das Pilzfotopage - Forum

Hallo Forumsfreunde,

heute morgen beim Gassigang mit meinem Westi habe ich trotz -5° Celsius diesen schönen Hexenring eines Rötlings in einem Vorgarten auf Laubhäcksel gefunden.

Der Grundstücksbesitzer, der gerade vom Brötchenholen kam erlaubte mir zum einen, daß ich über den kleinen Holzzaun steigen durfte, um zu fotografieren und beantwortete mir auch meine Fragen bezüglich des Baumbestandes bzw. der Holzschnitzel.

Das es sich um eine Entoloma - Rötling handelte war bei einem Blick auf die braunrötlich verfärbten Lamellen schnell klar.

Meine Nachfragen bezüglich der Laubhölzer ergab, daß ca. 20 verschiedene Rosaceen wie diverse Prunusarten, sowie Hasel und Malus vor einiger Zeit geschreddert wurden und seit 2 Jahren
und diese schönen Pilze immer wieder kommen.

Hier die Bilder des Rötlings-Hexenrings:


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Die Bestimmung war relativ einfach, zum einen durch die Jahreszeit und zum anderen durch den Wuchs auf Rosaceenhäcksel und konnte durch makroskopische Merkmale sichergestellt werden.

Mikroskopisch wurden noch keine reifen Sporen gefunden, habe den mitgenommenen Fruchtkörpre auf einen Heizkörper gelegt, vielleicht reift er noch nach.

Aber aufgrund des Biotops, der Jahreszeit und der beigebraunen fast freien mit welligen Schneiden versehenen Lamellen und des zylindrischen an der Basis verdickten berindeten Stieles bin ich mir ziemlich sicher den Schildrötling Entoloma clypeatum gefunden zu haben, der allerdings sonst mehr in Gruppen als in Hexenringen auftritt.

Also kann die Saison mit "richtigen Pilzen" als eröffnet angesehen und nicht nur Phytoparasiten gesucht werden.

Einen schönen Ostermontag noch und herzliche Grüße

Detlef

Hallo Detlef,

da bin ich mir nicht so sicher wie du. Was will der Schildrötling mit Holzhäcksel? Der Bursche bildet Mykorrhizen mit verschiedenen Rosaceen, ist also kein Saprobiont.

Mein Vorschlag wäre Melanoleuca cocnata - Frühlings - Weichritterling. Er besitzt im fortgeschrittenen Reifestadium gelblich-bräunliche Lamellenfarben. Ansonsten können die Farben durch den Frost schon etwas verfälscht sein. Wellig gekerbte Lamellen und zur Basis hin verdickte, berindete Stiele würden zur cocnata auch gut passen.

Das soll jetzt keine Bestimmung sein sondern nur eine erste Meinung von mir.

Gruß
Harry

Hallo Harry,

an den Kumpel Melanoleuca cognata hatte ich auch spontan gedacht, denn der ganze Habitus sprach für einen Ritterlingsartigen, doch die Lamellenfarbe hat mich in die Entoloma- Richtung ge/verführt.

Die Lamellenfarbe war schon letzte Woche so, als ich das erste Mal die noch nicht gefrorenen Fruchtkörper nach einem Arztbesuch ( ohne Kamera ) gesehen habe.

Mal sehen, was die Sporen ergeben, wenn sich was bildet, dann berichte ich weiter und wir lösen das Rätsel dann hoffentlich.

Denn Wachstum ( auch als Hexenring ), Biotop und auch makroskopische Merkmale passen auch auf den Frühlings-Weichritterling.

Bis dahin fassen wir uns in Geduld.


Herzliche Grüße Detlef

Hallo Detlef,

sag mal, wieso sollte Entoloma clypeatum gelbliche Lamellen haben?

Ich halte das auch eher für Melanoleuca cognata.

Schöne Grüße
Gernot

Sorry, wollte mich nicht selber zitieren (ich übe noch).

Für einen Sporenabwurf finde ich es eigentlich nicht optimal, die Fruchtkörper auf die Heizung zu legen. Abgedeckt und kühl finde ich besser.

VG Ingo W

Hallo Ingo,

zunächst einmal - herzlich Willkommen im Forum. Freut mich dass du dich hier angemeldet hast. Die Ascomyceten Fraktion ist hier leider noch nicht sehr stark vertreten.

Das mit dem Üben ist schon in Ordung. Mehr über die Funktionen des Forums findest du in der Hilfe und im Testforum kannst du das dort gelesene auf Teufel komm raus ausprobieren.

viele Grüße
Harry

Hallo Harry, hallo Andreas!

Danke für die Begrüßung.
Andere Pilze sind ja auch interessant, müssen nicht immer Ascos sein.

VG Ingo W

Hallo Detlef,

dem Tenor, dass es sich bei Deinem Fund um M. cognata handelt, schließe ich mich an. Die Art zeigt gerne einen lachsorange-farbenen Reflex in den Lamellen, den Du vermutlich gesehen und in Richtung Entoloma interpretiert hast. Doch allein schon die Lamellenfarbe, auf die Gernot bereits hingewiesen hat, schließt einen Rötling egtl. aus. Kannst Du uns bitte noch eine Ausschnittsvergrößerung der Hutunterseite zeigen? Ich meine nämlich dicht gedrängt stehende Lamellen zu sehen, wohingegen der Schildrötling eher weit stehende Lamellen besitzen müsste...

Falls Du keine Sporen findest, schaue Dir doch einmal die Zystiden an, vielleicht kommst Du so ein Stück weiter oder gar zu einem zufriedenstellenden Ergebnis.

Gruß von der Nachtschicht,

Andreas

Hallo Detlef,

ohne Dich nerven zu wollen:
Bist Du mit dem Mikroskopieren schon weiter gekommen?

Ich schau' mir jetzt zur Abwechslung eine Hebeloma an...

Gruß, Andreas

Hallo Forumsfreunde,

das Rätsel ist gelöst.

Ich hatte einen Fruchtkörper im Garten unter meinen Rhododendron gelegt und ausreifen lassen.

Heute Morgen habe ich ihn reingeholt und mikroskopiert und endlich auch Sporen gefunden, die ganz klar zeigen, daß ich mich geirrt habe und es keine Entoloma ist, sondern tatsächlich Melanoleuca cognata, der Frühlings-Weichritterling.

Hier die Mikrobilder in 400facher Vergrößerung:

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Dieses Beispiel zeigt mal wieder, daß manchmal der Wunsch der Vater des Gedankens ist und man sich leicht irren kann.

Die schlechte Bildqualität bitte ich zu entschuldigen, aber ich habe im Moment zu wenig Zeit zu experimentieren, da meine Frau am Mittwoch wieder ins Krankenhaus und ich noch diverses erledigen muß.


Herzliche Grüße Detlef

Hallo Detlef,

danke für die Bestimmung und Rückmeldung.

Siehst Du die Chance, heuer wieder an der Bayerischen Mykologischen Tagung teilzunehmen? Würde mich freuen!

Wünsche Dir trotz den widrigen Umständen einen guten Start in die Woche.

Herzliche Grüße

Andreas