Morcheln 2019

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Moderator: Harry

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Gerd †
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Re: Morcheln 2019

Ungelesener Beitrag von Gerd † »

Harry hat geschrieben: Mo 29. Apr 2019, 16:58 Hallo Gerd,
Gerd hat geschrieben: So 28. Apr 2019, 13:43
Hallo Harry,

- Die Morcheln wurden von den DNA-Sequenzierern entdeckt und extrem stark gesplittet. Interessant ist eine ausgiebige Diskussion über Art-Konzepte/ Probleme bei DNA-Sequenzierung auf Artniveau, die ich mit Christoph Hahn geführt habe:

---> https://www.pilzforum.at/showthread.php ... 9#pid26369

Grüße Gerd

ich hab den Thread mit verfolgt und fand ihn sehr interessant. Aber mal ehrlich, die extreme Aufsplitterei nimmt so langsam bizarre Formen an. Kein Hobbymykologe kann da mehr folgen weil er den ganzen Sequenzierungsrummel ja gar nicht nachvollziehen kann.

Gruß
Harry
Hallo Harry,

Ich fasse einmal zusammen, wo Christoph Hahn (promovierter Mykologe) und ich uns m.E. einig waren:

(1) Ja, eine nur auf DNA-Sequenzierung basierende Arten-Splitterei ist völliger Unsinn und wird auch von "seriösen" DNA-Sequenzierern ausdrücklich so bewertet. Christoph hat das auch im BMG-Forum in seinen Beiträgen zur "Hydnum-Splitterei" mehrfach betont.

(2) Wir Hobbymykologen müssen dieser teilweise "bizarren Splitterei" nicht folgen können. Denn dieses Chaos, das derzeit angerichtet wird versteht auch Christoph nicht immer.

(3) Entscheidend für uns "Hobby-Mykologen, Kartierer, und reine Speisepilzsammler" ist, was wir unter einer "guten Art" verstehen.

(a) Für Speisepilz-Sammler ist das sehr einfach:
---> Die Beispiele in seiner neueren Populär-Literatur kann er als gute Art betrachten. Auch dann, wenn es sich um "Sammelarten" (z.B. Hallimasch, Rotfuß-Röhrling, Samtfuß-Rübling, etc.). Einem fortgeschrittenem Sammler empfehle ich auch leicht makroskopisch unterscheidbare Arten einer "früheren Sammelart" trennen zu lernen, sofern sie in seiner Literatur erwähnt werden.

(b) Für Kartierer gibt es ein kleines Problem:
---> Häufig wird eine Sammelart kartiert (ohne Zusatz ss. lat.) und zusätzlich weitere zwischenzeitlich akzeptierte neue Arten, ohne das die "Sammelart ss. str.) zusätzlich gelistet wird.
---> Nicht selten wird nur eine Sammelart kartiert, obwohl die zwischenzeitlich in mehrere, leider nicht eindeutig makroskopisch/ökologisch trennbare Arten getrennt wurde. Ein typisches Beispiel wäre der "Phelinus ignarius"-Komplex. Da sollte man zwingend Detail-Angaben hinzufügen.

(c) "Hobby-Mykologen": :
- Schwierig: Ja, wir sind meist überfordert,, das bizarre Splitting bewerten zu können:

---> Mein Vorschlag:
(1) An der im Kartierungsprogramm des Lands genannten Arten orientieren,
(2) bei Gattungen, die einen besonders interessieren, die Literatur verfolgen/beobachten und sich (im Rahmen seiner Kenntnisse) eine eigene Meinung bilden.

- Übrigens Christoph macht auch nix anderes, nur seiner Ausbildung entsprechend auf einem höheren Niveau.

Grüße Gerd
- Ich mache nur Bestimmungsvorschläge und keine Essensfreigabe.
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