Spitzwegerich, das Universalkraut.

[Louis de lavande]

Hallo Ihr Kräuterhexen und Alchemisten !
Es ist eingetreten.
Der neue Papst heisst Ratzinger.Ich glaube,dass wir ab jetzt wieder um unser Leben fürchten müssen.Die Scheiterhaufen werden wieder lodern.
Doch bevor der Grossinquisitor auch an meine Tür klopft,werde ich die Zeit, die mir noch bleibt dafür nutzen,um Euch noch ein wenig aus dem Reich der Heilpflanzen zu erzählen.

Heute möchte ich Euch den Spitzwegerich vorstellen.



Er gehört zu meinen Favoriten,nicht zuletzt wegen seiner Vielseitigkeit.
Diese, bis 50 cm hohe Pflanze, mit grundständiger Blattrosette,hat aufwärts aufstrebende Blätter, die lanzettich allmählich in den breiten, am Grund behaarten Stiel übergehen. Die Blattspreite ist mit 3-7 parallelen Nerven besetzt. Die unscheinbaren Blüten stehen in kugeligen dichten,endständigen Ähren.
Standort:Häufig auf Wiesen, Grasflächen,Schutt,an Wegrändern.
Blütezeit:Mai bis September.
Verwendung:Die jungen, vor der Blüte geernteten , etwas bitterlich schleimigen Blätter werden zu Quarkspeisen und gekocht für Kräutersuppen genommen.Er lässt sich auch hervorragend in einem Wildkräutersalat verwenden.
Der aus frischen Blättern gepresste Spitzwegerichsaft gilt als sehr gutes Hustenmittel. (Bei Kartarrh der oberen Luftwege, weil schleimbildend und entzündungshemmend)
Er enthält Schleim-u. Gerbstoffe.Der Gerbstoffe wegen, wurde der Pressaft früher auch als Blutstillmittel verwendet. Er wirkt auf die Blutgefässe zusammenziehend.

Mehrere Blätter gut durchgekaut werden bei Bedarf auf Insektenstiche oder Bisse gelegt, lindern innerhalb kurzer Zeit den Juckreiz und lassen eine Schwellung gar nicht erst aufkommen.

Hier noch ein von mir oft gebräuchliches Rezept.

Frühlingssuppe mit Wildkräutern

Frische Kräuter(Eine Schüssel voll):
Spitzwegerich, Brennesseln, Löwenzahn, Giersch, Brunnenkresse, Bachbunge, Bärlauch, 2 Zwiebeln, 2 mehlige Kartoffeln, 1 Scheibe Butter, Salz, Glutamat, einige Esslöffel Rahm, 3/4 ltr. Rahm.

Die Zwiebeln in Scheiben schneiden, die gewaschenen Wildkräuter ausser dem Bärlauch kleinschneiden.
In einem Topf etwas Butter zerlassen und die Zwiebeln darin andünsten.
Die Kräuter dazugeben und unter ständigem Rühren zusammenfallen lassen.
Die kleingewürfelten Kartoffeln dazugeben und mit Fleischbrühe aufgiessen.
Kurz aufkochen und bei mittlerer Hitze etwa 15 min ziehen lassen.
Mit dem Mixstab pürieren und mit Salz und Glutamat abschmecken.
Nochmal kurz aufkochen.
Vor dem Servieren reichlich Rahm unterrühren und den in sehr feine Röllchen geschnittenen Bärlauch über die Suppe in den Teller streuen.

Guten Appetit und bis bald, Euer Louis