Wissenswertes vom Beinwell !!

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Harry
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Wissenswertes vom Beinwell !!

Ungelesener Beitrag von Harry »

Hallo Heilpflanzenfreunde,

der Beinwell gehört zur Familie der Boraginaceen ( Borretschgewächse ). Er ist in fast ganz Europa beheimatet. Der botanische Namen Symphytum ist vom griechischen Wort für ? Zusammenwachsen ? abgeleitet. Auch der deutsche Name weist auf seine traditionelle Verwendung hin. Man findet die Pflanze häufig auf feuchten Wiesen, in Gräben und Gebüschen.

Symphytum officinale - Beinwell






Verwendung

Küche

Die rohen Blätter gab man früher feingehackt Wildkräutersalaten zu. Sie fanden auch gedünstet als Gemüse Verwendung. Jüngere Untersuchungen sagen aus das Beinwell Alkaloide enthalten die in höheren Dosen giftig wirken. In Tierversuchen sollen sie Leberschäden hervorgerufen haben.

Inhaltsstoffe

Allantoin
Alkoloide
Cholin
Consolidin
Gerbstoffe
Schleim
Inulin
Zucker
Calcium
Kalium
Phosphor
Vitamin B 12

Medizin

Der Beinwell ist eine hervorragende Heilpflanze bei eitrigen Wunden, Blutergüssen, Prellungen, Knochenbrüchen, Knochenhautentzündungen, Unterschenkelgeschwüren und Venenentzündungen. Der Hauptwirkstoff der Pflanze ist das Allantoin.

Allantoin wird auch von Fliegenmaden produziert, was man sich in den beiden Weltkriegen zu Nutzen machte und mit den Maden schlecht heilende und eitrige Wunden behandelte. Das von den Maden abgesonderte Allantoin verflüssigte die Wundsekrete, regte den Gewebsstoffwechsel an und förderte so die Heilung.

Die gleiche Wirkung wie mit der Fliegenmadenbehandlung lässt sich heute auf angehnemere Weise mit Beinwell erzielen. Man sammelt von Mai an das frische, blühende Kraut und im Herbst nach Einziehen der Blätter die kräftige Pfahlwurzel. Bei der Verarbeitung der Wurzel sollte man unbedingt Gummihandschuhe tragen da die Wurzel sehr viel Schleim enthält und die Hände sehr stark und anhaltend bräunlich färben. Die gereinigte in Scheiben geschnittene und getrocknete Wurzel wird in der Regel aus Abkochung genutzt. 50 Gramm der getrockneten Wurzel wird mit einem halben Liter Wasser ca. 30 Minuten köcheln gelassen. In die abgekühlte Zubereitung werden nun Mullkompressen getaucht und auf die erkrankten Stellen aufgelegt. Verwendet man die frische Wurzel sollte man für die Abkochung ca. 200 Gramm verwenden. Aus klein gehackten frischen Blättern und Blüten kann man sich einen Breiumschlag herstellen, den man 2 mal täglich erneuern sollte.

Gerade bei Verstauchungen, Prellungen und Blutergüssen hat mir die Pflanze schon wertvolle Dienste erwiesen. Ich verwende sie in der Regel frisch, ein Vorrat an getrockneten Wurzeln geht mir so gut wie nie aus.

Gruß
Harry
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