das Pilzfotopage - Forum

Guten Morgen liebes Forum,
auf dem gleichen Spaziergang, auf der ich den gelben Becherling fand, entdeckte ich einen Pilz an einem mächtigen Eichenstubben von ca. 1 m Höhe. So aus dem Bauch heraus dachte ich spontan an den Eichen-Wirrling Daedalea quercina, aber später sind mir doch erhebliche Bedenken gekommen.

Der/die Fruchtkörper wuchsen in einer Falte des bereits entrindeten Stubbens, die auf dem (einzigen gemachten) Bild sichtbaren entsprechen etwa 20 cm Länge. So effus-reflex (Begriff hoffentlich hier richtig angewendet) wachsend habe ich den Eichen-Wirrling bisher noch nicht gesehen, aber so oft den Pilz auch noch nicht gefunden. Hüte ca. 3 cm vom Substrat abstehend und auf der Oberseite etwas samtig, braun bis dunkelbraun. Am Zuwachsrand heller als zum Stubben hin.
Unterseite mit zahnähnlichen Lamellenansätzen, die weit von einander entfernt stehen. Rund um den Stubben gab es weitere Fruchtkörper ebenfalls in Falten, die teilweise noch viel länger waren.

Kann jemand helfen? Bild 2 ist ein Ausschnitt aus Bild 1.

Liebe Grüße Sabine

Hallo Sabine,

ganz klar ein Eichenwirrling. Diese Wuchsform ist mir in unseren Eichenwäldern auch schon öfter begegnet, insbesondere wenn die Fruchtkörper an höheren Stubben oder Stämmen vorkommen.

Gruß
Harry

Hallo Harry,
ganz herzlichen Dank, dann war mein Bauchgefühl ausnahmsweise doch richtig! Freu!
Liebe Grüße Sabine

Hallo Sabine,

Harry hat geschrieben: ganz klar ein Eichenwirrling. Diese Wuchsform ist mir in unseren Eichwäldern auch schon öfter begegnet, insbesondere wenn die Fruchtkörper an höheren Stubben oder Stämmen vorkommen.

Eichenwirrling

Es ist einfach faszinierend zu beobachten, dass Fruchtkörper oft nicht wissen, wie sie in der Literatur abgebildet und beschrieben werden,

- Ein Extrembeispiel des Eichenwirrling habe ich beobachtet: Wuchs aus einer Tischspalte und bildete einen "ca. 1m langen und nur 1 cm breiten, +- resupinat wachsenden" Fruchtkörper. Aber immerhin war er noch +-leicht bestimmbar, da er sich bei der Ausprägung des Hymeniums (labyrinthisch und dick) an die Literaturbeschreibung gehalten hatte. Übrigens, meine Bestimmung wurde bestätigt, da ich anschließend an den Tischbeinen normal ausgeprägte Fruchtkörper fand.

Liebe Grüße
Gerd

Hallo Gerd,

Es ist einfach faszinierend zu beobachten, dass Fruchtkörper oft nicht wissen, wie sie in der Literatur abgebildet und beschrieben werden,

ja das ist eine echte Plage und trägt zur Verwirrung der Einzelkämpfer bei

Ist doch klasse, dass das Internet Wissende und weniger Wissende so praktisch zusammenbringt!

Herzliche Grüße Sabine

Hollo Sabine,

mykologicus hat geschrieben: ja das ist eine echte Plage und trägt zur Verwirrung der Einzelkämpfer bei

- Ich bin gerade über diese Eichenwirrlinge gestolpert. Da siehst du einmal wie "variabel" sich "Porlinge" an die Wuchstelle anpassen.

Beachte: Alle Fruchtkörper liegen in der natürlichen Variabilität dieser Pilzart und man kann deshalb keinen davon mit dem Begriff "Bildungsabweichung" belegen.

Grüße
Gerd

Guten Morgen Gerd,
ja, das sind wirklich verwirrende Wuchsformen. Was aber allen gemein ist, ist die +/- gleiche Form der Poren, die so sehr weit auseinander stehen und so gestreckt sind. Wäre ja auch alles zu einfach, wenn alle Pilze im Wald im Buch aussähen, da bräuchte man dann keine Pilzberater mehr... ach was, das ist natürlich ein Scherz!
Liebe Grüße Sabine