die Pflanzenwelt Teneriffas - Teil 1

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Harry
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die Pflanzenwelt Teneriffas - Teil 1

Ungelesener Beitrag von Harry »

Hallo Pflanzenfreunde,

ich möchte die Serie mit dem pflanzlichen Wahrzeichen Teneriffas beginnen. Dracaena draco, der echte Drachenbaum ist wohl der spektakulärste Vertreter der Liliengewächse. Der Name dieses Baumes ist eine Anspielung auf die Ähnlichkeit, die er nach Meinung vieler Autoren, mit einem Drachen hat. Vor allem der narbenübersäte Stamm und die kammartige Baumkrone erinnern an dieses Fabelwesen.

In freier Natur ist dieser makaronesische* Endemit kaum noch anzutreffen. Auf Gran Canaria, Teneriffa, La Palma, den Kapverden und auf Madeira ist dieses lebende Fossil nur noch in wenigen Exemplaren zu finden. In Parkanlagen hingegen ist er auf oben genannten Inseln sehr beliebt.

Die jungen Schößlinge sind zunächst noch unverzweigt, die Verzweigung beginnt erst nach der ersten Blüte. Seine ungeteilten, grünen und lederartigen Blätter sind rosettenförmig angeordnet. Die weißen Blüten sind sehr zahlreich und bilden dichte, sehr auffällige Trauben. Die kleinen, runden Früchte sind kräftig orange gefärbt. Hier 3 Fotos des Baumes:





sehr interessant ist auch das Alter das diese beeindruckenden Pfanzen erreichen können. Bei Icod de los Vinos steht der älteste Drachenbaum der Kanaren, sein Alter wird mit mit mehr als 1000 Jahren angeben. Der Gigant misst eine Höhen von 20 m und besitzt einen Stammumpfang von 6 Metern.



Als Liliengewächs bildet der Drachenbaum kein Holz, die äußere verfilzte Faserschicht umschließt einen hohlen Innerraum. Und diese Faserschicht hat im Laufe der vielen Jahrhunderte schon einiges mitgemacht. Man kann dies ganz gut am letzten Bild erkennen.



Alexander von Humboldt, der zu den ersten Naturkundlern zählte die die Kanaren erforschten, berichtete sogar von einem mehr als 6000 jährigen Drago im Orotova - Tal der allerdings 1867 zerstört wurde.

Wegen der stark dezimierten natürlichen Bestände wurde Dracaena drago schon vor einiger Zeit als stark gefährdet eingestuft und unter Naturschutz gestellt. Man sollte es daher unterlassen in freien Natur vorkommende junge Drachenbäumchen auszugraben um als Andenken mit nach Haus zu nehmen. Geldstrafen von mehreren 10 000 Euro können die Folge sein.

viele Grüße
Harry

* der makaronesische Inselarchipel umfasst die Kanaren, die Azoren, die kapverdischen Inseln, Salvagem und Madeira.
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