wenn selbst ausgewiesene Cortinarienspezialisten einen großen Bogen um Telamonien machen, was soll da erst Otto Normalverbraucher mit den Dingern anfangen? Trotzdem werde ich mal einen Bestimmungsversuch unternehmen. Beide Arten fand ich unter Quercus robur.
Cortinarius spec. - erinnert mich irgendwie an Cortinarius vernus. Aber jetzt und unter Eiche?
Cortinarius spec.
Ich nehme nicht an dass jemand einen Tipp für mich hat. :ugh:
also zum ersten fällt mir nix ein, obwohl er sehr schön und irgendwie markant aussieht. Scheint recht groß zu sein (für eine Telamonie) und anscheinend bräunliches Velum zu haben. Trotzdem, keine Idee (
Der zweite dagegen ist einfacher, das ist Cortinarius hinnuleus - oder doch zumindest eine sehr nah verwandte Art. Die insgesamt orangeocker Färbung, relativ robuster Habitus, weißes Velum, das oft recht üppig ist und meist als lange sichtbarer Stiel"ring" und/oder zanhradartig auf dem (nicht "am"!) Hutrand liegenbleibt sind typisch, Dazu sehr oft unter Eiche und dann noch ein charakteristischer, scheunenstaubartiger Geruch mit leicht süßlicher Komponente.
beim 1. bin ich mir jetzt sicher dass es sich um Cortinarius vernus Lindström & Melot handelt. Der schön silbrig überfaserte Hut ist bei den jungen Exemplaren sehr gut zu sehen. Die Fruchtkörper sind so groß nicht, keiner der abgebildeten Pilze erreichte einen Hutdurchmesser von 4 cm. Die Mikromerkmale stimmen auch überein.
Den deutschen Namen Rosastieliger Wasserkopf sollte man nicht überbewerten. Das Rosa am Stiel ist wirklich nur sehr schwach und nur bei günstigen Lichtverhältnissen gut zu sehen. Ich finde die Art oft schon ab Mitte - Ende April in größeren Gruppen unter Kiefer. Laut Breitenbach/ Kränzlin kommt er auch unter Laubgehölzen vor.
Danke für den Tipp zur zweiten Art. Was mich an meinem Fund stört ist das Fehlen des weißen, deutlich sichtbaren Stielrings und der nur sehr schwache scheunenstaubartige Geruch. Eine süssliche Komponente konnte ich nicht wahrnehmen, eher eine die etwas an Seife erinnert. Na ja, mit dem Geruch ist das eh so ne Sache. Von den Mirkomerkmalen her käme Cortinarius hinnuleus aber ganz gut hin.
die Gruppe um den ehemaligen erythrinus ist eine gute Idee, da hätte ich auch selber drauf kommen können. Hatte offenbar nicht zuende gelesen :-/
Aber vernus im August .... naja. Es gibt noch etliches in dieser Gruppe, die bei den Franzosen übrigens Castanei heißt. Sicherlich ist da nicht alles echt und gut, aber außer vernus scheint es mir doch noch einiges zu geben. Wer sich mit der Gruppe näher befassen möchte kann gerne Material haben. Z.B. vom August unter Kiefern in den Dünen der Baltischen Ostsee oder vom September aus dem Schönbuch unter jungen Fichten auf eher saurem Boden etc.
die Gruppe um den ehemaligen erythrinus ist eine gute Idee, da hätte ich auch selber drauf kommen können. Hatte offenbar nicht zuende gelesen :-/
Aber vernus im August .... naja. Es gibt noch etliches in dieser Gruppe, die bei den Franzosen übrigens Castanei heißt. Sicherlich ist da nicht alles echt und gut, aber außer vernus scheint es mir doch noch einiges zu geben.
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Sicherlich gibt es in der Sektion Hydrocybe ( bei Moser Pulchelli ) einige Arten die vom rein Makroskopischen auch passen könnten. In erster Linie ist hier an C. depressus und C. erubescens zu denken. Depressus schließe ich wegen den kleineren schmalellipsoiden bis mandelförmigen, nur schwach warzigen Sporen aus. Der rötende Wasserkopf ( C. erubescens ) hat ebefalls sehr feinwarzige Sporen die auch etwas schlanker als bei Cortinarius vernus sind. Vernus ist ist meines Wissens die einzige Art der Gruppe die durch eine starke und dichte Warzigkeit der Sporen hervorsticht. Ausserden sind die Sporen bei vernus mehr breitellipsoid zum Teil fast rundlich. Genau die Dinger hatte meine Kollektion. Also kann ich erubescens auch ausschließen.
Die Erscheinungszeit für vernus wird in der Literatur ab April, nicht im April angegeben. Brandrud/Melot geben hier sogar Frühjahr bis Spätherbst an.
Also ich denke Cortinarius vernus ehemals Cortinarius erythrinus dürfte sicher sein.
Beide Arten fand ich unter Quercus robur.
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