im Reich der Buschwindröschen !!

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Harry
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im Reich der Buschwindröschen !!

Ungelesener Beitrag von Harry »

Hallo zusammen,

mehrmals jährlich ist eine Auenlandschaft in der Nähe meinens Heimatortes Bexbach Ziel von ausgedehnten Fototouren.

So auch gestern nachmittag. Zur Zeit stehen dort die Buschwindröschen in voller Blüte. Hier einige Bilder:

Anemone nemorosa







dieser weiße Blütenteppich stellt alljährlich im Frühjahr eine wahre Augenweide dar. Und wo Anemone nemorosa so große Bestände bildet bleibt auch ein kleiner Ascomycet aus der Familie der Sclerotiniaceae nicht aus. Der Anemonenbecherling ( Dumontinia tuberosa ) entwickelt sich aus einem Sklerotium, das an den Rhyzomen der Anemone parasitiert. Die Pflanze wird durch den Pilz derartig geschwächt, das sie oftmals nur Kümmerexemplare ohne jegliche Blütenbildung hervorbringt.

Dumontinia tuberosa



im weiteren Verlauf der Exkursion sind mir noch Pflanzen begegnet die auch in meiner Küche Verwendung finden. So zum Beispiel der Wiesenknöterich. Seine jungen, mildschmeckenden Blätter ergänzen in hervorragender Weise jeden Wildkräutersalat. Auch wie Spinat zubereitet schmeckt die Pflanze hervorragend.

Polygonum bistorta



die Blätter der Bachbunge, aus der Familie der Ehrenpreisgewächse, liefern einen hervorragenden Wildkräutersalat. Sein kräftiges, etwas herbes Aroma wird aber nicht von jedermann geschätzt.
Die Pflanze kommt nur an sauberen Gewässern vor und bildet in der Feilbachaue große Bestände.

Veronica beccabunga



und wo das Wasser noch klar und sauber ist, findet sich auch die Sumpf -Dotterblume ein. Dieses Hahnenfußgewächs verzeichnet in den letzten Jahren einen sehr starken Schwund der Bestände. Mancherorts ist diese attraktive Pflanze schon recht rar geworden. In der Küche finden höchstens die noch geschlossenen Blütenknospen als Kapernersatz Verwendung.

Caltha palustris



Außer dem Anemonenbecherling sind uns, bleem war mit von der Partie, in diesem Gebiet noch weitere Pilze begegnet. An etwas trockeneren Randgebieten der Aue sind zahlreiche Haselsträucher anzutreffen und bei etwas Geduld kann man dort auch den Hasel - Kleibecherling entdecken. Das Bild zeigt noch geschlossene Exemplare.

Encoelia furfuracea



an einer umgestürzten, stark mit Moos überwucherten Buche fanden wir fast mit Abschluss unserer Exkursion noch den gezonten Ohrlappenpilz. In unserer Ecke eine nicht gerade häufige Art.

Auricularia mesenterica



alles in allem - ein schöner und gelungener Sonntagnachmittag.

Gruß
Harry
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