Lauchgewächse (Bärlauch, Wunderlauch, Wilder Schnittlauch)
Verfasst: So 14. Feb 2016, 20:46
Guten Abend zusammen,
heute hatte ich die Gelegenheit im Frankfurter Stadtwald nach den Fundstellen für den sogenannten Wunderlauch (Allium paradoxum), unter anderem auch Berliner Bärlauch genannt. zu schauen. Bei dem Gewächs soll es sich um eine invasive, also eingeschleppte Art handeln, welche ursprünglich im Kaukasus beheimatet ist.
Im Frankfurter Oberwald erscheint das Lauchgewächs bei milder Winterwitterung etwa ab Anfang Februar auf sandigen Standorten mit einem gewissen Kalkgehalt. Insbesondere entlang der Waldwege auf dem Kamm der eiszeitlichen Flugsanddünen sprießen dann bis in den Frühsommer (Juni) Pflanzenteppiche.
Beste Erntezeit ist nach meiner Erfahrung der Monat März, wenn sich bis zu 25 cm lange Blätter ausgebildet haben, welche aber noch über eine gewisse Zartheit und Aromafülle verfügen. Die Pflanze blüht etwa ab Anfang April. Ernten sollte man dann aber nur noch die Blütenknospen, die Blätter werden dann hart und sind auch weniger aromatisch.
Blätter und Blüten enthalten wohl ähnliche Inhaltsstoffe wie der Bärlauch, schmecken und riechen daher auch vergleichbar. Im Unterschied zum Bärlauch hat der "Wunderlauch" eher rundliche Zwiebeln, welche jung ebenfalls essbar sind. Dazu muss man logischerweise die Pflanzen herausreißen. Daher nur zur Geschmacks- und Aromaprobe empfohlen.
Verwechseln kann man(n)/Frau die jungen Triebe mit noch nicht blühenden Schneeglöckchen, welche allerdings keinen knoblauchartigen Geruch aufweisen und eher blaugrün schimmern.
Nur etwa einen Kilometer entfernt, in auwaldähnlichen Senken entlang eines Waldbaches sprießt nahezu zeitgleich der Bärlauch (Allium ursinum).
An anderen wärmebegünstigeren Standorten ist im diesem Jahr der Bärlauch schon am Dreikönigstag erschienen, freilich nur einzelne Blätter und keimende Zwiebeln an aufgeschobenen Waldwegerändern.
Bärlauch und Wunderlauch am gleichen Standort habe ich bisher nicht gefunden.
An den Standorten des Bärlauch erscheinen auch -meist einige Tage vorher- die jungen Austriebe des Aronstab. Im Unterschied zum Bärlauch weisen die Triebe keinen knoblauchartigen Geruch und eine andere Blattform auf. Von "Geschmacksproben" des Aronstabes (Nesselzellen!!!) wird dringend abgeraten.
Schon seit Weihnachten 2015 findet sich an kalkhaltigen Standorten auf flussnahen Wiesen, unter Ufervegetation und an anderen kalkhaltigen Standorten Wilder Schnittlauch (Allium schoenoprasum). Beste Erntezeit hier nach meiner Erfahrung bis Ende Februar.
Mann/Frau kann die Lauchgewächse klein geschnitten mit reichlich Salz und Öl einlegen. Bärlauch und Wunderlauch unter Zusatz von Mandeln, Nüssen oder Pinienkernen, reichlich Salz und Pflanzenöl (Raps- oder Sonnenblumenöl) zu schmackhaftem Pesto verarbeiten. Die Verwendung von Olivenöl ist aufgrund dessen Eigengeschmacks Geschmackssache...
Viele Grüße
Waldfried
heute hatte ich die Gelegenheit im Frankfurter Stadtwald nach den Fundstellen für den sogenannten Wunderlauch (Allium paradoxum), unter anderem auch Berliner Bärlauch genannt. zu schauen. Bei dem Gewächs soll es sich um eine invasive, also eingeschleppte Art handeln, welche ursprünglich im Kaukasus beheimatet ist.
Im Frankfurter Oberwald erscheint das Lauchgewächs bei milder Winterwitterung etwa ab Anfang Februar auf sandigen Standorten mit einem gewissen Kalkgehalt. Insbesondere entlang der Waldwege auf dem Kamm der eiszeitlichen Flugsanddünen sprießen dann bis in den Frühsommer (Juni) Pflanzenteppiche.
Beste Erntezeit ist nach meiner Erfahrung der Monat März, wenn sich bis zu 25 cm lange Blätter ausgebildet haben, welche aber noch über eine gewisse Zartheit und Aromafülle verfügen. Die Pflanze blüht etwa ab Anfang April. Ernten sollte man dann aber nur noch die Blütenknospen, die Blätter werden dann hart und sind auch weniger aromatisch.
Blätter und Blüten enthalten wohl ähnliche Inhaltsstoffe wie der Bärlauch, schmecken und riechen daher auch vergleichbar. Im Unterschied zum Bärlauch hat der "Wunderlauch" eher rundliche Zwiebeln, welche jung ebenfalls essbar sind. Dazu muss man logischerweise die Pflanzen herausreißen. Daher nur zur Geschmacks- und Aromaprobe empfohlen.
Verwechseln kann man(n)/Frau die jungen Triebe mit noch nicht blühenden Schneeglöckchen, welche allerdings keinen knoblauchartigen Geruch aufweisen und eher blaugrün schimmern.
Nur etwa einen Kilometer entfernt, in auwaldähnlichen Senken entlang eines Waldbaches sprießt nahezu zeitgleich der Bärlauch (Allium ursinum).
An anderen wärmebegünstigeren Standorten ist im diesem Jahr der Bärlauch schon am Dreikönigstag erschienen, freilich nur einzelne Blätter und keimende Zwiebeln an aufgeschobenen Waldwegerändern.
Bärlauch und Wunderlauch am gleichen Standort habe ich bisher nicht gefunden.
An den Standorten des Bärlauch erscheinen auch -meist einige Tage vorher- die jungen Austriebe des Aronstab. Im Unterschied zum Bärlauch weisen die Triebe keinen knoblauchartigen Geruch und eine andere Blattform auf. Von "Geschmacksproben" des Aronstabes (Nesselzellen!!!) wird dringend abgeraten.
Schon seit Weihnachten 2015 findet sich an kalkhaltigen Standorten auf flussnahen Wiesen, unter Ufervegetation und an anderen kalkhaltigen Standorten Wilder Schnittlauch (Allium schoenoprasum). Beste Erntezeit hier nach meiner Erfahrung bis Ende Februar.
Mann/Frau kann die Lauchgewächse klein geschnitten mit reichlich Salz und Öl einlegen. Bärlauch und Wunderlauch unter Zusatz von Mandeln, Nüssen oder Pinienkernen, reichlich Salz und Pflanzenöl (Raps- oder Sonnenblumenöl) zu schmackhaftem Pesto verarbeiten. Die Verwendung von Olivenöl ist aufgrund dessen Eigengeschmacks Geschmackssache...
Viele Grüße
Waldfried