Seite 1 von 1

Pyrenomycet auf japanischer Zierkirsche

Verfasst: Fr 25. Apr 2008, 23:29
von Harry
Hallo Pilzfreunde,

gekränkelt hat sie schon seit drei Jahren - richtig Sorgen hat sie mir 2007 bereitet und in diesem Frühling hat sich meine Befürchtung bestätigt. Unsere japanische Zierkirsche ( Prunus serrulata ) ist nicht mehr ausgetrieben. Gestern hab ich den toten Baum gefällt - zunächst ist mir aufgefallen dass die dünneren Ästchen gebrochen sind wie feines Glas. Auch dickere Äste ließen sich ohne Mühe durchbrechen.

Beim genaueren Hinschauen ist mir aufgefallen dass sich auf den Ästchen schwarze Striche bzw. Punkte zeigten. Unter der Stereolupe war deutlich erkennbar, dass es sich um einen Pyrenomyceten handelte. Zumindest hielt ich ihn für sowas in diese Richtung. Die mikroskopische Untersuchung hat mich zunächst verblüfft, die reichlich vorhandenen Sporen hatten so gar nicht das Aussehen wie ich es von dieser Ascomycetengruppe erwartete. Also keine länglichen ein bis mehrfach septierten sondern birnen bis traubenkernförmige Sporen mit körnigem Inhalt. Auffällig war auch das die Sporen zweireihig ( biseriat ) im Ascus angeordnet waren.

Die einzige Literatur die mir zu Thema Pyrenos zur Verfügung steht sind die Pilze der Schweiz Band 1. Und hier bin ich auch promt fündig geworden. Sporenform, Beschaffenheit , Größe und die biseriate Anordnung der Sporen im Ascus lassen eigentlich nur Botryosphaeria dothidea den Traubenförmigen Kugelpilz zu.

Natürlich habe ich gleich noch einige Fotos gemacht.

Botryosphaeria dothidea - Traubenförmiger Kugelpilz ( Moug. ex Fr. ) Ces.& de Not.












Bleibt noch zu bemerken dass dieser Ascomycet nichts mit dem Tod meiner Zierkirsche zu tun hat. Möglicherweise ist hierfür Monilinia laxa, die an Rosengewächsen gefürchtete Spitzendürre verantwortlich. Dieser Phytoparasit hat in den letzten Jahren schon zahlreiche Kirschbäume bzw. Zierkirschen in unserer Region zum Absterben gebracht.

schönes Wochenende noch

Harry

Re: Pyrenomycet auf japanischer Zierkirsche

Verfasst: Sa 26. Apr 2008, 08:10
von Harry
Hallo zusammen,


[quote=Harry,25.04.2008, 23:29]

Bleibt noch zu bemerken dass dieser Ascomycet nichts mit dem Tod meiner Zierkirsche zu tun hat. Möglicherweise ist hierfür Monilinia laxa, die an Rosengewächsen gefürchtete Spitzendürre verantwortlich. Dieser Phytoparasit hat in den letzten Jahren schon zahlreiche Kirschbäume bzw. Zierkirschen in unserer Region zum Absterben gebracht.

[/quote]

Dessen bin ich mir nicht mehr ganz so sicher. Die Angaben im BK ( an abgestorbenen, berindeten Ästen von Laubhölzern und Sträuchern ) haben mich zu der Annahme verleitet, bei dem Pilz handelt es sich um einen Saprobionten. Recherchen im Internet zeigten aber dass Botryosphaeria dothidea ein erhebliches Zerstörungspotential hat. Besonders bei Mammutbäumen hat er in den letzten Jahren erheblichen Schaden angerichtet. In wie weit er jetzt am Tod meiner Zierkirsche beteiligt war, vermag ich nur schwer einzuschätzen. Vielleicht liest die Postings ja jemand der sich mit diesen Pilzen besser auskennt wie ich und zur Aufklärung beitragen kann.

Gruß
Harry