Haarbecherchen (Hyaloscyphaceae)
Moderator: Harry
Haarbecherchen (Hyaloscyphaceae)
Hallihallo,
auch aufgrund der Anregung von Arnim habe ich mir gedacht, dass ich hier mal einen etwas umfassenderen Beitrag über eine ganze Pilzfamilie präsentiere: Haarbecherchen (Hyaloscyphaceae). Vorgestellt werden alle wichtigen Arten und ihre typischen Merkmale sowie ihr Vorkommen. Hinweise auf Verwechslungen werden ebenso berücksichtigt wie Phänologie (Erscheinungszeit) und Häufigkeit.
1. Typische Merkmale von Haarbecherchen
=> Fruchtkörper als Apothecium, scheiben-, teller-, urnen- oder kugelförmig, mit oder ohne Stielteil (dieser kann in einzelnen Fällen unter 0,4 mm lang sein und ist muss daher genauer untersucht werden), 0,2 bis 3 mm breit, seltener mehr als 3 mm; mit meist flacher und glatter Fruchtschicht (Hymenium), welches oft weiß, grau, gelblich, braun oder seltener auch rosa oder rötlich gefärbt ist; Rand auffallend behaart, ebenso Außenseite und Stiel (falls vorhanden), Haarfarbe reicht von hyalin über gelblich bis rötlich bishin zu dunkelbraun (selten schwarz); Farbe bei einigen (allen?) Arten abhängig von der Lichtintensität und daher stark variabel.
=> Sporen überwiegend elliptisch bis langelliptisch, oft klein (1-3 µm breit), hyalin, oft mit Tröpfchen, glatt. Asci stets achtsporig, uni- oder biseriat, oft unregelmäßig biseriat, inoperculat, hyalin, kurz oder lang gestielt, mit oder ohne Haken. Paraphysen oftmals auffällig hervorragend, lanzettlich, seltener fädig, machmal auch kopfig oder unregelmäßig geformt, hyalin, mit oder ohne hyaline oder lichtbrechende Tropfen. Haare meist inkrustiert, aber auch glatt, septiert, hyalin bis dunkelbraun, auch rotbraun, apikal bisweilen kopfig, manchmal auch apikal glatt, unterschiedlich lang (40-200 µm).
=> Standort: totes organisches Material, meistens Blätter, Kräuterstängel und Holz, nie auf Erde.
=> Erscheinungszeit übers ganze Jahr, bevorzugt aber im Frühling zwischen März und Juni.
---------------------------------------------------------------------------------------------
ARACHNOPEZIZA
Arachnopeziza aurelia
Bild: Kazuya
1. Goldgelbes Spinnwebbecherchen (Arachnopeziza aurelia)
Fk. 0,5-2,5 mm breit, zitronengelb, stiellos einem auffallenden, weißen Filz aufsitzend, der sich über das Substrat zieht. Vorkommen: auf verschiedenen Pflanzenresten, z.B. Eichelschalen, Nadeln, Blätter, kleine Ästchen etc. Phänologie: Frühjahr. Verbreitung: Selten, nach gezieltem Suchen vllt häufiger.
BELONIDIUM
Belonidium sulfureum
Bild: Breitenbach & Kränzlin, Band 1
2. Schwefelgelbes Haarbecherchen (Belonidium sulfureum)
Fk. 0,5-2 mm breit, stiellos dem Substrat aufsitzend; Hymenium grau, Haare schwefelgelblich. Vorkommen: auf Brennnesselstängeln sowie auf Federmohn, seltener auch auf anderen Kräuterstängeln (z.B. Impatiens). Phänologie: Juli bis November. Verbreitung: zerstreut, in der Eifel eher selten.
Belonidium mollissimum
Bild: Kazuya
3. Gelbes Haarbecherchen (Belonidium mollissimum)
Fk. 0,5-2 mm breit, stiellos dem Substrat aufsitzend; Hymenium weiß bis dunkelgrau, Haare hellgelblich bis dunkel rotbraun. Vorkommen: auf Stängeln von Doldenblütlern sowie auch auf Epilobium und anderen Krautresten. Phänologie: April bis Juni. Verbreitung: zertreut bis häufig.
BRUNNIPILA
Brunnipila fuscescens
Bild: Kazuya
4. Braunes Buchenblatt-Becherchen (Brunnipila fuscescens)
Fk. 0,3-0,8 mm breit, becherförmig mit kurzem Stielteil; Hymenium hell graubraun, manchmal auch fast weißlich, cremefarben, Rand mit braunen Haaren. Vorkommen: auf Blättern von Buchen (Fagus), seltener auch auf Blättern anderer Bäume. Phänologie: April bis Juni. Verbreitung: überall sehr häufig.
5. Brunnipila calycioides auf Binsen
Bild: BK, Band 1
6. Brunnipila calyculiformis auf Holz von Haselnuss
Bild: Ryman&Holmäsen
Brunnipila palearum
Haar von Brunnipila palearum, ca. x1000
Bilder: Kazuya
7. Braunes Grashaarbecherchen (Brunnipila palearum)
Fk. 0,3-0,7 mm breit, kelchförmig mit langem Stielteil; Hymenium graubraun, ebenso die Haare, die etwas weißlich glitzern (=Kristalle). Mikroskopisch fallen die hyalinen Kristalle an der Haarspitze besonders gut auf. Vorkommen: auf Gräsern. Phänologie: Frühjahr. Verbreitung: unbekannt, nach gezieltem Suchen wahrscheinlich häufig.
CAPITOTRICHA
Capitotricha bicolor
Bild: Baral
8. Zweifarbiges Haarbecherchen (Capitotricha bicolor)
Fk. 0,5-2,5 mm breit, schüssel- bis flach tellerförmig, mit kurzem Stiel dem Substrat aufsitzend; Hymenium zitronen- bis orangegelb, Haare weiß. Vorkommen: auf Ästchen diverser Laubhölzer, lt. BK vor allem auf Buche. Phänologie: Frühjahr. Verbreitung: in der Eifel selten.
Capitotricha patula
Bilder: Baral
9. Weißgelbes Blatthaarbecherchen (Capitotricha patula)
Fk. 0,5-1 mm breit, kelchförmig mit deutlichem Stielteil; Hymenium weiß bis hellgelblich, Haare weiß. Vorkommen: auf Blättern von Eiche. Phänologie: Frühjahr bis Herbst. Verbreitung: unbekannt, nach gezieltem Suchen wahrscheinlich gut verbreitet.
.....:::[Beitrag wird fortgesetzt!]:::.....
auch aufgrund der Anregung von Arnim habe ich mir gedacht, dass ich hier mal einen etwas umfassenderen Beitrag über eine ganze Pilzfamilie präsentiere: Haarbecherchen (Hyaloscyphaceae). Vorgestellt werden alle wichtigen Arten und ihre typischen Merkmale sowie ihr Vorkommen. Hinweise auf Verwechslungen werden ebenso berücksichtigt wie Phänologie (Erscheinungszeit) und Häufigkeit.
1. Typische Merkmale von Haarbecherchen
=> Fruchtkörper als Apothecium, scheiben-, teller-, urnen- oder kugelförmig, mit oder ohne Stielteil (dieser kann in einzelnen Fällen unter 0,4 mm lang sein und ist muss daher genauer untersucht werden), 0,2 bis 3 mm breit, seltener mehr als 3 mm; mit meist flacher und glatter Fruchtschicht (Hymenium), welches oft weiß, grau, gelblich, braun oder seltener auch rosa oder rötlich gefärbt ist; Rand auffallend behaart, ebenso Außenseite und Stiel (falls vorhanden), Haarfarbe reicht von hyalin über gelblich bis rötlich bishin zu dunkelbraun (selten schwarz); Farbe bei einigen (allen?) Arten abhängig von der Lichtintensität und daher stark variabel.
=> Sporen überwiegend elliptisch bis langelliptisch, oft klein (1-3 µm breit), hyalin, oft mit Tröpfchen, glatt. Asci stets achtsporig, uni- oder biseriat, oft unregelmäßig biseriat, inoperculat, hyalin, kurz oder lang gestielt, mit oder ohne Haken. Paraphysen oftmals auffällig hervorragend, lanzettlich, seltener fädig, machmal auch kopfig oder unregelmäßig geformt, hyalin, mit oder ohne hyaline oder lichtbrechende Tropfen. Haare meist inkrustiert, aber auch glatt, septiert, hyalin bis dunkelbraun, auch rotbraun, apikal bisweilen kopfig, manchmal auch apikal glatt, unterschiedlich lang (40-200 µm).
=> Standort: totes organisches Material, meistens Blätter, Kräuterstängel und Holz, nie auf Erde.
=> Erscheinungszeit übers ganze Jahr, bevorzugt aber im Frühling zwischen März und Juni.
---------------------------------------------------------------------------------------------
ARACHNOPEZIZA
Arachnopeziza aurelia
Bild: Kazuya
1. Goldgelbes Spinnwebbecherchen (Arachnopeziza aurelia)
Fk. 0,5-2,5 mm breit, zitronengelb, stiellos einem auffallenden, weißen Filz aufsitzend, der sich über das Substrat zieht. Vorkommen: auf verschiedenen Pflanzenresten, z.B. Eichelschalen, Nadeln, Blätter, kleine Ästchen etc. Phänologie: Frühjahr. Verbreitung: Selten, nach gezieltem Suchen vllt häufiger.
BELONIDIUM
Belonidium sulfureum
Bild: Breitenbach & Kränzlin, Band 1
2. Schwefelgelbes Haarbecherchen (Belonidium sulfureum)
Fk. 0,5-2 mm breit, stiellos dem Substrat aufsitzend; Hymenium grau, Haare schwefelgelblich. Vorkommen: auf Brennnesselstängeln sowie auf Federmohn, seltener auch auf anderen Kräuterstängeln (z.B. Impatiens). Phänologie: Juli bis November. Verbreitung: zerstreut, in der Eifel eher selten.
Belonidium mollissimum
Bild: Kazuya
3. Gelbes Haarbecherchen (Belonidium mollissimum)
Fk. 0,5-2 mm breit, stiellos dem Substrat aufsitzend; Hymenium weiß bis dunkelgrau, Haare hellgelblich bis dunkel rotbraun. Vorkommen: auf Stängeln von Doldenblütlern sowie auch auf Epilobium und anderen Krautresten. Phänologie: April bis Juni. Verbreitung: zertreut bis häufig.
BRUNNIPILA
Brunnipila fuscescens
Bild: Kazuya
4. Braunes Buchenblatt-Becherchen (Brunnipila fuscescens)
Fk. 0,3-0,8 mm breit, becherförmig mit kurzem Stielteil; Hymenium hell graubraun, manchmal auch fast weißlich, cremefarben, Rand mit braunen Haaren. Vorkommen: auf Blättern von Buchen (Fagus), seltener auch auf Blättern anderer Bäume. Phänologie: April bis Juni. Verbreitung: überall sehr häufig.
5. Brunnipila calycioides auf Binsen
Bild: BK, Band 1
6. Brunnipila calyculiformis auf Holz von Haselnuss
Bild: Ryman&Holmäsen
Brunnipila palearum
Haar von Brunnipila palearum, ca. x1000
Bilder: Kazuya
7. Braunes Grashaarbecherchen (Brunnipila palearum)
Fk. 0,3-0,7 mm breit, kelchförmig mit langem Stielteil; Hymenium graubraun, ebenso die Haare, die etwas weißlich glitzern (=Kristalle). Mikroskopisch fallen die hyalinen Kristalle an der Haarspitze besonders gut auf. Vorkommen: auf Gräsern. Phänologie: Frühjahr. Verbreitung: unbekannt, nach gezieltem Suchen wahrscheinlich häufig.
CAPITOTRICHA
Capitotricha bicolor
Bild: Baral
8. Zweifarbiges Haarbecherchen (Capitotricha bicolor)
Fk. 0,5-2,5 mm breit, schüssel- bis flach tellerförmig, mit kurzem Stiel dem Substrat aufsitzend; Hymenium zitronen- bis orangegelb, Haare weiß. Vorkommen: auf Ästchen diverser Laubhölzer, lt. BK vor allem auf Buche. Phänologie: Frühjahr. Verbreitung: in der Eifel selten.
Capitotricha patula
Bilder: Baral
9. Weißgelbes Blatthaarbecherchen (Capitotricha patula)
Fk. 0,5-1 mm breit, kelchförmig mit deutlichem Stielteil; Hymenium weiß bis hellgelblich, Haare weiß. Vorkommen: auf Blättern von Eiche. Phänologie: Frühjahr bis Herbst. Verbreitung: unbekannt, nach gezieltem Suchen wahrscheinlich gut verbreitet.
.....:::[Beitrag wird fortgesetzt!]:::.....
- Harry
- Administrator
- Beiträge: 4714
- Registriert: Mi 22. Dez 2004, 09:37
- Kamera: Nikon D500
Nikon Z5
Olympus Tough TG-6 - Pilzverein: Pilzfreunde Saar - Pfalz e.V.
- Wohnort: Bexbach - Saarland
- Kontaktdaten:
Re: Haarbecherchen (Hyaloscyphaceae)
Hallo Kazuya,
wirklich toller Beitrag, freu mich schon auf die Fortsetzung.
Ich verabschiede mich bis zum späten Sonntag Abend. Armin hat in einem anderen Thread ja schon erwähnt, dass wir mit unserem Verein dieses Wochenende unterwegs sind.
Nach meiner Rückkehr werde ich näher auf den oder die Beiträge eingehen.
Gruß
Harry
wirklich toller Beitrag, freu mich schon auf die Fortsetzung.
Ich verabschiede mich bis zum späten Sonntag Abend. Armin hat in einem anderen Thread ja schon erwähnt, dass wir mit unserem Verein dieses Wochenende unterwegs sind.
Nach meiner Rückkehr werde ich näher auf den oder die Beiträge eingehen.
Gruß
Harry
Re: Haarbecherchen (Hyaloscyphaceae)
Hallo Kazuya,
also in dieser Ausführlichkeit, das habe ich nicht gehofft.
Stark
:
Ich melde mich, wie schon erwähnt, wieder nächste Woche.
Gruß Armin
also in dieser Ausführlichkeit, das habe ich nicht gehofft.
Stark
Ich melde mich, wie schon erwähnt, wieder nächste Woche.
Gruß Armin
-
Witti
- erfahrener Poster
- Beiträge: 155
- Registriert: Di 7. Feb 2006, 10:32
- Wohnort: Frankenholz - Saarland
Re: Haarbecherchen (Hyaloscyphaceae)
Hallo Kazuya,
sehr schöner und ausführlicher Beitrag!
weiter so!!!
Gruß
Jörg
sehr schöner und ausführlicher Beitrag!
weiter so!!!
Gruß
Jörg
Re: Haarbecherchen (Hyaloscyphaceae)
CISTELLA

Cistella acuum
Bild: Kazuya
10. Nadeln-Haarbecherchen (Cistella acuum)
Fk. 0,2-0,5 mm breit, becher- bis tellerförmig, mit kurzem Stielteil, reinweiß, Haare kaum sichtbar, sehr kurz (~60 µm). Vorkommen: Fichtennadeln und -zapfen. Phänologie: Juli bis November. Verbreitung: Sehr häufig (stets an feuchten Stellen, muss gezielt gesucht werden).

Cistella grevillei
Bild: Baral
11. Hellgelbes Haarbecherchen (Cistella grevillei)
Fk. 0,5-0,9 mm breit, weißlich, gelblich, graugelblich, ohne Stiel dem Substrat aufsitzend, mit sehr kurzen, weißlichen Härchen. Vorkommen: auf toten Stängeln von Doldenblütlern. Phänologie: Mai bis Oktober. Verbreitung: gut verbreitet bis häufig.
DASYSCYPHELLA

Dasyscyphella nivea
Bild: Kazuya
12. Schneeweißes Haarbecherchen (Dasyscyphella nivea)
Fk. 0,5-3 mm breit, reinweiß, mit deutlichem Stiel dem Substrat aufsitzend. Typisch die apikal nicht inkrustierten, lanzettlichen Haare. Vorkommen: Eichenholz (häufig an Wurzelstöcken). Phänologie: Mai bis November. Verbreitung: häufig.
HAMATOCANTHOSCYPHA

Hamatocanthoscypha conincola
Bild: Baral
13. Weißes Zapfen-Haarbecherchen (Hamatocanthoscypha conincola)
Fk. 0,2-0,6 mm breit, weiß, mit kurzem Stiel dem Substrat aufsitzend, Haare kurz und weißlich. Vorkommen: auf Zapfen von Fichten. Phänologie: Juni bis Oktober. Verbreitung: unbekannt, wahrscheinlich häufig, aber leicht zu übersehen. Anmerkung: die gelben Fruchtkörper auf dem Bild sind der verwandten Art H. uncipila anzurechnen.
HYALINIA, UNGUICULARIA, OLLA, URCEOLELLA und Verwandte

Hyalinia millepunctata (Syn: Unguicularia millepunctata)
Bild: Breitenbach & Kränzlin, Band 1
14. Urnenförmiges Zwergbecherchen (Hyalinia millepunctata)
Fk. 0,1-0,2 mm breit, urnen- bis napfförmig, stiellos dem Substrat aufsitzend, graubraun, mit sehr kurzen, nur unter dem Mikroskop sichtbaren Haaren. Vorkommen: auf Holz diverser Laubhölzer sowie auch auf verschiedenen Kräuterstängeln. Phänologie: April bis Oktober, bisweilen auch fast ganzjährig. Verbreitung: häufig.
HYALOSCYPHA

Hyaloscypha albohyalina
Bild: Kazuya
15. Weißes Kurzhaarbecherchen (Hyaloscypha albohyalina)
Fk. 0,2-0,4 mm breit, tellerförmig und stiellos dem Substrat aufsitzend, reinweiß mit sehr kurzen, weißen Härchen. Vorkommen: auf Holz diverser Laubhölzer, nach meinen Beobachtungen gerne an kleinen Ästchen von Erle. Phänologie: ganzjährig. Verbreitung: häufig.
Weitere Arten der Gattung, die aber nicht so häufig und bekannt sind:

16. Hyaloscypha aureliella

17. Hyaloscypha fuckelii var. alnisada

18. Hyaloscypha fuckelii var. fuckelii
INCRUCIPULUM

Incrucipulum ciliare
Bild: Kazuya

Haare von Incrucipulum ciliare (x1000)
Bild: Kazuya
19. Schneeweißes Blatthaarbecherchen (Incrucipulum ciliare)
Fk. 0,2-0,4 mm breit, pokalförmig und deutlich gestielt, reinweiß mit weißen Härchen. Vorkommen: auf Blättern von Laubbäumen, vor allem von Eiche. Phänologie: August bis November. Verbreitung: in manchen Jahren ein Massenpilz.
.....:::[Beitrag wird fortgesetzt!]:::.....

Cistella acuum
Bild: Kazuya
10. Nadeln-Haarbecherchen (Cistella acuum)
Fk. 0,2-0,5 mm breit, becher- bis tellerförmig, mit kurzem Stielteil, reinweiß, Haare kaum sichtbar, sehr kurz (~60 µm). Vorkommen: Fichtennadeln und -zapfen. Phänologie: Juli bis November. Verbreitung: Sehr häufig (stets an feuchten Stellen, muss gezielt gesucht werden).
Cistella grevillei
Bild: Baral
11. Hellgelbes Haarbecherchen (Cistella grevillei)
Fk. 0,5-0,9 mm breit, weißlich, gelblich, graugelblich, ohne Stiel dem Substrat aufsitzend, mit sehr kurzen, weißlichen Härchen. Vorkommen: auf toten Stängeln von Doldenblütlern. Phänologie: Mai bis Oktober. Verbreitung: gut verbreitet bis häufig.
DASYSCYPHELLA

Dasyscyphella nivea
Bild: Kazuya
12. Schneeweißes Haarbecherchen (Dasyscyphella nivea)
Fk. 0,5-3 mm breit, reinweiß, mit deutlichem Stiel dem Substrat aufsitzend. Typisch die apikal nicht inkrustierten, lanzettlichen Haare. Vorkommen: Eichenholz (häufig an Wurzelstöcken). Phänologie: Mai bis November. Verbreitung: häufig.
HAMATOCANTHOSCYPHA
Hamatocanthoscypha conincola
Bild: Baral
13. Weißes Zapfen-Haarbecherchen (Hamatocanthoscypha conincola)
Fk. 0,2-0,6 mm breit, weiß, mit kurzem Stiel dem Substrat aufsitzend, Haare kurz und weißlich. Vorkommen: auf Zapfen von Fichten. Phänologie: Juni bis Oktober. Verbreitung: unbekannt, wahrscheinlich häufig, aber leicht zu übersehen. Anmerkung: die gelben Fruchtkörper auf dem Bild sind der verwandten Art H. uncipila anzurechnen.
HYALINIA, UNGUICULARIA, OLLA, URCEOLELLA und Verwandte

Hyalinia millepunctata (Syn: Unguicularia millepunctata)
Bild: Breitenbach & Kränzlin, Band 1
14. Urnenförmiges Zwergbecherchen (Hyalinia millepunctata)
Fk. 0,1-0,2 mm breit, urnen- bis napfförmig, stiellos dem Substrat aufsitzend, graubraun, mit sehr kurzen, nur unter dem Mikroskop sichtbaren Haaren. Vorkommen: auf Holz diverser Laubhölzer sowie auch auf verschiedenen Kräuterstängeln. Phänologie: April bis Oktober, bisweilen auch fast ganzjährig. Verbreitung: häufig.
HYALOSCYPHA

Hyaloscypha albohyalina
Bild: Kazuya
15. Weißes Kurzhaarbecherchen (Hyaloscypha albohyalina)
Fk. 0,2-0,4 mm breit, tellerförmig und stiellos dem Substrat aufsitzend, reinweiß mit sehr kurzen, weißen Härchen. Vorkommen: auf Holz diverser Laubhölzer, nach meinen Beobachtungen gerne an kleinen Ästchen von Erle. Phänologie: ganzjährig. Verbreitung: häufig.
Weitere Arten der Gattung, die aber nicht so häufig und bekannt sind:

16. Hyaloscypha aureliella

17. Hyaloscypha fuckelii var. alnisada

18. Hyaloscypha fuckelii var. fuckelii
INCRUCIPULUM

Incrucipulum ciliare
Bild: Kazuya

Haare von Incrucipulum ciliare (x1000)
Bild: Kazuya
19. Schneeweißes Blatthaarbecherchen (Incrucipulum ciliare)
Fk. 0,2-0,4 mm breit, pokalförmig und deutlich gestielt, reinweiß mit weißen Härchen. Vorkommen: auf Blättern von Laubbäumen, vor allem von Eiche. Phänologie: August bis November. Verbreitung: in manchen Jahren ein Massenpilz.
.....:::[Beitrag wird fortgesetzt!]:::.....
Re: Haarbecherchen (Hyaloscyphaceae)
Hallo Kazuya,
wenn ich mir das zeitliche Vorkommen und die Substrate ansehe, da müsste es doch mit Teufel zugehen, wenn ich keine von den hier aufgeführten Haarbecherchen die nächste Tage finden sollte.
Also für meinen Teil werde ich verstärkt danach Ausschau halten, mich an die Bestimmung wagen und mein Ergebnis hier einstellen.
Ich denke meine Vereinskameraden werden sich auch anstregen, wenn man deinen starken Überblick als einen Einstieg nutzen kann.
Detailfragen zu den Arten werden sich dann wohl von selbst ergeben.
Gruß Armin
wenn ich mir das zeitliche Vorkommen und die Substrate ansehe, da müsste es doch mit Teufel zugehen, wenn ich keine von den hier aufgeführten Haarbecherchen die nächste Tage finden sollte.
Also für meinen Teil werde ich verstärkt danach Ausschau halten, mich an die Bestimmung wagen und mein Ergebnis hier einstellen.
Ich denke meine Vereinskameraden werden sich auch anstregen, wenn man deinen starken Überblick als einen Einstieg nutzen kann.
Detailfragen zu den Arten werden sich dann wohl von selbst ergeben.
Gruß Armin
Re: Haarbecherchen (Hyaloscyphaceae)
hallo Armin,
jo, also wenn du genau weißt, wo welche Art zu erwarten ist, dann kommst du mit großer Sicherheit nicht mit unter 5 Arten nach Hause. Eher findest du sogar bis zu 10 verschiedene, und das sogar in kurzer Zeit, wenn man weiß, wo die Substrate sind (z.B. an Schilf findet man zuerzeit 3-4 verschiedene Becherlinge, darunter Haar- und Weichbecherchen). Ein Haarbecherchen auf Schilf werde ich später auch noch vorstellen, wenn die Großgattung "Lachnum" drankommt.
Gruß Kazuya
jo, also wenn du genau weißt, wo welche Art zu erwarten ist, dann kommst du mit großer Sicherheit nicht mit unter 5 Arten nach Hause. Eher findest du sogar bis zu 10 verschiedene, und das sogar in kurzer Zeit, wenn man weiß, wo die Substrate sind (z.B. an Schilf findet man zuerzeit 3-4 verschiedene Becherlinge, darunter Haar- und Weichbecherchen). Ein Haarbecherchen auf Schilf werde ich später auch noch vorstellen, wenn die Großgattung "Lachnum" drankommt.
Gruß Kazuya
-
Rudi
- erfahrener Poster
- Beiträge: 101
- Registriert: Mo 2. Mai 2005, 08:53
- Pilzverein: Pilzfreunde Mainfranken
- Wohnort: Kist
- Kontaktdaten:
Re: Haarbecherchen (Hyaloscyphaceae)
Danke, Kazuya für die tolle Serie!
Rudi
Rudi