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Re: Seitling im Naturwaldreservat Mittelsteighütte

Verfasst: Do 19. Feb 2015, 11:50
von Holger
Hallo Pablo,

ich kann Deinen Ausführungen zum Stubben gut folgen, trotzdem sieht er mir nicht unbedingt nach Nadelholz aus. Deine Folgerungen der sonstigen Arten an einem Laubstamm sind schon schlüssig. Aber trotzdem ist der "Zersetzungsgrad" nicht richtig passend für Nadelholz, die zersetzen eher von innen raus. Laubholz dagegen mehr von außen nach innen.
Zur Art, der FK rechts im Bild(noch mal edit: sollte natürlich links der obere heißen) ist für mich so typisch, das "Zerbröseln" passt so klasse auf den Schwefelporling, den Riesenporling im älteren Zustand eher zäh und längsfasrig aufreißend, später trocken und Hart, aber nicht weich zerbröselnd. Das sind meine Argumente für Laetiporus sulphureus.

edit: Jetzt habe ich den Stubben noch einmal angeschaut und auf 9 Uhr den Teil ganz genau und da sieht man die "Jahresringe" und die sehen typisch nach Laubholz aus.
@ Pablo, danke für Deine Geduld, jetzt bin ich auch überzeugt, zur Art bleibe ich aber wie o.g. bei Laetiporus sulphureus, natürlich mit einem Unsicherheitsfaktor und nicht zu 100%

Re: Seitling im Naturwaldreservat Mittelsteighütte

Verfasst: Do 19. Feb 2015, 22:31
von Beorn
Hallo, Holger!

Das kommt aber ein wenig drauf an, welche Pilze und Insekten an dem Totholz rumkauen. Nadelholz muss sich nicht von innen nach außen zersetzen. Dieser Stumpf sieht - für mich - so aus, als würde er komplett zerfallen, also wie eben weiches Holz im Stumpf sich zersetzt.
Wenn es Laubholz wäre, dann auf keinen Fall ein Hartholz (Quercus, Fagus, Populus, Alnus, Fraxinus, Carpinus...) sonder ein weiches Holz (Prunus, Betula, Malus...), denn das würde ja einen stärker erkennbaren festen Kern behalten.
Aber freilich ist die Einschätzung über Bilder nicht so leicht und erst recht nicht unfehlbar. Ohne mal fühlen zu können, ist es nur eine Vermutung.

Drei Bildchen (nicht die besten fürwahr) habe ich noch gefunden, das sind dann keine Vermutungen, sondern Bestimmungen. ;)
Meripilus giganteus an Fagus:
Meripilus giganteus.JPG
Meripilus giganteus.JPG (123.88 KiB) 3691 mal betrachtet
Brennweite:
4.68 mm
Belichtungszeit:
1/5 Sek
Blendenwert:
f/2.8
ISO:
125
Weißabgleich:
Manuell
Blitz:
Blitz nicht ausgelöst, Erzwungener Blitzmodus
Kamera-Hersteller:
OLYMPUS IMAGING CORP.
Kamera-Modell:
SP560UZ
Belichtungsmodus:
Kreativprogramm (optimiert auf größtmöglichen Schärfebereich)
Belichtungskorrektur:
0 EV
Belichtungsmessung:
Muster
Laetiporus sulphureus an Pinus:
Laetiporus sulphureus.JPG
Laetiporus sulphureus.JPG (150.85 KiB) 3691 mal betrachtet
Brennweite:
4.68 mm
Belichtungszeit:
1/20 Sek
Blendenwert:
f/2.8
ISO:
125
Weißabgleich:
Manuell
Blitz:
Blitz nicht ausgelöst, Erzwungener Blitzmodus
Kamera-Hersteller:
OLYMPUS IMAGING CORP.
Kamera-Modell:
SP560UZ
Belichtungsmodus:
Kreativprogramm (optimiert auf größtmöglichen Schärfebereich)
Belichtungskorrektur:
0 EV
Belichtungsmessung:
Muster
Bondarzewina mesenterica an indet. Nadelholz:
Bondarzewina mesenterica.JPG
Bondarzewina mesenterica.JPG (127.38 KiB) 3691 mal betrachtet
Brennweite:
4.68 mm
Belichtungszeit:
1/20 Sek
Blendenwert:
f/2.8
ISO:
125
Weißabgleich:
Manuell
Blitz:
Blitz nicht ausgelöst, Erzwungener Blitzmodus
Kamera-Hersteller:
OLYMPUS IMAGING CORP.
Kamera-Modell:
SP560UZ
Belichtungsmodus:
Kreativprogramm (optimiert auf größtmöglichen Schärfebereich)
Belichtungskorrektur:
0 EV
Belichtungsmessung:
Muster

LG, pablo.

Re: Seitling im Naturwaldreservat Mittelsteighütte

Verfasst: Di 17. Mär 2015, 21:35
von Joschi
Hallo Zusammen,

in sachen Holz muss ich Pablo zustimmen. Auch ich sehe hier einen Nadelholzstrubben.
Bild
Ganz links kann man schön die Jahrringe sehen, da die weichen Jahrringe leichter zersetzt werden entsteht bei Nadelholz auf der Stirnseite dieses Relief. Ebenso in der Mitte zwischen den Fruchtkörpern sind senkrechte Linien zu erkennen die aus den gleichen Grund wieder auf Nadelholz hindeuten. Stark zersetztes Nadelholz finde ich gerne in so längsfaserigem-plattigem-aufgefächertem Zustand.

Die Jahrringstruktur findet sich höchstens noch bei grob(groß)- und ringporigen Hölzern, wie Eiche, Robinie, Eßkastanie oder Esche. In so fortgeschrittenen Zustand wären die aber selten so deutlich zu sehen.

Eine Buchestubben verrrotet in der Regel auch von innen nach außen.

@Pablo: Wenn der Schwefelporling über 1100m war käme L. montanus in Frage.

Gruß Joschi

Re: Seitling im Naturwaldreservat Mittelsteighütte

Verfasst: Di 17. Mär 2015, 21:53
von Beorn
Hallo, Joschi!

Sehr schön erklärt, das müsste man sich eigentlich abspeichern.
Joschi hat geschrieben:
@Pablo: Wenn der Schwefelporling über 1100m war käme L. montanus in Frage.

Gruß Joschi
Leider nein, kein alpines Gelände, sondern Odenwald auf ca. 350-400m üNN.
Auch wenn es mich reizen würde, den mal zu finden.


LG, pablo.