Resupinatus trichotis - ein oft übersehener Winzling
Verfasst: So 16. Mär 2008, 11:13
Hallo Pilzfreunde,
zugegeben, wenn ich diesen Winzling vor ca. einem Jahr nicht per Zufall gefunden hätte, wüsste ich bis heute noch nichts von seiner Existenz.
So hab ich gestern, bei herrlichen 16 Grad plus, gezielt nach ihm gesucht und auch gefunden. Ich möchte euch diesen Vertreter aus dem Reiche Liliput einmal näher vorstellen.
Resupinatus trichotis - Borstiger Gallertblättling, Flaumiger Zwergseitling ( Durchmesser des größten Exemplares - 4mm )
Die Gattung Resupinatatus gehört zu den Ritterlingsartigen ( Tricholomataceae ) und umfasst weltweit 13 Arten. In Mitteleuropa sind 8 Arten vertreten. Die winzigen, weichen, seitlich bis ungestielten Saprobionten kommen auf totem, berindeten oder unberindetem Laub.- seltener auch Nadelholz vor. Der Hut trägt immer eine gelatinöse Schicht, die oft mit einem haarigen Filz versehen ist.
Kurzbeschreibung von Resupinatus trichotis
Hut
0,3 - 1,2 cm breit, entweder schüsselförmig hängend, am Hutscheitel resupinat angeheftet oder seitlich angewachsen.
Lamellen
grau bis graubraun, exzentrisch oder konzentrisch zur Anwachsstelle hin zusammenlaufend. Die Schneiden sind blasser.
Sporen
rundlich, glatt, hyalin 4,5 - 5,7 x 4,2 -5,3 Mikrometer. Sporenpulver weiß.
Fundort und Substrat
Feilbachaue Bexbach - MTB 6609/2 auf Corylus ( Hasel )
Bemerkungen: ähnlich sind Resupinatus applicatus und Resupinatus silvanus. Erstgenannter unterscheidet sich mikroskopisch nicht von der hier vorgestellten Art. Er soll gedrängtere Lamellen und einen leichten und vergänglichen weißlichen Filz auf dem Hut zeigen. Resupinatus silvanus zeigt deutlich elliptische Sporen.
Ich habe ihn bisher immer in der Nähe des Haselbecherlings ( Encoelia furfuracea ) gefunden, so auch gestern. Ich denke es lohnt sich für alle, die einen Standort des Haselbecherlings kennen, auch mal auf die winzigen Zwergseitlinge zu achten.
viele Grüße und einen schönen Sonntag noch
Harry
Literaturhinweise:
Breitenbach-Kränzlin: Pilze der Schweiz Band 3 - Seite 316 , Verlag: Mykologia Luzern, ISBN 3-85604-011-0
G. Krieglsteiner: Die Großpilze Baden Württembergs Band 3 - Seite 507, Verlag : Eugen Ulmer Stuttgart, ISBN 3-8001-3536-1
zugegeben, wenn ich diesen Winzling vor ca. einem Jahr nicht per Zufall gefunden hätte, wüsste ich bis heute noch nichts von seiner Existenz.
So hab ich gestern, bei herrlichen 16 Grad plus, gezielt nach ihm gesucht und auch gefunden. Ich möchte euch diesen Vertreter aus dem Reiche Liliput einmal näher vorstellen.
Resupinatus trichotis - Borstiger Gallertblättling, Flaumiger Zwergseitling ( Durchmesser des größten Exemplares - 4mm )
Die Gattung Resupinatatus gehört zu den Ritterlingsartigen ( Tricholomataceae ) und umfasst weltweit 13 Arten. In Mitteleuropa sind 8 Arten vertreten. Die winzigen, weichen, seitlich bis ungestielten Saprobionten kommen auf totem, berindeten oder unberindetem Laub.- seltener auch Nadelholz vor. Der Hut trägt immer eine gelatinöse Schicht, die oft mit einem haarigen Filz versehen ist.
Kurzbeschreibung von Resupinatus trichotis
Hut
0,3 - 1,2 cm breit, entweder schüsselförmig hängend, am Hutscheitel resupinat angeheftet oder seitlich angewachsen.
Lamellen
grau bis graubraun, exzentrisch oder konzentrisch zur Anwachsstelle hin zusammenlaufend. Die Schneiden sind blasser.
Sporen
rundlich, glatt, hyalin 4,5 - 5,7 x 4,2 -5,3 Mikrometer. Sporenpulver weiß.
Fundort und Substrat
Feilbachaue Bexbach - MTB 6609/2 auf Corylus ( Hasel )
Bemerkungen: ähnlich sind Resupinatus applicatus und Resupinatus silvanus. Erstgenannter unterscheidet sich mikroskopisch nicht von der hier vorgestellten Art. Er soll gedrängtere Lamellen und einen leichten und vergänglichen weißlichen Filz auf dem Hut zeigen. Resupinatus silvanus zeigt deutlich elliptische Sporen.
Ich habe ihn bisher immer in der Nähe des Haselbecherlings ( Encoelia furfuracea ) gefunden, so auch gestern. Ich denke es lohnt sich für alle, die einen Standort des Haselbecherlings kennen, auch mal auf die winzigen Zwergseitlinge zu achten.
viele Grüße und einen schönen Sonntag noch
Harry
Literaturhinweise:
Breitenbach-Kränzlin: Pilze der Schweiz Band 3 - Seite 316 , Verlag: Mykologia Luzern, ISBN 3-85604-011-0
G. Krieglsteiner: Die Großpilze Baden Württembergs Band 3 - Seite 507, Verlag : Eugen Ulmer Stuttgart, ISBN 3-8001-3536-1