Hallo zusammen,
gestern ist mir bei einem Spaziergang mit Hund ein etwa zweijähriger Sämling von Acer pseudoplatanus ( Bergahorn ) aufgefallen dessen Blätter arg schlimm aussahen. Das Erscheinungsbild des Ahornrunzelschorfs kenne ich ganz gut, er ist es nicht . Aber was sonst, wird das Krankheitsbild überhaupt von einem Phytoparasiten ausgelöst?
hier das Bild
vielleicht weiß ja Detlef Rat.
viele Grüße
Harry
Phytoparasit oder nicht?
- Dedimyk
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Re: Phytoparasit oder nicht?
Hallo Harry,
ich halte das schon für einen Phytoparasiten, aber natürlich nicht, wie Du auch schon schriebst für den Ahornrunzelschorf Rhytisma acerinum.
Ich habe mal den Brandenburger ( siehe Literaturhinweis ) zu Hilfe genommen und danach käme makroskopisch eine Vielzahl von Deuteromyceten, sogenannten Imperfekten Pilzen in Frage.
D.h. so ist der Phytoparasit nicht bestimmbar, habe ihn auch noch nie gesehen.
Solltest Du ihn mikroskopieren und Sporen oder Konidien finden und diese hier einstellen können, würde ich gern versuchen ihn zu bestimmen, andernfalls bleibt es leider ein phytoparasitischer UMO.
Herzliche Grüße Detlef
Literaturhinweis:
-Brandenburger, Wolfgang: Parasitische Pilze an Gefäßpflanzen in Europa
Verlag: Gustav Fischer Verlag-Stuttgart-New York Erscheinungsdatum: 1985, 1248 Seiten
ISBN: 3-437-30433-X
ich halte das schon für einen Phytoparasiten, aber natürlich nicht, wie Du auch schon schriebst für den Ahornrunzelschorf Rhytisma acerinum.
Ich habe mal den Brandenburger ( siehe Literaturhinweis ) zu Hilfe genommen und danach käme makroskopisch eine Vielzahl von Deuteromyceten, sogenannten Imperfekten Pilzen in Frage.
D.h. so ist der Phytoparasit nicht bestimmbar, habe ihn auch noch nie gesehen.
Solltest Du ihn mikroskopieren und Sporen oder Konidien finden und diese hier einstellen können, würde ich gern versuchen ihn zu bestimmen, andernfalls bleibt es leider ein phytoparasitischer UMO.
Herzliche Grüße Detlef
Literaturhinweis:
-Brandenburger, Wolfgang: Parasitische Pilze an Gefäßpflanzen in Europa
Verlag: Gustav Fischer Verlag-Stuttgart-New York Erscheinungsdatum: 1985, 1248 Seiten
ISBN: 3-437-30433-X
Re: Phytoparasit oder nicht?
Hallo Harry,
das vorgezeigte Ahornblatt hat tatsächlich eine außergewöhnlich "schöne" Musterung, und was liegt näher - bei dem neuen Forum von Dir und Detlef - als Ursache an biotische Faktoren zu denken. Aber weit gefehlt. (Der Phytopathologenweg ist voller Tücke und Fallen!) Kurzum: Die Symptome sprechen für eine Störung im Eisen/Mangan-Haushalt der Pflanze. Auch sind ähnliche Symptome schon bei Einwirkung hoher Ozonwerte beobachtet worden. Also ein nicht ganz einfaches Symptom. Eine sichere Klärung könnte die chemische Analyse bringen, aber dies würde sicher zu weit führen.
Gruß aus Wolfenbüttel, Heinz
das vorgezeigte Ahornblatt hat tatsächlich eine außergewöhnlich "schöne" Musterung, und was liegt näher - bei dem neuen Forum von Dir und Detlef - als Ursache an biotische Faktoren zu denken. Aber weit gefehlt. (Der Phytopathologenweg ist voller Tücke und Fallen!) Kurzum: Die Symptome sprechen für eine Störung im Eisen/Mangan-Haushalt der Pflanze. Auch sind ähnliche Symptome schon bei Einwirkung hoher Ozonwerte beobachtet worden. Also ein nicht ganz einfaches Symptom. Eine sichere Klärung könnte die chemische Analyse bringen, aber dies würde sicher zu weit führen.
Gruß aus Wolfenbüttel, Heinz
- Harry
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Re: Phytoparasit oder nicht?
Hallo Heinz,
zunächst einmal herzlich willkommen im Forum der Pilzfotopage.
Sehr interessant deine Ausführungen. Dafür spricht, dass ich heute Abend bei mehreren mikroskopischen Präparaten überhaupt nichts finden konnte was im entferntesten an einen Pilz erinnert.
Deine Vermutung es könnte sich um einen Störung im Eisen - Mangan Haushalt des Ahornsämlings handeln kam daher wie gerufen. :
Vielleicht hat die Schädigung ja was mit dem Standort zu tun. Ich habe den Ahornsämling in einer Straßenrinne ( wenig befahrene Straße ) gefunden. In kürzeren Abständen waren noch mehr Pflänzchen mit gleichem Schadbild anzutreffen. Die zahlreichen Sämlinge, die ich hinter dem Bürgersteig in einer Wiese fand waren frei von jeglichen Flecken. Eine Bedeutung habe ich in diesem Standortunterschied aber nicht zuerkannt. Könnte das wirklich was damit zu tun haben?
Gruß
Harry
zunächst einmal herzlich willkommen im Forum der Pilzfotopage.
Sehr interessant deine Ausführungen. Dafür spricht, dass ich heute Abend bei mehreren mikroskopischen Präparaten überhaupt nichts finden konnte was im entferntesten an einen Pilz erinnert.
Deine Vermutung es könnte sich um einen Störung im Eisen - Mangan Haushalt des Ahornsämlings handeln kam daher wie gerufen. :
Vielleicht hat die Schädigung ja was mit dem Standort zu tun. Ich habe den Ahornsämling in einer Straßenrinne ( wenig befahrene Straße ) gefunden. In kürzeren Abständen waren noch mehr Pflänzchen mit gleichem Schadbild anzutreffen. Die zahlreichen Sämlinge, die ich hinter dem Bürgersteig in einer Wiese fand waren frei von jeglichen Flecken. Eine Bedeutung habe ich in diesem Standortunterschied aber nicht zuerkannt. Könnte das wirklich was damit zu tun haben?
Gruß
Harry
- Dedimyk
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Re: Re: Phytoparasit oder nicht?
[quote=Heinz,17.07.2006, 22:22]
Hallo Harry,
das vorgezeigte Ahornblatt hat tatsächlich eine außergewöhnlich "schöne" Musterung, und was liegt näher - bei dem neuen Forum von Dir und Detlef - als Ursache an biotische Faktoren zu denken. Aber weit gefehlt. (Der Phytopathologenweg ist voller Tücke und Fallen!) Kurzum: Die Symptome sprechen für eine Störung im Eisen/Mangan-Haushalt der Pflanze. Auch sind ähnliche Symptome schon bei Einwirkung hoher Ozonwerte beobachtet worden. Also ein nicht ganz einfaches Symptom. Eine sichere Klärung könnte die chemische Analyse bringen, aber dies würde sicher zu weit führen.
Gruß aus Wolfenbüttel, Heinz
[/quote]
Lieber Professor Butin,
herzlich Willkommen in diesem Spezialforum. :
Wenn Sie sich jetzt auch noch einbinden, dann kann ja hier nichts mehr schiefgehen.
Diese Schädigung war mir bis dato unbekannt, aber auch diese Störungen des Haushalts der Pflanze passen in unseren Themenkreis, den wir ja auch um den Begriff "sonstige Verursacher" weit gefaßt haben.
Also auf weiterhin gute Zusammenarbeit
Herzliche Grüße Detlef
Hallo Harry,
das vorgezeigte Ahornblatt hat tatsächlich eine außergewöhnlich "schöne" Musterung, und was liegt näher - bei dem neuen Forum von Dir und Detlef - als Ursache an biotische Faktoren zu denken. Aber weit gefehlt. (Der Phytopathologenweg ist voller Tücke und Fallen!) Kurzum: Die Symptome sprechen für eine Störung im Eisen/Mangan-Haushalt der Pflanze. Auch sind ähnliche Symptome schon bei Einwirkung hoher Ozonwerte beobachtet worden. Also ein nicht ganz einfaches Symptom. Eine sichere Klärung könnte die chemische Analyse bringen, aber dies würde sicher zu weit führen.
Gruß aus Wolfenbüttel, Heinz
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Lieber Professor Butin,
herzlich Willkommen in diesem Spezialforum. :
Wenn Sie sich jetzt auch noch einbinden, dann kann ja hier nichts mehr schiefgehen.
Diese Schädigung war mir bis dato unbekannt, aber auch diese Störungen des Haushalts der Pflanze passen in unseren Themenkreis, den wir ja auch um den Begriff "sonstige Verursacher" weit gefaßt haben.
Also auf weiterhin gute Zusammenarbeit
Herzliche Grüße Detlef
Re: Phytoparasit oder nicht?
Hallo Harry,
Deine Angabe über den Standort der betroffenen Ahornsämlinge waren für die Einengung der Schadursache sehr hilfreich. Dananch dürfte es sich sehr wahrscheinlich um eine Mangan-Toxizität handeln, also um ein Zuviel von Mn, was sich besonders in saurem Milieu gravierend auswirkt. Dass eine Straßenrinne ein Auffangbecken für derartige Stoffe ist, kann man sich leicht vorstellen. Für eine solche Vergiftungstheorie sprechen auch die gesunden Sämlinge auf der angrenzenden Wiese. - Meine Kenntnisse stammen im übrigen aus Beobachtungen ähnlicher Schadbilder z.B. an Schneeball sowie aus dem Buch von Bergmann: Coulor Atlas, Nutritional Disorders of Plants, Fischer Verlag 1992.
Gruß, Heinz
Deine Angabe über den Standort der betroffenen Ahornsämlinge waren für die Einengung der Schadursache sehr hilfreich. Dananch dürfte es sich sehr wahrscheinlich um eine Mangan-Toxizität handeln, also um ein Zuviel von Mn, was sich besonders in saurem Milieu gravierend auswirkt. Dass eine Straßenrinne ein Auffangbecken für derartige Stoffe ist, kann man sich leicht vorstellen. Für eine solche Vergiftungstheorie sprechen auch die gesunden Sämlinge auf der angrenzenden Wiese. - Meine Kenntnisse stammen im übrigen aus Beobachtungen ähnlicher Schadbilder z.B. an Schneeball sowie aus dem Buch von Bergmann: Coulor Atlas, Nutritional Disorders of Plants, Fischer Verlag 1992.
Gruß, Heinz