Re: Pilz auf verletzter Eiche
Verfasst: Di 24. Nov 2009, 19:07
Hallo Kurt,
(1) Du zeigst für mich zweifelsfrei nur "Schwefelköpfe" (Hypholoma spec.), die du als "Der Geschmack ist unangehm bitter" bezeichnest hast.
- Und "großzügig" betrachtet kommen, wenn ich Substrat und Habitus nicht bewerte, nur folgende Arten in die engere Auswahl:
(a) H. marginatum (Natternstieliger Schwefelkopf)
---> Schließe ich (obwohl auch "bitter") aus:
- Der Stiel ist deutlich schlanker, auffällig genattert
- Habitus (Hutgröße, Fleischdicke) passen nicht
- Wächst zwar gesellig (aber nicht büschelig) m.W. ausschhließlich an Nadelholz oder Nadelholzresten
(b) H. radicosum (Wurzelnder Schwefelkopf)
---> Schließe ich (obwohl "sehr bitter") aus:
- Ich vermisse den ausgeprägt wurzelnden, weißlich-schuppig genatterten Stiel.
- Sieht m.E in allen Teilen farblich völlig anders aus.
- Wächst einzelstehend beieinander (nie büschelig), bevorzugt in collinen/montanen Lagen fast ausschließlich an Nadelholz. In der Literatur werden einzerlne, seltene Vorkommen an Laubholz (habe ich noch nie beobachtet) erwähnt.
(c) H. capnoides (Rauchblättriger Schwefelkopf)
- Kann man bereits (ohne ein Bild zu beurteilen) über den von dir angegebenen Geschmack ausschließen.
- Wächst übrigens fast ausschließlich an Nadelbäumen (bevorzugt Fichte) und nach Literatur (von mir noch nie beobachtet) sehr selten an Laubbäumen.
(d) H. fasciculare (Grünblättrigen Schwefelkopf)
---> Auch diese Art (unangenehm bitter) kann man m.E. völlig ausschließen:
- zeigt erheblich "schwefelgelbere" Farben und insbesondere im Jugendzustand eine auffällig "grünliche" Lamellen.
- bevorzugt in meinem Sammelgebiet "Laubholz"(meist Buche), kann aber nicht einmal selten auch "Nadelholz" (meist Fichte) besiedeln.
(e) H. lateritium = H. sublateritium (Ziegelroter Schwefelkopf)
BINGO: Die einzige Art, die übrigbleibt!!!
- Zugegeben, die typisch "ziegelrote" Farbe zeigen deine Hüte nur andeutungsweise.
- Aber: Stiel-/Lamellenfarbe, Habitus, "büscheliges" Wachstum auf Laubholz (deutlich seltener auf Nadelholz) passen recht gut.
- Und der von dir angegebene Geschmack (nach meiner Beobachtung "schwach bis deutlich bitter") passt übrigens auch.
--------------------
(2) Mein Fazit:
- Ich kann mir nicht vorstellen, dass es sich bei deinen Bildern um zwei verschiedene Arten handelt.
---> Gestehe den Fruchtkörpern einfach eine "gewisse" Variabilität zu.
Grüße
Gerd
Ich habe mir deine BILDER noch einmal mit folgendem Ergebnis kritisch angeschaut:kurtjegle hat geschrieben: ..., ganz hinten im Kopf wollen die Zweifel einfach nicht zu nagen aufhören, dass es sich doch um verschiedene Pilze handeln könnte.
(1) Du zeigst für mich zweifelsfrei nur "Schwefelköpfe" (Hypholoma spec.), die du als "Der Geschmack ist unangehm bitter" bezeichnest hast.
- Und "großzügig" betrachtet kommen, wenn ich Substrat und Habitus nicht bewerte, nur folgende Arten in die engere Auswahl:
(a) H. marginatum (Natternstieliger Schwefelkopf)
---> Schließe ich (obwohl auch "bitter") aus:
- Der Stiel ist deutlich schlanker, auffällig genattert
- Habitus (Hutgröße, Fleischdicke) passen nicht
- Wächst zwar gesellig (aber nicht büschelig) m.W. ausschhließlich an Nadelholz oder Nadelholzresten
(b) H. radicosum (Wurzelnder Schwefelkopf)
---> Schließe ich (obwohl "sehr bitter") aus:
- Ich vermisse den ausgeprägt wurzelnden, weißlich-schuppig genatterten Stiel.
- Sieht m.E in allen Teilen farblich völlig anders aus.
- Wächst einzelstehend beieinander (nie büschelig), bevorzugt in collinen/montanen Lagen fast ausschließlich an Nadelholz. In der Literatur werden einzerlne, seltene Vorkommen an Laubholz (habe ich noch nie beobachtet) erwähnt.
(c) H. capnoides (Rauchblättriger Schwefelkopf)
- Kann man bereits (ohne ein Bild zu beurteilen) über den von dir angegebenen Geschmack ausschließen.
- Wächst übrigens fast ausschließlich an Nadelbäumen (bevorzugt Fichte) und nach Literatur (von mir noch nie beobachtet) sehr selten an Laubbäumen.
(d) H. fasciculare (Grünblättrigen Schwefelkopf)
---> Auch diese Art (unangenehm bitter) kann man m.E. völlig ausschließen:
- zeigt erheblich "schwefelgelbere" Farben und insbesondere im Jugendzustand eine auffällig "grünliche" Lamellen.
- bevorzugt in meinem Sammelgebiet "Laubholz"(meist Buche), kann aber nicht einmal selten auch "Nadelholz" (meist Fichte) besiedeln.
(e) H. lateritium = H. sublateritium (Ziegelroter Schwefelkopf)
BINGO: Die einzige Art, die übrigbleibt!!!
- Zugegeben, die typisch "ziegelrote" Farbe zeigen deine Hüte nur andeutungsweise.
- Aber: Stiel-/Lamellenfarbe, Habitus, "büscheliges" Wachstum auf Laubholz (deutlich seltener auf Nadelholz) passen recht gut.
- Und der von dir angegebene Geschmack (nach meiner Beobachtung "schwach bis deutlich bitter") passt übrigens auch.
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(2) Mein Fazit:
- Ich kann mir nicht vorstellen, dass es sich bei deinen Bildern um zwei verschiedene Arten handelt.
---> Gestehe den Fruchtkörpern einfach eine "gewisse" Variabilität zu.
Grüße
Gerd