Da es eine ähnliche Diskussion schon bei der Rötenden Tramete gab, meine Frage:
Welche Kriterien entscheiden darüber, ob Var. oder nicht?
- Sind es ?nur? makroskopische Abweichungen im Habitus
- Auch der Standort
- Oder/ und auch Unterschiede bez. der Sporen
Beide Formen wären für mich schnell zu besorgen, falls einer von Euch mikroskopieren möchte.
LG Barbara
Variante oder nicht - Ohne Bild
Moderator: Harry
Re: Variante oder nicht - Ohne Bild
Hallo Barbara,
das Thema wurde vor einiger Zeit im pilzbestimmung.de-Forum diskutiert:
Definitionen? Art, Varietät, Form, Sippe usw.
Gruß, Andreas
das Thema wurde vor einiger Zeit im pilzbestimmung.de-Forum diskutiert:
Definitionen? Art, Varietät, Form, Sippe usw.
Gruß, Andreas
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BaEd
Re: Variante oder nicht - Ohne Bild
Hallo Andreas,
bin zwar schon über ähnliche Besprechungen in anderen Zusammenhängen gestolpert, aber ganz so "frei Schnauze" scheint es mir nicht zu sein. Pilze werden doch m. W. nach dem Internationale Code der Botanischen Nomenklatur beschrieben und Namen gibt der (legt fest), der als erster eine wissenschaftliche Abhandlung, die genauen Regeln unterliegt, veröffentlicht hat. Der Name bleibt im (wissenschaftlichen) Sprachgebrauch so lange gültig, bis er wissenschaftlich widerlegt worden ist.
Auf das Judasohr bezogen hatte ich selbst keine weiße Form beschrieben gefunden. Leider besitze ich nicht Großpilze Ba Wü / Band 1. Aber wenn wie Harry beschreibt, Quelet sie nennt, denke ich, ist das bis das Gegenteil bewiesen (= öffentlich dargelegt) ist, ein gültiger Name.
Ich verliere nur immer die Übersicht, wie die Unterordnungen zugeordnet sind, aber auch hier gibt es doch verbindliche Regeln, weil Pilze international nomenklatorisch wie Pflanzen behandelt werden.
Danke und liebe Grüße
Barbara
bin zwar schon über ähnliche Besprechungen in anderen Zusammenhängen gestolpert, aber ganz so "frei Schnauze" scheint es mir nicht zu sein. Pilze werden doch m. W. nach dem Internationale Code der Botanischen Nomenklatur beschrieben und Namen gibt der (legt fest), der als erster eine wissenschaftliche Abhandlung, die genauen Regeln unterliegt, veröffentlicht hat. Der Name bleibt im (wissenschaftlichen) Sprachgebrauch so lange gültig, bis er wissenschaftlich widerlegt worden ist.
Auf das Judasohr bezogen hatte ich selbst keine weiße Form beschrieben gefunden. Leider besitze ich nicht Großpilze Ba Wü / Band 1. Aber wenn wie Harry beschreibt, Quelet sie nennt, denke ich, ist das bis das Gegenteil bewiesen (= öffentlich dargelegt) ist, ein gültiger Name.
Ich verliere nur immer die Übersicht, wie die Unterordnungen zugeordnet sind, aber auch hier gibt es doch verbindliche Regeln, weil Pilze international nomenklatorisch wie Pflanzen behandelt werden.
Danke und liebe Grüße
Barbara
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Andreas
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Re: Variante oder nicht - Ohne Bild
Hallo Barbara,
du bringst hier zwei verschiedene Aspekte durcheinander.
Das eine, von dem Du in Deinem letzten Posting sprichst, ist das REGELWERK zur Gültigkeit der Namen, der Botanische Code. Darin wird festgeschrieben, welche Voraussetzung erfüllt sien müssen, damit ein Name gültig publiziert ist.
Worüber dieses Regelwerk aber natürlich keine Bestimmungen aussprechen kann ist das andere, in deinem ersten Posting angesprochene, nämlich die ARTAUFFASSUNG der einzelnen Mykologen
Der botanische Code legt fest, wie der Name auf Art-, Varietäts- oder Formebene gültig heißt.
Welchen Status DU SELBST diesem Taxon zuerkennst, das liegt in Deinem eigenen Ermessensspielraum.
Zu den beiden Formen/Varietäten/Arten der Rötenden Tramete muss ich sagen, dass ich bisher immer der Meinung war, dass es sich mindestens um gute Varietäten handeln muss. Nun hatten wir aber auf der Ausstellung in Erfurt einen Fruchtkörper der "klassischen" Rötenden Tramete, recht hell und mit den typisch kurz-kommaförmigen Poren. An der Anwachsstelle dieses Fruchtkörper wuchs aber gerade ein zweiter nach - und der hatte absolut lamelliges Hymenophor und war von Anfang an braunrot gefärbt, also "klassische" tricolor ....
Wohlgemerkt, es handelte sich um denselben Fruchtkörper, der nur ein zweites Hütchen ausbildet!
beste Grüße,
Andreas
du bringst hier zwei verschiedene Aspekte durcheinander.
Das eine, von dem Du in Deinem letzten Posting sprichst, ist das REGELWERK zur Gültigkeit der Namen, der Botanische Code. Darin wird festgeschrieben, welche Voraussetzung erfüllt sien müssen, damit ein Name gültig publiziert ist.
Worüber dieses Regelwerk aber natürlich keine Bestimmungen aussprechen kann ist das andere, in deinem ersten Posting angesprochene, nämlich die ARTAUFFASSUNG der einzelnen Mykologen
Der botanische Code legt fest, wie der Name auf Art-, Varietäts- oder Formebene gültig heißt.
Welchen Status DU SELBST diesem Taxon zuerkennst, das liegt in Deinem eigenen Ermessensspielraum.
Zu den beiden Formen/Varietäten/Arten der Rötenden Tramete muss ich sagen, dass ich bisher immer der Meinung war, dass es sich mindestens um gute Varietäten handeln muss. Nun hatten wir aber auf der Ausstellung in Erfurt einen Fruchtkörper der "klassischen" Rötenden Tramete, recht hell und mit den typisch kurz-kommaförmigen Poren. An der Anwachsstelle dieses Fruchtkörper wuchs aber gerade ein zweiter nach - und der hatte absolut lamelliges Hymenophor und war von Anfang an braunrot gefärbt, also "klassische" tricolor ....
Wohlgemerkt, es handelte sich um denselben Fruchtkörper, der nur ein zweites Hütchen ausbildet!
beste Grüße,
Andreas
Re: Variante oder nicht - Ohne Bild
Hallo Andreas,
die tricolor-Diskussion war hier erst kürzlich im Gange:
http://www.pilzfotopage.de/cgi-bin/sbb/ ... 1&show=425
Eric hat hierzu einen interessanten Aspekt ins Spiel gebracht, weil sich die tricolor von der Typus-Art wohl genetisch unterscheiden soll.
Gruß, Andreas
die tricolor-Diskussion war hier erst kürzlich im Gange:
http://www.pilzfotopage.de/cgi-bin/sbb/ ... 1&show=425
Eric hat hierzu einen interessanten Aspekt ins Spiel gebracht, weil sich die tricolor von der Typus-Art wohl genetisch unterscheiden soll.
Gruß, Andreas