Hallo Pilzfans!
Da ich das in dieser Form noch nicht gesehen habe, denke ich, es ist einen Forumsbeitrag wert. Gomphidius roseus parasitiert offenbar auf dem Myzel von Suillus bovinus, der wiederrum Mykorrhizapartner der Kiefer ist, was dazu führen kann, dass die Fruchkörper beider Arten verbundene Stielbasen aufweisen. Eine funktionierende Dreiecksbeziehung.
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, die Vergesellschaftung der beiden Arten ist ist zwar schon lange bekannt, in dieser Form habe ich das aber auch noch nie gesehen. Danke für´s Zeigen.
VG
Peter
Wissen ist das einzige Gut, das sich vermehrt, wenn man es teilt.
Marie Freifrau von Ebner - Eschenbach (1830 - 1916)
der Kuss des rosenroten Gelbfußes wird dem Kuhröhrling wohl nicht so sonderlich gefallen. Wie du schon geschrieben hast parasitiert er auf dessen Mycel. Aber nicht nur der Rosenrote Gelbfuß macht das, auch die andere Gelbfüße haben das Potenzial auf den Mycelien anderer Pilzarten zu parasitieren.
Wer auf wem? Hier ein Überblick.
Gomphidius roseus ( Rosenroter Gelbfuß ) auf Suillus bovinus ( Kuhröhrling ) Gomphidius maculatus ( Gefleckter Schmierling ) auf Suillus grevillei ( Goldröhrling ) und Suillus viscidus ( Grauer Lärchenröhrling ) Chroogomphus rutilans ( Kupferroter Gelbfuß ) auf Suillus granulatus ( Körnchenröhrling ) Suillus collinitus ( Ringloser Butterpilz ) und Suillus variegatus ( Sandröhrling ) Chroogomphus helveticus ssp.tarensis ( Filziger Gelbfuß - Varietät mit filzig wolligem Hut ) auf Rhizipogon vulgaris ( Gelbbräunliche Wurzeltrüffel )
Die Gelbüße sind zwar in der Lage selbst Mykorrhizen zu bilden, dringen aber auch in den Mantel der Schmierröhrlings bzw. der Wurzeltrüffel Mykorrhizen und schließlich auch interzelluär ein und zapfen über diese" Fremdmykorrhizen " mittels Haustorien die Wirtsbäume an. Die Gomphidiaceen - Mykorrhizen sind alleine nicht in der Lage Bäume anzuzapfen. Wenn man so will machen sich die Gomphidiaceen nicht die Mühe die Bäume selbst anzuzapfen. Sie hängen sozusagen am Tropf der Suillaceen und Rhizopogonaceen. Einen Schaden scheinen diese durch die " Mittesser " nicht zu erleiden.
Gruß
Harry
Dass man immer noch lernen kann ist herrlich, und auch dass man andere dazu braucht.
Tolle Sache!
Sowas hatte ich schon mal gesucht, bzw. nach Bestätigungen gesucht, warum insbesondere die Kupferroten Gelbfüße immer bei Körnchenröhrlingen wachsen.
Hast du eine Quelle, wo das herkommt?
die besondere Beziehung von Gomphidius roseus und seiner Verwandten, oder wie intim können Mykorrhizapilze sein?
im Tintling Heft 1/2002 über dieses Thema geschrieben. Heute ist so einiges erwiesen was er damals in dem wirklich spannenden Artikel schon vermutet hatte.
Gruß
Harry
Dass man immer noch lernen kann ist herrlich, und auch dass man andere dazu braucht.