Hallo Kurt,
kurtjegle hat geschrieben:
Hut HO
1. Der Hut hat an der Oberseite (HO) nur wenige flächige oder kugelige Harzspuren, keine Tröpchen.
2. Die Harzspuren verbrennen unter deutlich hörbaren Knistern
3. Ist das Harz verbrannt, kokelt es in der Umgebung nur noch, kein Geräusch.
4. Die Huthaut selbst brennt nicht, brodelt nicht, kokelt nur.
Hut HU
1. Auf der Hutunterseite (HU) sind hauptsächlich kleine Tröpfchen zu finden, die meist flächig gruppiert sind. Die Tröpfchen verbrennen, rund herum kokelt es nur.
Hutansatz (Verbindung des Hutes mit dem Eichenstamm)
An dieser Stelle ist eine grosse Ansammlung von Harz auffällig, oben und unten, verbrennt unter deutlich hörbarem Knistern.
Auffällig ist auch die schwarzglänzende rundliche Fläche auf dem Foto, die sich beim Verbrennen bildet.
- Wegen der "Harztropfen auf dem Hut und auch auf den Poren" und auch wegen der "pileaten (konsolenbildenden) Ausprägung der Fruchtkörper" kommen m.E. nur
"Ganoderma pfeifferi" (Kupferroter Lackporling) und
"G. resinaceum (Harziger Lackporling) in die engere Auswahl. Die "makroskopischen Merkmale" beider Arten (die ich noch nie in der Hand hatte und nur aus der Literatur kenne) überlappen sich stark und können deshalb leicht fehlbestimmt werden.
- Das "fehlende Schmelzen" der Huthaut würde ich nicht "überbewerten". Die Huthaut ist m.E. noch zu jung und hat deshalb noch nicht genug Harz eingelagert.
---> Dennoch lehne ich mich aus dem Fenster und halte
"Ganoderma resinaceum" (Harziger Lackporling) für die mit großem Abstand wahrscheinlichere Art.
Begründung:
(1) "Eiche" ist das mit großem Abstand bevorzugte Substrat.
--->
G. pfeifferi bevorzugt Buche, kann aber auch an Eiche vorkommen.
(2) Im gesamten Fruchtkörper ist harzhaltiger Saft eingelagert, der beim Schneiden von frischen, jungen Fruchtkörpern austritt und innerhalb weniger Minuten zu einer harzig, festen Masse erstarrt. Dies erklärt m.E. gut warum du an allen Teilen des Fruchtkörpers Harztropfen beobachtet hast.
---> Ein derartiges Verhalten wird für
G. pfeifferi nicht erwähnt.
(3) Die Trama (Hutfleisch) wird mit braun (hellbraun, korkbraun) angegeben.
---> Bei
G. pfeifferi ist die Trama "kastanienbraun" (dunkel-rotbraun)
(4) Europäische Isolate haben sich als vollständig kompatibel mit nordamerikanischen Isolaten von
G. lucidum (Glänzender Lackporling) erwiesen. Und auch makroskopisch gibt es Übereinstimmungen (bevorzugtes Substrat, Trama-Farbe, gelegentlich schwach gestielt, aber immer nur in der Hutmitte +-schmal am Substrat angewachsen.
--->
G. pfeifferi ist breit am Substrat angewachsen.
(5) Die Farben (Hut, Poren) würde ich nicht überbewerten; stimmen aber auffallend gut mit den von mir eingesehenen Abbildungen (BW-Atlas, PdS, SPR) und Beschreibungen überein.
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Ach ja, da gibt es noch ein Merkmal (das ich nicht bewerten kann), auf das in der Literatur mehrfach hingewiesen wird:
---> Die Fruchtkörper von
G. resinaceum sind "auffallend leicht", die von
G. pfeifferi dagegen "schwer".
Und interessant wäre auch noch der Fundort (inkl. Höhenlage und Lichtverhältnisse)
Beste Grüße
Gerd
Nachtrag: 21 :50Uhr: Noch ein paar Links zum Thema :
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Ganoderma resinaceum
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Lackporlinge
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WPB
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http://www.pilzepilze.de/cgi-bin/webbbs ... ead=134369
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http://www.pilzepilze.de/cgi-bin/webbbs ... ead=158755