Blätter näher betrachtete, vielen mir diese braunen Punkte auf. Ich denke, dass es sich hierbei um reife Sporenhäufchen eines evtl. Rostpilzes handeln könnte. Auf den Bildern der Blattunterseite scheinen diese Häufchen vor dem Reifeprozess noch von einem Schleier umgeben zu sein, der mit dem Reifeprozess aufplatzt (wie z.B bei den Farnen, dort sind die Sori auch vor dem gereiften Zustand mit einem Schleier bedeckt).

Bei dem Mehltaupilz handelt es sich bestimmt wieder um:

Erysiphe trifolii var. trifolii Greville 1824, syn. Microsphaera trifolii var. trifolii (Greville 1824) U. Braun 1981 , oder?
mfg Jule
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Hallo Julia,

der Mehltaupilz Erysiphe trifolii var. trifolii Greville 1824, syn. Microsphaera trifolii var. trifolii (Greville 1824) U. Braun 1981 ist absolut richtig bestimmt.

Der Rostpilz ist schon deutlich schwieriger zu bestimmen ohne zu Mikroskopieren.

Aber dank der schönen blattunterseitigen hell- oder zimtbraunen II Uredien habe ich mal nach Klenke ( Literaturhinweis ) durchgeschlüsselt und komme auf den Rostpilz

Uromyces fallens ( Arth. ) Barth.

der zerstreut auf einigen Trifolium-Kleearten, hauptsächlich auf Trifolium pratense, wie im vorliegenden Fall, sowie Tr. alpestre und Tr. medium gefunden werden kann.

Uromyces fallens durchläuft seine gesamte Entwicklung 0- Pyknien, I-Aezien, II- Uredien und III - Telien auf dem Klee, führt also keinen Wirtswechsel durch.

Diese Bestimmung kann nur als Arbeitstitel genommen werden und bedarf noch einer mikroskopischen Absicherung.

Falls Du also Exsikkate angelegt haben solltest, dann schicke sie mir zum Mikroskopieren ( wie gehabt demnächst ), außerdem bitte auch die Bilder :giveme: schon mal vorab per email.


Herzliche Grüße Detlef

Literaturnachweise:
-Klenke, Friedemann: Berichte der Arbeitsgemeinschaft sächsicher Botaniker. Sammel- und Bestimmungshilfen für phytoparasitische Kleinpilze Sachsens
Verlag: Berichte der Arbeitsgemeinschaft sächsischer Botaniker Neue Folge
Band 16 - Sonderheft Institut für Botanik der Tech. Universität Dresden
ISSN: 1434-1662

-Gäumann, Ernst: Die Rostpilze Mitteleuropas mit besonderer Berücksichtigung der Schweiz
Beiträge zur Kryptogamenflora der Schweiz Band XII mit 90 Tabellen und 1075 Abbildungen, 1407 Seiten
herausgegeben von einer Kommission der Schweiz. Naturforschenden Gesellschaft, Kommissionsverlag Büchler & Co. Bern 1959
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