Wohl gerundet
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Wohl gerundet
Hallo alle miteinander, hallo Gerd!
Hier kommt die erste (öffentliche) Missbildung des Jahres! Gefunden am 28.7.17 in einem Fichtenforst, Typus Maronenwald – ah, es waren davon bereits ca. 10 Stück zugange, aber leider schon weitgehend hinüber – Hochsträß UmUlmHerum, irgendwas um die 600 mNN. Und ich hatte keine Kamera dabei. Deswegen ein paar hübsche Studio-Fotos. Einer steht noch im Wald und wartet auf mich mit Kamera.
Genau vor 5 Jahren und 50 Wochen hatte ich im selben Wald schon eine ganz ähnliche Missbildung gefunden. Inzwischen bin ich mir ziemlich sicher, zu wissen, wer der ursprüngliche Pilz ist. Ihr dürft mal raten...
Viele Grüße – Rika
Hier kommt die erste (öffentliche) Missbildung des Jahres! Gefunden am 28.7.17 in einem Fichtenforst, Typus Maronenwald – ah, es waren davon bereits ca. 10 Stück zugange, aber leider schon weitgehend hinüber – Hochsträß UmUlmHerum, irgendwas um die 600 mNN. Und ich hatte keine Kamera dabei. Deswegen ein paar hübsche Studio-Fotos. Einer steht noch im Wald und wartet auf mich mit Kamera.
Genau vor 5 Jahren und 50 Wochen hatte ich im selben Wald schon eine ganz ähnliche Missbildung gefunden. Inzwischen bin ich mir ziemlich sicher, zu wissen, wer der ursprüngliche Pilz ist. Ihr dürft mal raten...
Viele Grüße – Rika
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Re: Wohl gerundet
Hallo Rika,
interessante Missbildung. Hmm, aber was isses? Da kann man wirklich nur raten. Vielleicht was in Richtung Lycoperdon oder Clavariadelphus.
Gruß
Harry
interessante Missbildung. Hmm, aber was isses? Da kann man wirklich nur raten. Vielleicht was in Richtung Lycoperdon oder Clavariadelphus.
Gruß
Harry
Dass man immer noch lernen kann ist herrlich, und auch dass man andere dazu braucht.
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Re: Wohl gerundet
Hallo Harry,
ein paar Tipps zu diesem Pilz: Normalerweise hat er Lamellen, und er ist derzeit der Häufigste in solchen vermoosten, älteren Fichtenwäldern. Ich bin regelmäßig in diesem Wald und hatte all die Jahre immer Ausschau gehalten, ob ich diese Missbildung wiederfinde ... fast 6 Jahre später war es soweit. Die beiden 2017-Standorte liegen ca. 50 m auseinander und 100 bzw. 150 m entfernt vom 2011-Fund. In alllen Fällen stehen in der unmittelbaren Umgebung auch nicht betroffene Fruchtkörper. Hier noch ein Foto vom Fund im August 2011:
Viele Grüße – Rika
ein paar Tipps zu diesem Pilz: Normalerweise hat er Lamellen, und er ist derzeit der Häufigste in solchen vermoosten, älteren Fichtenwäldern. Ich bin regelmäßig in diesem Wald und hatte all die Jahre immer Ausschau gehalten, ob ich diese Missbildung wiederfinde ... fast 6 Jahre später war es soweit. Die beiden 2017-Standorte liegen ca. 50 m auseinander und 100 bzw. 150 m entfernt vom 2011-Fund. In alllen Fällen stehen in der unmittelbaren Umgebung auch nicht betroffene Fruchtkörper. Hier noch ein Foto vom Fund im August 2011:
Viele Grüße – Rika
Zuletzt geändert von UmUlmHerum am So 30. Jul 2017, 01:49, insgesamt 1-mal geändert.
Re: Wohl gerundet
Hallo Rika
Das ist eine sehr interessante Missbildung die du uns da zeigst.
Im letzten Bild könnte man die Missbildung fast schon mit einem Pfifferling verwechseln.
Aber du hast ja schon einige Tipps gegeben. Fichtenwald, Lamellenpilz und zur Zeit häufig zu finden !!
Hmm, grübel... ok ein Tipp !! dazu fällt mir jetzt die Gattung Trichterling ( Clitocybe ) ein.
Vielleicht ein Kerbrandiger Trichterling - Clitocybe costata ??
Die Idee habe ich bekommen weil man dazu auch Gerippter Trichterling sagt !! ( würde evtl. zu den ersten Bildern passen )
Bin echt mal gespannt was du uns da zeigst !!
Gruß Thomas
Das ist eine sehr interessante Missbildung die du uns da zeigst.
Im letzten Bild könnte man die Missbildung fast schon mit einem Pfifferling verwechseln.
Aber du hast ja schon einige Tipps gegeben. Fichtenwald, Lamellenpilz und zur Zeit häufig zu finden !!
Hmm, grübel... ok ein Tipp !! dazu fällt mir jetzt die Gattung Trichterling ( Clitocybe ) ein.
Vielleicht ein Kerbrandiger Trichterling - Clitocybe costata ??
Die Idee habe ich bekommen weil man dazu auch Gerippter Trichterling sagt !! ( würde evtl. zu den ersten Bildern passen )
Bin echt mal gespannt was du uns da zeigst !!
Gruß Thomas
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Re: Wohl gerundet
Hallo Thomas,
Für die Art noch ein Tipp: KOH negativ, womit costata draußen ist...
Was die Missbildung angeht:
Ich glaube, jemand muss Gerd mal ´ne Mail schreiben. Er rechnet wahrscheinlich gar nicht mehr damit, dass hier ein neuer Beitrag reinkommen könnte Auf unserem nächsten Pilz-Stammtisch werde ich ihn auch nicht sehen, bin nämlich weg.
Tja, als Ursache der Missbildung vermute ich Viren. Die können solche aufgeblähte Frk. verursachen, ebenso dass sich keine Lamellen ausbilden. Dafür spricht auch die Tatsache, dass nebendran gesunde Frk. stehen → ein genetischer Fehler sollte deshalb ausgeschlossen sein (gleiches Myzel).
Es gibt später noch Vergleichsbilder gesund – krank, inkl. Schnitt.
Gute Nacht – Rika
Du hast gut kombiniert, die Gattung stimmt schon mal, zumindest nach alter Lesart. Neuerdings heißt sie Infundibulicybe.dazu fällt mir jetzt die Gattung Trichterling ( Clitocybe ) ein.
Vielleicht ein Kerbrandiger Trichterling - Clitocybe costata ??
Für die Art noch ein Tipp: KOH negativ, womit costata draußen ist...
Was die Missbildung angeht:
Ich glaube, jemand muss Gerd mal ´ne Mail schreiben. Er rechnet wahrscheinlich gar nicht mehr damit, dass hier ein neuer Beitrag reinkommen könnte Auf unserem nächsten Pilz-Stammtisch werde ich ihn auch nicht sehen, bin nämlich weg.
Tja, als Ursache der Missbildung vermute ich Viren. Die können solche aufgeblähte Frk. verursachen, ebenso dass sich keine Lamellen ausbilden. Dafür spricht auch die Tatsache, dass nebendran gesunde Frk. stehen → ein genetischer Fehler sollte deshalb ausgeschlossen sein (gleiches Myzel).
Es gibt später noch Vergleichsbilder gesund – krank, inkl. Schnitt.
Gute Nacht – Rika
Re: Wohl gerundet
Hallo Rika,UmUlmHerum hat geschrieben: ↑Mo 31. Jul 2017, 00:46 Was die Missbildung angeht:
Ich glaube, jemand muss Gerd mal ´ne Mail schreiben. Er rechnet wahrscheinlich gar nicht mehr damit, dass hier ein neuer Beitrag reinkommen könnte Auf unserem nächsten Pilz-Stammtisch werde ich ihn auch nicht sehen, bin nämlich weg.
Tja, als Ursache der Missbildung vermute ich Viren. Die können solche aufgeblähte Frk. verursachen, ebenso dass sich keine Lamellen ausbilden. Dafür spricht auch die Tatsache, dass nebendran gesunde Frk. stehen → ein genetischer Fehler sollte deshalb ausgeschlossen sein (gleiches Myzel).
danke für deinen Beitrag, den ich (seit Tagen im Dauereinsatz) allerdings erst Morgen würdigen kann.
-Insofern hätte auch eine Mail nix genutzt.
Grüße
Gerd
- Ich mache nur Bestimmungsvorschläge und keine Essensfreigabe.
Re: Wohl gerundet
Hallo Rika
Trotzdem möchte ich noch einen Tipp abgeben !!
Vielleicht ein Keulenfuß-Trichterling (Ampulloclitocybe clavipes, Syn. Clitocybe clavipes) ?
Ist aber auch nur geraten, bin mal gespannt wie sich Gerd dazu äußert !!
Gruß Thomas
Ich habe leider keine Erfahrung mit KOH Tests an Trichterlingen .Du hast gut kombiniert, die Gattung stimmt schon mal, zumindest nach alter Lesart. Neuerdings heißt sie Infundibulicybe.
Für die Art noch ein Tipp: KOH negativ, womit costata draußen ist...
Trotzdem möchte ich noch einen Tipp abgeben !!
Vielleicht ein Keulenfuß-Trichterling (Ampulloclitocybe clavipes, Syn. Clitocybe clavipes) ?
Ist aber auch nur geraten, bin mal gespannt wie sich Gerd dazu äußert !!
Gruß Thomas
Re: Wohl gerundet
UmUlmHerum hat geschrieben: ↑Sa 29. Jul 2017, 02:02 Hier kommt die erste (öffentliche) Missbildung des Jahres! Gefunden am 28.7.17 in einem Fichtenforst, Typus Maronenwald – ah, es waren davon bereits ca. 10 Stück zugange, aber leider schon weitgehend hinüber – Hochsträß UmUlmHerum, irgendwas um die 600 mNN. Und ich hatte keine Kamera dabei. Deswegen ein paar hübsche Studio-Fotos.
Genau vor 5 Jahren und 50 Wochen hatte ich im selben Wald schon eine ganz ähnliche Missbildung gefunden. Inzwischen bin ich mir ziemlich sicher, zu wissen, wer der ursprüngliche Pilz ist. Ihr dürft mal raten...
XY-Missbildg_17_Dbw.jpg
XY-Missbildg_16_Dbw.jpg
XY-Missbildg_15_Dbw.jpg
Hallo Rika,
danke für den ersten diesjährigen Beitrag im "Gruselforum".
- Und da hast du erneut einen noch nicht gezeigten Knüller gelandet.
- Die Art, die sich dahinter verbirgt, ist ja bereits geklärt.
---> Danke Ecki, Ricka.
- Das war einer von 3 Arten, die ich bei einen Rundgang in meinem Sammelgebiet (Schwäbische Alb) gefunden habe.
---> Frustrierend, trotz ausgiebigem Regen in den letzten 2 Wochen alles "trocken".
Grüße
Gerd
- Ich mache nur Bestimmungsvorschläge und keine Essensfreigabe.
Re: Wohl gerundet
Hallo Ricka,UmUlmHerum hat geschrieben: ↑Mo 31. Jul 2017, 00:46Du hast gut kombiniert, die Gattung stimmt schon mal, zumindest nach alter Lesart. Neuerdings heißt sie Infundibulicybe.dazu fällt mir jetzt die Gattung Trichterling ( Clitocybe ) ein.
Vielleicht ein Kerbrandiger Trichterling - Clitocybe costata ??
Für die Art noch ein Tipp: KOH negativ, womit costata draußen ist...
Ich habe stundenlang in meiner Literatur nach KOH-Reaktionen bei Clitocybe s.l gesucht!
---> Fehlanzeige.
-Woher hast du deine Hinweise auf KOH-Reaktionen???
Grüße
Gerd
Literatur:
[1] http://www.annbot.net/PDF/anbf40/anbf40-213.pdf
[2] https://en.wikipedia.org/wiki/Infundibulicybe
[3] A. Meixner (1975): Chemische Farbreaktionen von Pilzen; J. Cramer
[4] J.H. Raithelhuber (2004): Mitteleuropäische Trichterlinge
- Ich mache nur Bestimmungsvorschläge und keine Essensfreigabe.
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Re: Wohl gerundet
Hallo Thomas & Gerd,
der wahrscheinliche Basispilz ist also geklärt: Infundibulicybe gibba.
Das mit der KOH-Reaktion stammt von Trichterling-Spezialist Peter Specht, siehe den 3. Beitrag in diesem Thread: http://forum.dgfm-ev.de/thread/166-clitocybe-costata/
Und so sehen die Beiden nebeneinander aus:
Ja Gerd, und was denkst Du nun über die Ursache der Missbildung?
Seit einer Woche ging es pilzmäßig am Hochsträß die Post ab – ich zähle nur mal die Arten auf, die ich fotografiert habe:
29.07.17: Dottergelber Spateling, Grubiger Wurzelrübling mit Hut-Ø 12 cm, Parasol, ein interessanter Rötling (noch in der Mache), riesige Rotstielige Ledertäublinge (und etliche andere Russula, z.B. Stink- und Moor-Täubling R. aquosa), Safrangelber Saftling, Safranschirmling, Sattellorchel, Wabenporling (P. mori – sehr schön)...
01.08.17: Fichten-Steinis, Gelbmilchender Becherling, Grauer Langfüßler, Habichtspilz, Herbsttrompete, Igel-Stäubling (an verschiedenen Standorten), Kurznetziger Hexenröhrling (B. oder neuerdings Suillellus mendax, ebenso Flocki & normaler Netzi), Mohrenkopf, Riesen-Scheidenstreifling (und auch etliche A. fulva), Rotschuppiger Raukopf, Semmelstoppel, Ziegenlippe...
Inzwischen bin ich wieder in Uffing am Staffelsee bei meiner Mutter – heute drehte ich voller Hoffnung hier einen kleine Runde an meinen besten Plätzen: es war ziemlich wenig los! Weitaus schlechter als am Hochsträß, obwohl es im Alpenstau viel geregnet hat, die Böden wirklich nass sind. Der häufigste Pilz ist derzeit der Flaschen-Stäubling. Aber es gab ein paar wenige Pfifferlinge, keine Steinis, keine Riesen-Schirmlinge, 2 junge Flockis, BRÄTLINGE, ein paar bittere/scharfe Milchlinge, wenige Täublinge, Graue Langfüßler, Breitblatt, Dachpilze, die ersten Löwengelben Rauköpfe und etliche Stahlblaue Rötlinge...
Gute Nacht – Rika
der wahrscheinliche Basispilz ist also geklärt: Infundibulicybe gibba.
Das mit der KOH-Reaktion stammt von Trichterling-Spezialist Peter Specht, siehe den 3. Beitrag in diesem Thread: http://forum.dgfm-ev.de/thread/166-clitocybe-costata/
Und so sehen die Beiden nebeneinander aus:
Ja Gerd, und was denkst Du nun über die Ursache der Missbildung?
Seit einer Woche ging es pilzmäßig am Hochsträß die Post ab – ich zähle nur mal die Arten auf, die ich fotografiert habe:
29.07.17: Dottergelber Spateling, Grubiger Wurzelrübling mit Hut-Ø 12 cm, Parasol, ein interessanter Rötling (noch in der Mache), riesige Rotstielige Ledertäublinge (und etliche andere Russula, z.B. Stink- und Moor-Täubling R. aquosa), Safrangelber Saftling, Safranschirmling, Sattellorchel, Wabenporling (P. mori – sehr schön)...
01.08.17: Fichten-Steinis, Gelbmilchender Becherling, Grauer Langfüßler, Habichtspilz, Herbsttrompete, Igel-Stäubling (an verschiedenen Standorten), Kurznetziger Hexenröhrling (B. oder neuerdings Suillellus mendax, ebenso Flocki & normaler Netzi), Mohrenkopf, Riesen-Scheidenstreifling (und auch etliche A. fulva), Rotschuppiger Raukopf, Semmelstoppel, Ziegenlippe...
Inzwischen bin ich wieder in Uffing am Staffelsee bei meiner Mutter – heute drehte ich voller Hoffnung hier einen kleine Runde an meinen besten Plätzen: es war ziemlich wenig los! Weitaus schlechter als am Hochsträß, obwohl es im Alpenstau viel geregnet hat, die Böden wirklich nass sind. Der häufigste Pilz ist derzeit der Flaschen-Stäubling. Aber es gab ein paar wenige Pfifferlinge, keine Steinis, keine Riesen-Schirmlinge, 2 junge Flockis, BRÄTLINGE, ein paar bittere/scharfe Milchlinge, wenige Täublinge, Graue Langfüßler, Breitblatt, Dachpilze, die ersten Löwengelben Rauköpfe und etliche Stahlblaue Rötlinge...
Gute Nacht – Rika
Re: Wohl gerundet
Hallo Rika,UmUlmHerum hat geschrieben: ↑Mo 31. Jul 2017, 00:46 Was die Missbildung angeht:
...
Tja, als Ursache der Missbildung vermute ich Viren. Die können solche aufgeblähte Frk. verursachen, ebenso dass sich keine Lamellen ausbilden. Dafür spricht auch die Tatsache, dass nebendran gesunde Frk. stehen → ein genetischer Fehler sollte deshalb ausgeschlossen sein (gleiches Myzel).
bevor ich über die Ursache der Missbildung spekuliere, fasse ich zusammen, was du uns mitgeteilt hast:
download/file.php?id=18689
(1) Geschädigte Funde stammen von 2011 und 2017. Dazwischen wurden am gleichen Standort keine Missbildungen an dieser Art gefunden.
(2) In der Nachbarschaft stehen auch nicht geschädigte Frk.
(3) Bei der Schädigung werden (bei ansonsten normalem Habitus/Symmetrieverhältnissen) nur die Lamellen stark reduziert.
----------------------------------
Nun bewerte ich zuerst deine Vermutung "Virenbefall":
- Nach [1] erfolgt die Übertragung pilzlicher Viren (sog. Mykoviren) in Sporen (Basidiosporen, Konidien), ferner auch durch das Myzel.
---> Ob eine Sporeninfektion bereits zu Missbildungen führt ist mir unklar.
- Die Symptome können unterschiedlich sein, z.B. insbesondere "Mikrokephalie" (Missverhältnis von Hut und Stiel, aber auch Zwergwuchs (Nanismus), reduzierte Fertilität). Hinweise darauf, dass durch Virenbefall nur das Hymenophor (hier Lamellen) geschädigt werden, habe ich nicht gefunden.
- Beispiele für Virenbefall haben wir bereits mehrfach diskutiert:
Virenbefall
Mikrokephalie
viewtopic.php?f=34&t=6778&p=28975&hilit ... lie#p28960
viewtopic.php?f=34&t=6557&p=27833&hilit ... lie#p27822
viewtopic.php?f=34&t=5823&p=24709&hilit ... lie#p24644
https://www.pilzfotopage.de/Pilzforum/ ... lie#p24574
Fazit 1:
---> Ich neige dazu einen Virenbefall zu verneinen!
Welche Möglichkeiten kommen noch in die engere Wahl:
(1) Mutation
(2) Befall durch "Hypomyces sp." (parasitische Ascos)
---> [1] zeigt auf S. 113 den Befall eines Trichterlings
---> Leider wurde zwischenzeitlich die interaktive "Hypomyces-DB" aus dem Netz entfernt.
---------------------------------------------------
Ob ein "Hypermyces-Befall" vorliegt kannst du mikroskopisch überprüfen!
Als Hilfe zitiere ich [1], Abschnitt Abweichende Hymenophore:
- Anstelle von Lamellen ist die Hutunterseite +-glatt bis leicht radial gefurcht und dicht mit Perithezien des parasitischen Pilzes besetzt, die einem ziemlich harten Filzlager (Subikulum) aufsitzen.
Grüße
Gerd
[1] Michael - Hennig - Kreisel (1983): Bildungsabweichungen an Fruchtkörpern, in Handbuch f26 - 62ür Pilzfreunde Band V: 26 - 62, 108 - 124Literatur:
[2]https://en.wikipedia.org/wiki/Hypomyces
[3] https://www.ars.usda.gov/northeast-area ... ypomycesi/
- Ich mache nur Bestimmungsvorschläge und keine Essensfreigabe.
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Re: Wohl gerundet
Hallo Gerd,
merci für Deine Antwort!
Ich muss Dir allerdings ein wenig widersprechen: Du hast als Ausgangsfoto das Bild vom 2011-Fund genommen – Deine Interpretation passt u.U. zu diesem Fund, sicher aber nicht zum 2017-Fund, siehe noch mal meine letzten beiden Fotos mit dem Vergleich "befallen" - "nicht befallen":
download/file.php?id=18718
download/file.php?id=18719
Deshalb hast Du eine eigene und falsche These aufgestellt (und mir in die Feder gelegt):
Hast Du noch weitere Ideen, was hier los sein könnte? → Mutation, wenn Du Viren und ich Hypomyces für unwahrscheinlich halten?
Viele Grüße – Rika
merci für Deine Antwort!
Ich muss Dir allerdings ein wenig widersprechen: Du hast als Ausgangsfoto das Bild vom 2011-Fund genommen – Deine Interpretation passt u.U. zu diesem Fund, sicher aber nicht zum 2017-Fund, siehe noch mal meine letzten beiden Fotos mit dem Vergleich "befallen" - "nicht befallen":
download/file.php?id=18718
download/file.php?id=18719
Deshalb hast Du eine eigene und falsche These aufgestellt (und mir in die Feder gelegt):
Es gibt weder einen normale Habitus (sogar beim 2011-Fund nicht) noch sind nur die Lamellen stark reduziert – sie sind schlichtweg überhaupt nicht vorhanden, auch nicht ansatzweise! Da sieht eher wie bei einer Keule aus, siehe die Antwort von Harry:(3) Bei der Schädigung werden (bei ansonsten normalem Habitus/Symmetrieverhältnissen) nur die Lamellen stark reduziert.
Nachmikroskopieren kann ich nichts, weil (A) ich hier in Uffing kein Mikro habe, (B) ich die angeschimmelten Teile vor meiner Abreise am 2.8.17 entsorgt hatte, nachdem sich keine Relevanz zum Aufheben ergeben hatte. Aber ich kann Dir versichern, dass da kein Hypomyces zugange war – das Fleisch war ebenso wie die Haut weich und von homogener Konsistenz. Ich finde, man kann das auf den o.a. Fotos auch sehen.Da kann man wirklich nur raten. Vielleicht was in Richtung Lycoperdon oder Clavariadelphus.
Hast Du noch weitere Ideen, was hier los sein könnte? → Mutation, wenn Du Viren und ich Hypomyces für unwahrscheinlich halten?
Viele Grüße – Rika