auch von mir ein Rätsel !!
Moderator: Harry
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auch von mir ein Rätsel !!
Hallo Rätselfreunde,
auf meiner kleinen Fototour am späten Nachmittag hätte ich fast diesen Pilz zertreten. In unserer Gegend ist er nicht allzu häufig anzutreffen.
das denkt ihr könnte das sein?
Gruß
Harry
auf meiner kleinen Fototour am späten Nachmittag hätte ich fast diesen Pilz zertreten. In unserer Gegend ist er nicht allzu häufig anzutreffen.
das denkt ihr könnte das sein?
Gruß
Harry
Re: auch von mir ein Rätsel !!
Hallo Harry,
ich denke, Dein Rätsel ist nicht so ganz einfach. Was heißt "in unserer Gegend", ist das die Umgebung von Bexbach, das Saarland oder Südwestdeutschland?
Ich schreibe hier mal was ich sehe: Farbe des Hutes: rötlich bis lila, fein punktiert, Hutrand wellig und eingebogen, Lamellen rosa oder weiss mit rosa Sporen, angewachsen oder ausgebuchtet angewachsen (kann ich nicht so genau erkennen), gegabelt,
Stiel bauchig und ohne Ring (oder eventuell mit feinen rötlichen Velumresten?)
Vielleicht eine Entoloma-Art?
Viele liebe Grüße
Rita
ich denke, Dein Rätsel ist nicht so ganz einfach. Was heißt "in unserer Gegend", ist das die Umgebung von Bexbach, das Saarland oder Südwestdeutschland?
Ich schreibe hier mal was ich sehe: Farbe des Hutes: rötlich bis lila, fein punktiert, Hutrand wellig und eingebogen, Lamellen rosa oder weiss mit rosa Sporen, angewachsen oder ausgebuchtet angewachsen (kann ich nicht so genau erkennen), gegabelt,
Stiel bauchig und ohne Ring (oder eventuell mit feinen rötlichen Velumresten?)
Vielleicht eine Entoloma-Art?
Viele liebe Grüße
Rita
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Re: auch von mir ein Rätsel !!
Hallo Rita,
in unserer Gegend ist auf den Raum Bexbach gemünzt. Wenn man sich den Verbreitungsatlas der Grosspilze Deutschlands anschaut scheint er gar nicht so selten zu sein. Ich persönlich hatte ihn bisher aber nur ca. 5 mal in der Hand.
So viel sei noch verraten. Er kommt unter Kiefern auf sauren Böden vor und es ist keine Entoloma. Ich gebe noch ein Bild zu und hoffe das sich ein paar mehr trauen einen Tipp abzugeben.
Gruß
Harry
in unserer Gegend ist auf den Raum Bexbach gemünzt. Wenn man sich den Verbreitungsatlas der Grosspilze Deutschlands anschaut scheint er gar nicht so selten zu sein. Ich persönlich hatte ihn bisher aber nur ca. 5 mal in der Hand.
So viel sei noch verraten. Er kommt unter Kiefern auf sauren Böden vor und es ist keine Entoloma. Ich gebe noch ein Bild zu und hoffe das sich ein paar mehr trauen einen Tipp abzugeben.
Gruß
Harry
- Der Juergen
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Re: Re: auch von mir ein Rätsel !!
[quote=Harry,11.10.2005, 15:24]
So viel sei noch verraten. Er kommt unter Kiefern auf sauren Böden vor und es ist keine Entoloma. Ich gebe noch ein Bild zu und hoffe das sich ein paar mehr trauen einen Tipp abzugeben.[/quote]
Bei uns am Albrand gibt es auf Wachholderheiden unter Kiefern zwei häufige Ritterlinge: Tricholoma imbricatum (Feinschuppiger Ritterling) und Tricholoma fracticum (Fastberingter Ritterling) - die wachsen aber bei uns gern auf Kalk. Ich tippe mal auf T. imbricatum, weil hier keine ausgeprägte 'Ringzone' zu erkennen ist.
Grüßle
Juergen
So viel sei noch verraten. Er kommt unter Kiefern auf sauren Böden vor und es ist keine Entoloma. Ich gebe noch ein Bild zu und hoffe das sich ein paar mehr trauen einen Tipp abzugeben.[/quote]
Bei uns am Albrand gibt es auf Wachholderheiden unter Kiefern zwei häufige Ritterlinge: Tricholoma imbricatum (Feinschuppiger Ritterling) und Tricholoma fracticum (Fastberingter Ritterling) - die wachsen aber bei uns gern auf Kalk. Ich tippe mal auf T. imbricatum, weil hier keine ausgeprägte 'Ringzone' zu erkennen ist.
Grüßle
Juergen
Re: auch von mir ein Rätsel !!
Hallo Jürgen,
Das Ausschlüsseln nach MOSER (1983), HORAK (2005), KIEGLSTEINER (2001) landet man m.E. bei Berücksichtigung von "Nadelwald" ohne Irritation bei:
- Tricholoma imbricatum (Feinschuppiger Ritterling), sofern auf saurem, basenreichem Boden
- Tricholoma inodermatum (RadialstreifigerRitterling), sofern auf alkalischem, basenreichen Boden.
Mein Tipp und damit will ich auch auf eine T. imbricatum nahestehende Art hinweisen:
Tricholoma inodermatum, da (vergleiche MOSER) der Fundort offensichtlich grasig ist.
---> Allerdings passt mein Tipp nicht so recht zu Harry's Bemerkung bezüglich der Häufigkeit.
---> Was mich allerdings wundert sind die stark gegabelten Lamellen, die mir bei T. imbricatum noch nicht aufgefallen sind.
Grüße
Gerd
Auch ich gehe davon aus, dass es einer der braunhütigen, trockenen Ritterlinge handelt.Ich tippe mal auf T. imbricatum, weil hier keine ausgeprägte 'Ringzone' zu erkennen ist.
Das Ausschlüsseln nach MOSER (1983), HORAK (2005), KIEGLSTEINER (2001) landet man m.E. bei Berücksichtigung von "Nadelwald" ohne Irritation bei:
- Tricholoma imbricatum (Feinschuppiger Ritterling), sofern auf saurem, basenreichem Boden
- Tricholoma inodermatum (RadialstreifigerRitterling), sofern auf alkalischem, basenreichen Boden.
Mein Tipp und damit will ich auch auf eine T. imbricatum nahestehende Art hinweisen:
Tricholoma inodermatum, da (vergleiche MOSER) der Fundort offensichtlich grasig ist.
---> Allerdings passt mein Tipp nicht so recht zu Harry's Bemerkung bezüglich der Häufigkeit.
---> Was mich allerdings wundert sind die stark gegabelten Lamellen, die mir bei T. imbricatum noch nicht aufgefallen sind.
Grüße
Gerd
Re: auch von mir ein Rätsel !!
Hallo Pilzfreunde,
hallo Gerd, schön, auch mal wieder was von Dir zu hören und wie immer kompetent.
Leider ist dieses Rätsel offensichtlich nur was für Mykologen und PSV, da ich, in der Annahme, daß Jürgen und Gerd richtig liegen, in meinen Büchern mal nachgeschlagen habe und mir Tricholoma imbricatum auf den Abbildungen angesehen habe. Kann leider keine Ähnlichkeit feststellen und wäre nur aufgrund des Bildes nie darauf gekommen. Und Tricholoma inodermatum kann ich in meiner Literatur nirgends entdecken.
Daher muß ich hier leider passen.
Viele Grüße
Rita
hallo Gerd, schön, auch mal wieder was von Dir zu hören und wie immer kompetent.
Leider ist dieses Rätsel offensichtlich nur was für Mykologen und PSV, da ich, in der Annahme, daß Jürgen und Gerd richtig liegen, in meinen Büchern mal nachgeschlagen habe und mir Tricholoma imbricatum auf den Abbildungen angesehen habe. Kann leider keine Ähnlichkeit feststellen und wäre nur aufgrund des Bildes nie darauf gekommen. Und Tricholoma inodermatum kann ich in meiner Literatur nirgends entdecken.
Daher muß ich hier leider passen.
Viele Grüße
Rita
- Der Juergen
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Re: Re: auch von mir ein Rätsel !!
Hallo Gerd,
[quote=Gerd,11.10.2005, 19:28]
Hallo Jürgen,
Mein Tipp und damit will ich auch auf eine T. imbricatum nahestehende Art hinweisen:
Tricholoma inodermatum, da (vergleiche MOSER) der Fundort offensichtlich grasig ist.
[/quote]
Interessant! Den habe ich noch gar nie in Betracht gezogen, allerdings liest sich das mal wieder verwirrend (Aus KRIEGLSTEINER DGBaWü Band 3):
"[...] Die in der Literatur genannten makromorphologischen Unterschiede überzeugen kaum (Basidiocarpien durchschnittlich kleiner, Hutform meist stärker kegelig, an Inocybe erinnernd, die mikromorphologischen (Sporen, Hutdeckschicht) sind praktisch identisch, ebenso die ökologischen (Nadelwald, Kiefern), wobei T. imbricatum eher auf saueren, T. inodermeum auf kalkreichen Böden vorkommen soll."
Grüßle
Juergen
[quote=Gerd,11.10.2005, 19:28]
Hallo Jürgen,
Mein Tipp und damit will ich auch auf eine T. imbricatum nahestehende Art hinweisen:
Tricholoma inodermatum, da (vergleiche MOSER) der Fundort offensichtlich grasig ist.
[/quote]
Interessant! Den habe ich noch gar nie in Betracht gezogen, allerdings liest sich das mal wieder verwirrend (Aus KRIEGLSTEINER DGBaWü Band 3):
"[...] Die in der Literatur genannten makromorphologischen Unterschiede überzeugen kaum (Basidiocarpien durchschnittlich kleiner, Hutform meist stärker kegelig, an Inocybe erinnernd, die mikromorphologischen (Sporen, Hutdeckschicht) sind praktisch identisch, ebenso die ökologischen (Nadelwald, Kiefern), wobei T. imbricatum eher auf saueren, T. inodermeum auf kalkreichen Böden vorkommen soll."
Grüßle
Juergen
Re: auch von mir ein Rätsel !!
Hallo Rita #6,
Ich finde, dass das Rätsel nicht nur etwas für Mykologen ist.
- Beim anfangs (Harry #1) gezeigten Bild waren wenigstens Burggraben zu erkennen.
---> Was lag da bei der Lamellenfarbe und dem Habitus eigetlich näher als Tricholoma spec. ?
---> An der Hutfarbe war zu erkennen, dass es sich wohl um eine der Braun-/Rotbraunhütigen Arten aus der Sektion Genuina handelt.
===> Mehr konnte ich dem Bild nicht entnehmen.
---------------------------------------
Die in Harry #3 gezeigten Bilder bestätigten mir die Vermutung "braunhütige Tricholoma" und Harry weist auch auf den standort hin.
Die gute Nachricht:
---> Braunhütige Ritterlinge lassen sich m.E. makroskopisch ohne Irritationen ausschlüsseln (z.B. MOSER (1983), Krieglsteiner (2001), HORAK (2005) aufgrund folgender Merkmale:
(1) Ringreste ?
(2) Hut trocken bzw. schmierig ?
(3) Abgegrenzte/Nicht abgegrenzte Zone an Stielspitze ?
(4) Farben ?
(5) Standort (Nadelwald, Laubwald) ?
(6) Geruch, Geschmack ?
Ich hoffe, ich habe nichts vergessen.
---> Übrigens, ich halte nichts von Bildvergleich und bevorzuge zuerst ein Ausschlüsseln und dann ein Vergleich mit Detailbeschreibung und Abbildung.
--------------------------
Und weil Du es bist, schlüssele ich nachfolgend nach HORAK (2005) aus:
3.2.14. Tricholoma (Fr.: Fr.) Staude (1857)
Ritterlinge
1. H jung weiß, weißlich, hellgrau, alt +- gilbend. H.haut (feucht) trocken, klebrig od. schmierig (Ixokutis). Meist mit Schnallen......................................................................................Schlüssel 3.2.14.1. (S. 120)
---> Passt nicht, da landet man in der Ecke T. lascivum, T. inamoenum, T. album etc.
1*. H. mit anderen Farben................................................................................................................................2
---> ok
2. (1). H. jung satt gelb, gelbbraun od. purpurbraun. H.haut trocken od. schmierig. - (wenn L. gelb, vgl. Trichomopsis).................................................................................................................Schlüssel 3.2.14.2. (S. 121)
---> Passt nicht, da landet man bei T. sulphureum, T. bufonium. Beide Arten sind bei uns ziemlich häufig.
2*. H. mit anderen Farben...............................................................................................................................3
---> ok
3. (2). H. jung +- gelbbraun, satt rotbraun, orangebraun, hell braun od. dunkelbraun. ..........................................4
---> ok
3* H. mit anderen Farben.........................................................................................................................................5
---> nein
4. (3). H.haut (feucht) trocken........................................................................................Schlüssel 3.2.14.3. (S. 121)
---> ok, So schätze ich den Hut (obwohl Harry nichts dazu gesagt hat) ein !
---> Grund: Der Fruchtkörper scheint mir nicht ausgetrocknet zu sein und müßte bei "schmierigem Hut" wenigstens etwas glänzen.
4. H.haut (feucht) schmierig (Ixokutis)..........................................................................Schlüssel 3.2.14.4. (S. 122)
---> nein
-----------------------------------
Schlüssel 3.2.14.3. ? H. jung ± gelbbraun, orangebraun, satt rotbraun, hellbraun od. dunkelbraun. H.haut (feucht) trocken. Schnallen fehlend.
1. H. gelblich, gelbbräunlich, rötlichbräunlich od. hell braun. St. heller glf. mit H. ..............................................2
---> nein
1*. H. ± einfarbig satt orangebraun, rotbraun od. rostbraun, bisw. grünlich. Nadelbäume.....................................3
---> ok
------
3. (1). Hrd. bes. jung stark wollig bis filzig od. schuppig u. gerippt, H.mitte mit faserigen Schuppen, stumpf kegelfg. od. konvex, 40-80(-100) mm. etc.
---> Nein
3* Hrd. auch jung nicht wollig od. faserig, höchstens flaumig. Ges. ± mild. .......................................................4
---> ok
4. (3). H. jung glatt, alt gegen Hrd. mit dichten, faserigen Schuppen, hell bis dunkel braun, 60-100(-120) mm. L. jung weiß, alt schwach rötend. St. zyl. bis schwach keulenfg., glf. mit H., faserig, 50-100(-120)x8-15(-20)mm. Ger. nach Mehl. Ges. bitterlich. Sp. 6-7,5(-8)x4,5-5 µm. Tc (Nadelbäume, bes. Pinus, bisw. Larix). - BK 3.421, GR 99.193, KM 261, L.J 18B, MA 875, RA 55, WN 1.261.
.......................................................................................................................13. T. imbricatum (Fr.: Fr.) P. Kumm.
.............................................................................................................................Schuppiger Ritterling
4*. H. faserig od. mit kleinen Schüppchen, rötlichbraun, Hrd. faserig bis flaumig, 50-80(-100) mm. L. jung weiß, alt hellrotbraun. St. +-zyl., heller glf. mit H., voll od. hohl, 50-90x10-15 mm. Ger. nach Mehl. Ges. mild bis bitter. Sp. 6,5-8x4,5-5 µm. - Tc (Nadelbäume, bes. Pinus). - GR 99.195, RA 54.
??????????????????????????????14. T. inodermeurn (Fr.) Gillet
Deshalb kommen m.E nur T. imbricatum oder T. inodermeum in Frage !!!
- Bei meinem Tipp T. inodermeum habe ich den Hinweis "saurer Boden" von Harry übersehen.
---> Deshalb korrigiere ich mich jetzt und tippe auf T. imbricatum.
---------------------------------------
Übrigens, Krieglsteiner vermutet, dass T. inodermeus konspezifisch mit T. imbricatum ist.
Und ich werde in Zukunft mir unsere T. imbricatum etwas genauer ansehen. Meine Vermutung, dass T. inodermatus in unserem Gebiet durchaus vorkommen kann und einfach nicht erkannt wird.
Grüße
Gerd
Leider ist dieses Rätsel offensichtlich nur was für Mykologen und PSV, da ich, in der Annahme, daß Jürgen und Gerd richtig liegen, in meinen Büchern mal nachgeschlagen habe und mir Tricholoma imbricatum auf den Abbildungen angesehen habe. Kann leider keine Ähnlichkeit feststellen und wäre nur aufgrund des Bildes nie darauf gekommen.
Ich finde, dass das Rätsel nicht nur etwas für Mykologen ist.
- Beim anfangs (Harry #1) gezeigten Bild waren wenigstens Burggraben zu erkennen.
---> Was lag da bei der Lamellenfarbe und dem Habitus eigetlich näher als Tricholoma spec. ?
---> An der Hutfarbe war zu erkennen, dass es sich wohl um eine der Braun-/Rotbraunhütigen Arten aus der Sektion Genuina handelt.
===> Mehr konnte ich dem Bild nicht entnehmen.
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Die in Harry #3 gezeigten Bilder bestätigten mir die Vermutung "braunhütige Tricholoma" und Harry weist auch auf den standort hin.
Die gute Nachricht:
---> Braunhütige Ritterlinge lassen sich m.E. makroskopisch ohne Irritationen ausschlüsseln (z.B. MOSER (1983), Krieglsteiner (2001), HORAK (2005) aufgrund folgender Merkmale:
(1) Ringreste ?
(2) Hut trocken bzw. schmierig ?
(3) Abgegrenzte/Nicht abgegrenzte Zone an Stielspitze ?
(4) Farben ?
(5) Standort (Nadelwald, Laubwald) ?
(6) Geruch, Geschmack ?
Ich hoffe, ich habe nichts vergessen.
---> Übrigens, ich halte nichts von Bildvergleich und bevorzuge zuerst ein Ausschlüsseln und dann ein Vergleich mit Detailbeschreibung und Abbildung.
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Und weil Du es bist, schlüssele ich nachfolgend nach HORAK (2005) aus:
3.2.14. Tricholoma (Fr.: Fr.) Staude (1857)
Ritterlinge
1. H jung weiß, weißlich, hellgrau, alt +- gilbend. H.haut (feucht) trocken, klebrig od. schmierig (Ixokutis). Meist mit Schnallen......................................................................................Schlüssel 3.2.14.1. (S. 120)
---> Passt nicht, da landet man in der Ecke T. lascivum, T. inamoenum, T. album etc.
1*. H. mit anderen Farben................................................................................................................................2
---> ok
2. (1). H. jung satt gelb, gelbbraun od. purpurbraun. H.haut trocken od. schmierig. - (wenn L. gelb, vgl. Trichomopsis).................................................................................................................Schlüssel 3.2.14.2. (S. 121)
---> Passt nicht, da landet man bei T. sulphureum, T. bufonium. Beide Arten sind bei uns ziemlich häufig.
2*. H. mit anderen Farben...............................................................................................................................3
---> ok
3. (2). H. jung +- gelbbraun, satt rotbraun, orangebraun, hell braun od. dunkelbraun. ..........................................4
---> ok
3* H. mit anderen Farben.........................................................................................................................................5
---> nein
4. (3). H.haut (feucht) trocken........................................................................................Schlüssel 3.2.14.3. (S. 121)
---> ok, So schätze ich den Hut (obwohl Harry nichts dazu gesagt hat) ein !
---> Grund: Der Fruchtkörper scheint mir nicht ausgetrocknet zu sein und müßte bei "schmierigem Hut" wenigstens etwas glänzen.
4. H.haut (feucht) schmierig (Ixokutis)..........................................................................Schlüssel 3.2.14.4. (S. 122)
---> nein
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Schlüssel 3.2.14.3. ? H. jung ± gelbbraun, orangebraun, satt rotbraun, hellbraun od. dunkelbraun. H.haut (feucht) trocken. Schnallen fehlend.
1. H. gelblich, gelbbräunlich, rötlichbräunlich od. hell braun. St. heller glf. mit H. ..............................................2
---> nein
1*. H. ± einfarbig satt orangebraun, rotbraun od. rostbraun, bisw. grünlich. Nadelbäume.....................................3
---> ok
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3. (1). Hrd. bes. jung stark wollig bis filzig od. schuppig u. gerippt, H.mitte mit faserigen Schuppen, stumpf kegelfg. od. konvex, 40-80(-100) mm. etc.
---> Nein
3* Hrd. auch jung nicht wollig od. faserig, höchstens flaumig. Ges. ± mild. .......................................................4
---> ok
4. (3). H. jung glatt, alt gegen Hrd. mit dichten, faserigen Schuppen, hell bis dunkel braun, 60-100(-120) mm. L. jung weiß, alt schwach rötend. St. zyl. bis schwach keulenfg., glf. mit H., faserig, 50-100(-120)x8-15(-20)mm. Ger. nach Mehl. Ges. bitterlich. Sp. 6-7,5(-8)x4,5-5 µm. Tc (Nadelbäume, bes. Pinus, bisw. Larix). - BK 3.421, GR 99.193, KM 261, L.J 18B, MA 875, RA 55, WN 1.261.
.......................................................................................................................13. T. imbricatum (Fr.: Fr.) P. Kumm.
.............................................................................................................................Schuppiger Ritterling
4*. H. faserig od. mit kleinen Schüppchen, rötlichbraun, Hrd. faserig bis flaumig, 50-80(-100) mm. L. jung weiß, alt hellrotbraun. St. +-zyl., heller glf. mit H., voll od. hohl, 50-90x10-15 mm. Ger. nach Mehl. Ges. mild bis bitter. Sp. 6,5-8x4,5-5 µm. - Tc (Nadelbäume, bes. Pinus). - GR 99.195, RA 54.
??????????????????????????????14. T. inodermeurn (Fr.) Gillet
Deshalb kommen m.E nur T. imbricatum oder T. inodermeum in Frage !!!
- Bei meinem Tipp T. inodermeum habe ich den Hinweis "saurer Boden" von Harry übersehen.
---> Deshalb korrigiere ich mich jetzt und tippe auf T. imbricatum.
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Übrigens, Krieglsteiner vermutet, dass T. inodermeus konspezifisch mit T. imbricatum ist.
Und ich werde in Zukunft mir unsere T. imbricatum etwas genauer ansehen. Meine Vermutung, dass T. inodermatus in unserem Gebiet durchaus vorkommen kann und einfach nicht erkannt wird.
Grüße
Gerd
- Harry
- Administrator
- Beiträge: 4693
- Registriert: Mi 22. Dez 2004, 09:37
- Kamera: Nikon D500
Nikon Z5
Olympus Tough TG-6 - Pilzverein: Pilzfreunde Saar - Pfalz e.V.
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Re: auch von mir ein Rätsel !!
Hallo Rita, Jürgen und Gerd
danke für eure Beteiligung am Rätsel.
Beim Rätselpilz handelt es sich um Tricholoma imbricatum den feinschuppigen Ritterling.
Bei meinen bisher wenigen Funden dieser Art ist mir aufgefallen, dass der Charakter der Standorte immer ähnlich waren. Unter den Kiefern war stets Gras und eine mehr oder weniger dicke Moosschicht vorhanden.
Tricholoma inodermeum dürfte ich bis jetzt noch nicht in Händen halten und kann daher auch nicht bestätigen ob die in der Literatur genannten makromorphologischen Unterschiede zutreffen oder nicht. Mikroskopisch ist da eh nix zu wollen.
Gruß
Harry
danke für eure Beteiligung am Rätsel.
Beim Rätselpilz handelt es sich um Tricholoma imbricatum den feinschuppigen Ritterling.
Bei meinen bisher wenigen Funden dieser Art ist mir aufgefallen, dass der Charakter der Standorte immer ähnlich waren. Unter den Kiefern war stets Gras und eine mehr oder weniger dicke Moosschicht vorhanden.
Tricholoma inodermeum dürfte ich bis jetzt noch nicht in Händen halten und kann daher auch nicht bestätigen ob die in der Literatur genannten makromorphologischen Unterschiede zutreffen oder nicht. Mikroskopisch ist da eh nix zu wollen.
Gruß
Harry