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Re: Re: Ustilago maydis, der Maisbeulenbrand

Verfasst: So 1. Okt 2006, 12:51
von Dedimyk
[quote=kazi,01.10.2006, 12:29]
Hallo,
letzte Woche habe ich einen Massenfund des Maisbeulenbrandes gehabt, hier im Saarland. Leider war der Fotoapparat diesmal nicht dabei.
Ich war erstaunt, dass fast jede Pflanze befallen war. Scheint wirklich ein gutes Jahr für diesen Pilz zu sein.
LG
Katja
[/quote]

Hallo Katja,

das kann ich nur bestätigen,die Phytoparasiten insgesamt haben absolut Hochkonjunktur, wegen der Wärme und der Trockenheit. :freu:

Aber der Befall des Maisbeulenbrandes auf fast jeder Pflanze überrascht mich doch sehr. Ich habe zwar einen verstärkten Befall feststellen können, aber nicht in der von Dir aufgezeigten Größenordnung, das ist absolut ungewöhnlich. :kick:

Zwar finde ich den Befall von 8 -10 Pflanzen auf ca. 200m Feldlänge am Rand, wie ich einige Male feststellen konnte schon gewaltig, aber Deine Aussage sprengt alle Vorstellungen. :wand:

Bist Du Dir auch wirklich sicher, daß es sich um den Maisbeulenbrand handelt, das kann ich mir einfach nicht vorstellen. :wand:

Schade, daß Du kein Bild machen konntest, das hätte ich liebend gerne gesehen, weil mir das in meiner gesamten Beobachtungszeit noch nicht gelungen ist.

Du hast aber sicher den Fund kartiert, oder wenn nicht dann schnellstens nachholen? :giggle:

Wenn Du Dir absolut sicher bist, daß es wirklich Ustilago zea, syn.U. maydis ist, dann bitte auch einen Vermerk über praktisch den Totalbefall, in der Kartierung vermerken ( ich kanns immer noch nicht glauben :wand: )

Herzliche Grüße Detlef

Re: Ustilago maydis, der Maisbeulenbrand

Verfasst: So 1. Okt 2006, 13:07
von kazi
Hallo Detlef,
Kartierung schon erledigt. :-D

Ich bin sicher, dass es sich um Maisbeulenbrand handelt, auch wenn ich zum ersten Mal fündig wurde. Letztes Jahr konnte ich keinen finden.

Ich war total baff, bei einem Feld an dem wir vorher vorbeikamen und wo ich extra auch Ausschau gehalten habe, konnte ich nämlich nichts entdecken (ca. 200m weg).
Jörg und ich waren total verwundert und haben deshalb wirklich genau geschaut und das Feld umrundet.
Mal schauen, vielleicht komme ich in den nächsten Tagen nochmal hin um ein Foto zu machen, wird aber wohl schwierig den Massenbefall erkennbar zu fotografieren.

LG
Katja

Re: Ustilago maydis, der Maisbeulenbrand

Verfasst: So 1. Okt 2006, 18:00
von Julia
Hi!

@ Detlef:

Mhm...ich hatte doch schon den Maisbeulenbrand gefunden, oder wieso ermutigst du mich an den Feldern entlang zu streifen?








mfg Jule

Re: Re: Ustilago maydis, der Maisbeulenbrand

Verfasst: So 1. Okt 2006, 18:23
von Dedimyk
[quote=Julia,01.10.2006, 18:00]
Hi!
@ Detlef:

Mhm...ich hatte doch schon den Maisbeulenbrand gefunden, oder wieso ermutigst du mich an den Feldern entlang zu streifen?
mfg Jule
[/quote]

Hallo Julia,

da mußt Du was falsch verstanden haben, mein Tipp war vom 28.8.2006 und keiner in der neueren Zeit. :ugh:

Gruß Detlef

Re: Neue Bilder von Ustilago maydis dem Maisbeulenbrand

Verfasst: Di 14. Nov 2006, 18:16
von Dedimyk
[quote=Dedimyk,28.08.2006, 12:06]
Hallo Phytoparasitenfreunde,

ich hatte ja gestern schon angekündigt, daß ich 8 befallene Maispflanzen mit zum Teil verrückten Formen von Ustilago maydis gefunden habe, die ich noch mal kurz in Bildform zu diesem Beitrag einstellen wollte. :biggt:

Ich hätte noch viel mehr Bilder machen können, soviel unterschiedliche Formen des Befalles gab es zu sehen. :freu:
Aber eines ist unübersehbar, die Sporen sind schon schwarz gefärbt und damit fast reif und die Brandpilzfruchtkörper leider nicht mehr eßbar, sondern giftig. :idee:
Erklärung dazu weiter oben von Professor Butin und mir.
Dir und natürlich allen anderen Phytoparasitenfreunden wünsche viel Erfolg .
Herzliche Grüße Detlef
[/quote]

Hallo Phytoparasitenfreunde,

ich habe heute im Rahmen meiner Mikroskopierarbeit bei den Mehltaupilzen mal ein Exsikkat von obigen Funden reingeschoben, weil ich mal was anderes sehen wollte als Perithezien, Appendices etc. :giggle:

Außerdem habe ich bisher noch nie Mikrobilder von Brandpilzen veröffentlicht und wollte Euch deshalb mal die schönen runden Sporen des Ustilago maydis vorstellen.

Hier ist das Mikroskopieren ein Genuß, man braucht nicht krampfhaft Perithezien suchen, wie bei den Mehltaupilzen, sondern braucht nur das reife schwarze Sporenpulver aus den getrockneten Fruchtkörpern bröseln und hat sofort 100te von Sporen.

Ich habe einmal mit dem 400er-Objektiv und mit 1000er in Ölimersion Bilder der Sporen durch das Okular gemacht, die Ihr hier seht:





Viel Spaß beim Betrachten


Herzliche Grüße Detlef

Re: Ustilago maydis, der Maisbeulenbrand

Verfasst: Di 23. Okt 2007, 22:18
von Gerd †
Hallo Phytoparasitenfreunde,


auch ich habe (persönlicher Erstfund :freu: ) den Maisbeulenbrand entdeckt:


[br][br]


Funddaten:

05.10.2006
MTB 7625/214
Fundort: Ulm, Oberer Kuhberg, 580mNN

Bemerkenswert: Knapp 50% der äußersten Maisreihe (Westseite) war befallen.


Grüße
Gerd

Re: Re: Ustilago maydis, der Maisbeulenbrand

Verfasst: Mi 24. Okt 2007, 06:46
von Dedimyk
Hallo Gerd,


[quote=Gerd,23.10.2007, 22:18]
Hallo Phytoparasitenfreunde,


auch ich habe (persönlicher Erstfund :freu: ) den Maisbeulenbrand entdeckt:

Funddaten:

05.10.2006
MTB 7625/214
Fundort: Ulm, Oberer Kuhberg, 580mNN

Bemerkenswert: Knapp 50% der äußersten Maisreihe (Westseite) war befallen.

Grüße
Gerd
[/quote]

herzlichen Glückwunsch zu Deinem persönlichen Erstfund des Maisbeulenbrandes Ustilago maydis:tup: .

Aber den Befall von 50 % einer ganzen Maisreihe finde ich schon außergewöhnlich.
Zwar steigt scheinbar die Brandpilzinfektion mit Ustilago maydis insgesamt, wie ich inzwischen auch feststellen konnte, aber solche eklatanten Befallssymptome sind mir noch nicht aufgefallen.

Ich vermute mal, daß der Zuwachs auf den vermehrten Anbau von Mais für Futterzwecke ( Silage ) und vor allem Biogasanlagen zurückzuführen ist und dafür vielleicht nicht so restistentes Saatgut ( billiger ) verwendet wird ( ist natürlich eine reine Mutmaßung ).

Auf jeden Fall ist damit ein weiteres Verbreitungsgebiet erfaßt worden und vervollständigt damit den Nachweis dieses sich in Ausbreitung befindlichen interessanten Brandpilzes.

Dabei gilt dann der Spruch:
Des einen Freud ( gemeint sind die Mykologen, speziell die Phytoparasitenfreunde :tup: :freu: ), ist des anderen Leid ( Bauern und andere Erzeuger :heul: )


Herzliche Grüße Detlef