Hallo Rita #6,
Leider ist dieses Rätsel offensichtlich nur was für Mykologen und PSV, da ich, in der Annahme, daß Jürgen und Gerd richtig liegen, in meinen Büchern mal nachgeschlagen habe und mir Tricholoma imbricatum auf den Abbildungen angesehen habe. Kann leider keine Ähnlichkeit feststellen und wäre nur aufgrund des Bildes nie darauf gekommen.
Ich finde, dass das Rätsel nicht nur etwas für Mykologen ist.
- Beim anfangs (Harry #1) gezeigten Bild waren wenigstens Burggraben zu erkennen.
---> Was lag da bei der Lamellenfarbe und dem Habitus eigetlich näher als Tricholoma spec. ?
---> An der Hutfarbe war zu erkennen, dass es sich wohl um eine der Braun-/Rotbraunhütigen Arten aus der Sektion Genuina handelt.
===> Mehr konnte ich dem Bild nicht entnehmen.
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Die in Harry #3 gezeigten Bilder bestätigten mir die Vermutung "braunhütige Tricholoma" und Harry weist auch auf den standort hin.
Die gute Nachricht:
---> Braunhütige Ritterlinge lassen sich m.E. makroskopisch ohne Irritationen ausschlüsseln (z.B. MOSER (1983), Krieglsteiner (2001), HORAK (2005) aufgrund folgender Merkmale:
(1) Ringreste ?
(2) Hut trocken bzw. schmierig ?
(3) Abgegrenzte/Nicht abgegrenzte Zone an Stielspitze ?
(4) Farben ?
(5) Standort (Nadelwald, Laubwald) ?
(6) Geruch, Geschmack ?
Ich hoffe, ich habe nichts vergessen.
---> Übrigens, ich halte nichts von Bildvergleich und bevorzuge zuerst ein Ausschlüsseln und dann ein Vergleich mit Detailbeschreibung und Abbildung.
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Und weil Du es bist, schlüssele ich nachfolgend nach HORAK (2005) aus:
3.2.14. Tricholoma (Fr.: Fr.) Staude (1857)
Ritterlinge
1. H jung weiß, weißlich, hellgrau, alt +- gilbend. H.haut (feucht) trocken, klebrig od. schmierig (Ixokutis). Meist mit Schnallen......................................................................................Schlüssel 3.2.14.1. (S. 120)
---> Passt nicht, da landet man in der Ecke T. lascivum, T. inamoenum, T. album etc.
1*. H. mit anderen Farben................................................................................................................................2
---> ok
2. (1). H. jung satt gelb, gelbbraun od. purpurbraun. H.haut trocken od. schmierig. - (wenn L. gelb, vgl. Trichomopsis).................................................................................................................Schlüssel 3.2.14.2. (S. 121)
---> Passt nicht, da landet man bei T. sulphureum, T. bufonium. Beide Arten sind bei uns ziemlich häufig.
2*. H. mit anderen Farben...............................................................................................................................3
---> ok
3. (2). H. jung +- gelbbraun, satt rotbraun, orangebraun, hell braun od. dunkelbraun. ..........................................4
---> ok
3* H. mit anderen Farben.........................................................................................................................................5
---> nein
4. (3). H.haut (feucht) trocken........................................................................................Schlüssel 3.2.14.3. (S. 121)
---> ok, So schätze ich den Hut (obwohl Harry nichts dazu gesagt hat) ein !
---> Grund: Der Fruchtkörper scheint mir nicht ausgetrocknet zu sein und müßte bei "schmierigem Hut" wenigstens etwas glänzen.
4. H.haut (feucht) schmierig (Ixokutis)..........................................................................Schlüssel 3.2.14.4. (S. 122)
---> nein
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Schlüssel 3.2.14.3. ? H. jung ± gelbbraun, orangebraun, satt rotbraun, hellbraun od. dunkelbraun. H.haut (feucht) trocken. Schnallen fehlend.
1. H. gelblich, gelbbräunlich, rötlichbräunlich od. hell braun. St. heller glf. mit H. ..............................................2
---> nein
1*. H. ± einfarbig satt orangebraun, rotbraun od. rostbraun, bisw. grünlich. Nadelbäume.....................................3
---> ok
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3. (1). Hrd. bes. jung stark wollig bis filzig od. schuppig u. gerippt, H.mitte mit faserigen Schuppen, stumpf kegelfg. od. konvex, 40-80(-100) mm. etc.
---> Nein
3* Hrd. auch jung nicht wollig od. faserig, höchstens flaumig. Ges. ± mild. .......................................................4
---> ok
4. (3). H. jung glatt, alt gegen Hrd. mit dichten, faserigen Schuppen, hell bis dunkel braun, 60-100(-120) mm. L. jung weiß, alt schwach rötend. St. zyl. bis schwach keulenfg., glf. mit H., faserig, 50-100(-120)x8-15(-20)mm. Ger. nach Mehl. Ges. bitterlich. Sp. 6-7,5(-8)x4,5-5 µm. Tc (Nadelbäume, bes. Pinus, bisw. Larix). - BK 3.421, GR 99.193, KM 261, L.J 18B, MA 875, RA 55, WN 1.261.
.......................................................................................................................13. T. imbricatum (Fr.: Fr.) P. Kumm.
.............................................................................................................................Schuppiger Ritterling
4*. H. faserig od. mit kleinen Schüppchen, rötlichbraun, Hrd. faserig bis flaumig, 50-80(-100) mm. L. jung weiß, alt hellrotbraun. St. +-zyl., heller glf. mit H., voll od. hohl, 50-90x10-15 mm. Ger. nach Mehl. Ges. mild bis bitter. Sp. 6,5-8x4,5-5 µm. - Tc (Nadelbäume, bes. Pinus). - GR 99.195, RA 54.
??????????????????????????????14. T. inodermeurn (Fr.) Gillet
Deshalb kommen m.E nur T. imbricatum oder T. inodermeum in Frage !!!
- Bei meinem Tipp T. inodermeum habe ich den Hinweis "saurer Boden" von Harry übersehen.
---> Deshalb korrigiere ich mich jetzt und tippe auf T. imbricatum.
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Übrigens, Krieglsteiner vermutet, dass T. inodermeus konspezifisch mit T. imbricatum ist.
Und ich werde in Zukunft mir unsere T. imbricatum etwas genauer ansehen. Meine Vermutung, dass T. inodermatus in unserem Gebiet durchaus vorkommen kann und einfach nicht erkannt wird.
Grüße
Gerd