Tuberculina auf was denn jetzt genau?
Verfasst: Mi 27. Jun 2018, 21:09
Hallo ihr lieben,
wie mein Nickname schon verrät, gehe ich gerne Klettern und das bevorzugt im Elbsandsteingebirge. Bei solchen Touren nehme ich auch immer Belege für die sächsische Pilzkartierung mit. Nicht selten habe ich durch solche Zufallsfunde schon richtig tolle Sachen gehabt.
So wie auch letzten Samstag, als ich im Bielatal MTB 5051,323 unterwegs war. am Wegesrand stand eine Pflanze, die ich aufgrund von fehlendem Blütenstand nicht bestimmen konnte. Dank Botanikgruppe bei FB wurde sie als Senecio nemorensis agg. bestimmt. Sollte so passen, oder doch nicht?
Nicht schlecht staunte ich als ich mir dann kreisrunde braune Blattflecken auf den ansonsten total rostbefallenen Blättern ansah. Auf allen Blättern, habe ich auf den nicht-verbräunten Stellen ausschließlich eine Coelosporium-Art gefunden.
Bilder der braunen Blattflecken
Die verbräunten Stellen waren interessant. Da haben sich auf den Rostpilzsori Sporodochien aus schlanken, pallisadenförmig nebeneinanderstehenden Hyphen gebildet, die jeweils nur eine Konidie abschnürten. Die Konidien waren glatt, kugelig bis leicht ovoid und deren Größe betrug 9-12 µm. Vor kurzem hatte ich eine Anfrage gelesen, wo die Gattung Tubercularia herauskam. Da sich das mikroskopische Bild mit dieser Anfrage gleicht, gehe ich auch hier von einer Tubercularia aus. Die parasitierten Sori waren alle recht flach und wichen auch sonst von der Form her nicht sonderlich von den Uredinien des Coelosporium ab, so dass ich davon ausgehe ich davon aus, dass diese auch von der Tubercularia parasitiert wurden. Die becherförmigen Fragmente auf den verbräunten Stellen lassen allerdings auch den Schluss zu, dass diese eine Puccinia parasitieren können. Allerdings heben sich Aecien von Puccinia bei meinen bisherigen Funden der Gattung der Rand immer deutlicher von der Epidermis ab, bzw. bleiben ansonsten nicht so flach. Bei einem untersuchten Präparat habe ich auch Pseudoperidienzellen gefunden, die durchaus den Schluss zulassen, dass diese Becher wirklich mal von einer Puccinia stammten. Leider geht meine Erfahrung bei Hyperparasiten gegen o, so dass ich euch um eure Meinung bitte.
Mikrobilder:
Ist die Tubercuaria, wenn es denn überhaupt eine ist, bestimmbar und auf welchem Wirt parasitiert sie? Herzlichen Dank schon mal vorab.
l.g.
Stefan
wie mein Nickname schon verrät, gehe ich gerne Klettern und das bevorzugt im Elbsandsteingebirge. Bei solchen Touren nehme ich auch immer Belege für die sächsische Pilzkartierung mit. Nicht selten habe ich durch solche Zufallsfunde schon richtig tolle Sachen gehabt.
So wie auch letzten Samstag, als ich im Bielatal MTB 5051,323 unterwegs war. am Wegesrand stand eine Pflanze, die ich aufgrund von fehlendem Blütenstand nicht bestimmen konnte. Dank Botanikgruppe bei FB wurde sie als Senecio nemorensis agg. bestimmt. Sollte so passen, oder doch nicht?
Nicht schlecht staunte ich als ich mir dann kreisrunde braune Blattflecken auf den ansonsten total rostbefallenen Blättern ansah. Auf allen Blättern, habe ich auf den nicht-verbräunten Stellen ausschließlich eine Coelosporium-Art gefunden.
Bilder der braunen Blattflecken
Die verbräunten Stellen waren interessant. Da haben sich auf den Rostpilzsori Sporodochien aus schlanken, pallisadenförmig nebeneinanderstehenden Hyphen gebildet, die jeweils nur eine Konidie abschnürten. Die Konidien waren glatt, kugelig bis leicht ovoid und deren Größe betrug 9-12 µm. Vor kurzem hatte ich eine Anfrage gelesen, wo die Gattung Tubercularia herauskam. Da sich das mikroskopische Bild mit dieser Anfrage gleicht, gehe ich auch hier von einer Tubercularia aus. Die parasitierten Sori waren alle recht flach und wichen auch sonst von der Form her nicht sonderlich von den Uredinien des Coelosporium ab, so dass ich davon ausgehe ich davon aus, dass diese auch von der Tubercularia parasitiert wurden. Die becherförmigen Fragmente auf den verbräunten Stellen lassen allerdings auch den Schluss zu, dass diese eine Puccinia parasitieren können. Allerdings heben sich Aecien von Puccinia bei meinen bisherigen Funden der Gattung der Rand immer deutlicher von der Epidermis ab, bzw. bleiben ansonsten nicht so flach. Bei einem untersuchten Präparat habe ich auch Pseudoperidienzellen gefunden, die durchaus den Schluss zulassen, dass diese Becher wirklich mal von einer Puccinia stammten. Leider geht meine Erfahrung bei Hyperparasiten gegen o, so dass ich euch um eure Meinung bitte.
Mikrobilder:
Ist die Tubercuaria, wenn es denn überhaupt eine ist, bestimmbar und auf welchem Wirt parasitiert sie? Herzlichen Dank schon mal vorab.
l.g.
Stefan