Buchvorstellung - Um die Pilze nicht zu verwechseln

hier kann alles gepostet werden was mit Pilzen zu tun hat. Forumsstart - 22.12.2004

Moderator: Harry

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Harry
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Buchvorstellung - Um die Pilze nicht zu verwechseln

Ungelesener Beitrag von Harry »

Hallo Pilzfreunde,

am 28 Januar 2014 wurde im Naturmuseum in Bozen das neue Pilzbuch von Fancesco Bellù und Giulio Veroi vorgestellt.

Per non confondere i funghi - Um die Pilze nicht zu verwechseln

Bild

das großformatige Buch mit 700 Seiten und einem Gewicht von 3,6 kg hinterläßt in der Hand einen mächtigen Eindruck. Das zweisprachige in italienisch und deutsch verfasste Werk erhebt den Anspruch anhand der Bilder und der dargestellten Bestimmungsmerkmale die 1001 Pilzarten eine makroskopische Klassifizierung durchführen zu können. Ob es diesen hohen Ansprüchen gerecht wird, darüber später mehr.

Die Autoren:

Neben den Hauptautoren Francesco Bellù und Giulio Veroi haben noch Siegfried Tartarotti und Fabio Padovan am Buch als Übersetzer mitgearbeitet. Von allen Autoren kenne ich Francesco Bellù von einigen Cortinarientagungen persönlich. Er ist wissenschaftlicher Referent des mykologischen Vereines Bresadola in Bozen. Francesco verfügt über ein enormes mykologisches Wissen. Nicht umsonst wird er als bester Mykologe Italiens bezeichnet.


Fancesco Bellù neben Maria Fresi

Bild

Über die Mitautoren kann ich leider nichts sagen.

Das Buch:

Das Buch „Um die Pilze nicht zu verwechseln" beschreibt rund 1000 Pilze und präsentiert sie in einer neuen systematischen Aufarbeitung. Es ist das erste zweisprachige Buch, das die Pilze mit ihren italienischen und deutschen Namen anführt. Zudem enthält es toxikologische Beschreibungen und Ratschläge zum Verzehr bestimmter Pilze, basierend auf den fortgeschrittenen biochemischen Forschungen in diesem Bereich. Vorgestellt werden auch Pilzarten die eher südlich der Alpen zu finden sind.

Maße - Gewicht - Sprache

Höhe: 32 cm - Breite: 24 cm - Dicke: 4,5 cm - Gewicht: 3,60 kg

Das Buch ist in italienischer und deutscher Sprache verfasst. Für die deutsche Übersetzung waren Siegfried Tartarotti und Fabio Padovan zuständig. Leider ist der umfangreiche Glossar nur in italienischer Sprache abgedruckt.

Sortierung - Nomenklatur - Papierqualität

das Buch ist nicht nach Familien, wie man es z.B. von den Pilzen der Schweiz her kennt, sondern in alphabetische Reihenfolge sortiert. Das bringt natürlich ein " wildes Durcheinander " des Bildmaterials mit sich. Die Nomenklatur ist weitgehenst auf dem aktuellen Stand. Man muss schon genau wissen was man sucht und sollte dabei die aktuellen wissenschaftlichen Pilznamen verwenden. Die Qualität des bedruckten und schweren Hochglanzpapiers würde ich als sehr gut bezeichnen.

Bildmaterial

Um die Pilze in möglichst natürlichem Licht abzubilden wurde auf den Einsatz von Blitzlicht verzichtet. Die 12 x 10 cm messenden Hauptbilder werden als hervorragend bezeichnet. Der Meinung bin ich nicht, oder besser gesagt nicht immer. Ein größere Anzahl an Fotos erscheinen mir zu dunkel und sind meiner Meinung nach zur makroskopischen Pilzbestimmung ungeeignet. In der Mehrzahl ist das Bildmaterial aber zufriedenstellend. Auf kleineren Zusatzfotos werden die wesentlichen Bestimmungsmerkmale beschrieben. Erkennen kann man sie leider aber nicht immer. Positiv sind die vielen Schnittbilder auf denen die Trama und ihre eventuellen, natürlichen Verfärbungen sichtbar sind. Auf Verfärbungen, die durch den Einsatz von Chemikalien hervorgerufen werden, wird nicht eingegangen.

Zielgruppen

Das Buch ist rein auf makroskopischen Bestimmungsmerkmale ausgerichtet. Mikroskopische Merkmale ( Sporenabbildungen ) sind nur bei ganz wenigen Pilzarten vorhanden. Einsteiger in die Mykologie, Speisepilzsammler und Hobbymykologen, die Pilze nach mikroskopischen Merkmalen bestimmen, gehören wohl nicht zur Zielgruppe des Werkes. Das Buch spricht wohl eher den ambitionierten Pilzfreund, der seine Funde hauptsächlich nach makroskopischen Merkmalen bestimmt, an. Auch Sammler solcher monumentalen Werke werden an dem Buch gefallen finden.

Fazit:

Das Buch wird seine Freunde finden. Es schindet im Bücherregal einen mächtigen Eindruck und ist dort jederzeit leicht wieder zu finden.

:tup: :tup:

Ich habe mir vom Buch etwas mehr versprochen, dennoch bereue ich den Kauf des etwas teuereren Werkes nicht. Es wird aber bei Fotoenthusiasten und Hardcore - Bestimmern meiner Meinung nach nicht so gut ankommen.

Bezugsquellen, Preis:

Das Buch ist zur Zeit über den deutschen Buchhandel noch nicht zu beziehen, kann aber direkt beim Editrice Panorama Verlag unter der ISBN 978-88-7389-137-6 bestellt werden. Der Preis liegt bei 129 € und ist im Preis - Leistungsverhältnis in Ordnung.

http://www.panoramalibri.it/index.php?m ... eturnid=54

Eine weitere Bezugsquelle ist das Naturmuseum Südtirol.

http://www.naturmuseum.it/de/news_de.asp?art=448833

Sollten noch Fragen sein stehe ich gerne zur Verfügung.

Gruß
Harry
Dass man immer noch lernen kann ist herrlich, und auch dass man andere dazu braucht.
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Harry
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Re: Buchvorstellung - Um die Pilze nicht zu verwechseln

Ungelesener Beitrag von Harry »

Hallo Pilzfreunde,

per Mail kam die Anfrage ob man auf diese Buchvorstellung verlinken darf. Natürlich darf man das. Es ist dafür keine weitere Anfrage nötig. Ich muss aber betonen dass die Aussagen zu dem Buch meine eigene, persönliche Meinung wiederspiegelt. Jeder Käufer wird die Qualität des Buches gegebenenfalls anders beurteilen.

Gruß
Harry
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Sandor
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Re: Buchvorstellung - Um die Pilze nicht zu verwechseln

Ungelesener Beitrag von Sandor »

Hallo Harry

Interessante Vorstellung. Das Buch ist dann wohl eher nichts für mich. Ich warte mal ab bis ich es mal in die Finger kriege und es mir anschauen kann.

Gruß
Sandor
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