Kiefferia pimpinellae?

[Horst Schlüter]

Liebe Freunde der Pflanzengallen,
in der Garrigue von Leucate, Languedoc-Roussillon, Südfrankreich entedckte ich an Fenchelfrüchten diese Gallen.

Habe ich da richtig bestimmt? Oder gibt es da noch Alternativen?

Bei Buhr heißt diese Gallmücke: Kiefferia pimpinellae

an anderen Stellen wird der Name: Kiefferia pericarpiicola bevorzugt.

Was der derzeitig gültige Name ist, entzieht sich natürlich meiner kenntnis.

Es grüßt
Horst Schlüter

[Volker]

Hallo Horst

Ich würde sagen du liegst goldrichtig, aber eine kleine Restunsicherheit bleibt noch. In nur leicht geschwollenen Früchten entwickeln sich die Larven der Gallmücke Contarinia pastinacae. Absolute Sicherheit bringt jedoch immer nur das Mikroskop. Aber aufgrund der doch recht auffällig großen Anschwellungen solltest du mit Kiefferia pericarpiicola richtig liegen.

Gruß Volker

[Horst Schlüter]

Hallo Volker,
vielen Dank für die Bestätigung, wenn auch mit kleinem Sicherheitsfragezeichen, das ich denke übergehen zu können.

Trotzdem noch eine Frage, im Netz habe ich nichts Brauchbares gefunden, gibt es irgendwo brauchbare Bilder zu Gallen von: Contarinia pastinacae

Und woher weiß man, daß diese Art an Fenchel ebenfalls zu finden ist?

Es grüßt
Horst

[Volker]

Hallo Horst

Uuups, ich hab Unsinn geschrieben. Irgendwie war ich voll auf Pastinake, anstatt auf Fenchel. Lag wohl daran, das ich meine letzten Gallen für dieses Jahr auf Pastinake gefunden habe, mit selbigen Aussehen. Nein, also deine Kiefferia pericarpiicola ist natürlich richtig, allerdings entwickeln sich in den Gallen auch Inquilinen (Mitbewohner, Einmieter) wie Amerapha gracilis, Contarinia inquilina und Trotteria umbelliferarum (alles Gallmücken). Die Arten Contarinia inquilina und Trotteria umbelliferarum sind sehr selten. Die Larven von Contarinia inquilina wären orange-gelb, die Larven von Trotteria umbelliferarum pinkfarben. Von Amerapha gracilis habe ich keine Infos über die Larven.

Gruß Volker

[Horst Schlüter]

Hallo,
habe ich das richtig verstanden, daß es da u.U. in einer Galle mehrere Arten von Gallmücken gibt. Und wenn ja, kommen diese Gallmücken auch isoliert vor oder sind sie auf die Galle von Kiefferia pericarpiicola angewiesen?

Es grüßt
Horst

[Volker]

Hallo Horst

Ja, das hast du richtig verstanden. Es können sich andere Gallmückenarten in der Galle des eigentlichen Verursachers Kiefferia pericarpiicola entwickeln. Soweit ich informiert bin nicht isoliert, sondern als echte Einmieter.

Gruß Volker

[Horst Schlüter]

Hallo Volker,
das ist interessant und ich werde, wenn ich wieder mal in Ligurien bin, da gibt es ja auch viel Fenchel, zum Einen auf Gallen an Fenchelfrüchte achten und dann mal die Gallen öffnen un photographieren, vielleicht gibt es ja da dann interessante Bilder zu den Untermietern.
Gibt es da Angaben, wie groß die Chance ist? Also wieviele Gallen muß man untersuchen, um statistisch die Chance auf einen Untermieter zu haben?

Es grüßt
Horst

[Volker]

Hallo Horst

Dazu gibt es keine weiteren Angaben, jedenfalls mir nicht bekannt. Interessant ist die Sache mit den Inquilinen auf alle Fälle, ist auch eine meiner Hauptziele, mehr darüber herauszufinden. Leider bin ich auf Experten im Ausland angewiesen, da z.B.viele Bestimmungen (z.b. Larven) nur mit Spezialliteratur, Mikroskop und entsprechender Vorkenntnisse, sowie Genanalysen machbar sind.
Ich packe die Larven oft in Alkohol und versende sie zur Bestimmung nach Uk oder Cz.

Gruß Volker

[Horst Schlüter]

Hallo Volker,
mir gig es eigentlich darum, zu klären, ob es im Rahmen von Urlaun Sinn macht danach zu fahnden, denn ich werde mit Sicherheit nicht hunderte von Gallen öffnen, da ist dann Urlaub wichtiger als als Gallen.

Wieviel Prozent soll der Alkohol denn haben, 70% oder besser nur 45%?
Gruß
Horst

[Volker]

Hallo Horst

Also die Chance auf Inquilinen in Gallen von Fenchel ist im Ausland mit Sicherheit größer. Die Seltenheit bezog sich auf Funde in Deutschland. Was den Alkohol (Isopropanol) betrifft, so sind 70% angesagt. Aber du hast recht, Urlaub ist mit Sicherheit kein Ding um dutzende Gallen zu öffnen. Für dich reicht es quasi aus, den Gallenverursacher zu benennen und die inqulinen Arten zu erwähnen. Alles andere wird zu wissenschaftlich , es sei denn du kniest dich da voll rein.

Gruß Volker

[Horst Schlüter]

Hallo Volker,
vielen Dank für die Ergänzung, meine Frau ist da zumeist dabei, da geht reinknien nicht, aber vielleicht komme ich eines Tages in Rente, da wäre das vielleicht ein Thema.

Es grüßt
Horst