das Pilzfotopage - Forum

Hallo zusammen,

heute fand ich am Rande von Baierbach (MTB 8139) an Berberitzefrüchten schöne kleine Rostpilze, die zu roten Verdickungen führten. Die Wand der Aeciosporen war am Scheitel stark verdickt. Obwohl die Erstbeschreibung laut MycoBank aus Thüringen stammt, fand ich die Art nicht im Klenke. Lediglich Brandenburger bietet als Lösung Aecidium haussknechtianum P. Hennings 1899.

Viele Grüße
Dieter

Sorry, wiedermal habe ich etwas überlesen, und zwar dass im Brandenburger Aecidium haussknechtianum als identisch (mit ?) mit Aec. teodorescui aufgeführt ist. Insofern stimmt mein Satz nicht, dass die Art im Klenke fehlt. Allerdings sind die zwei Arten weder im Index Fungorum noch in der MycoBank synonymisiert, was ich vor meinem Beitrag abgefragt hatte .

Viele Grüße
Dieter

Hallo Dieter,

DieterB hat geschrieben:Sorry, wiedermal habe ich etwas überlesen, und zwar dass im Brandenburger Aecidium haussknechtianum als identisch (mit ?) mit Aec. teodorescui aufgeführt ist. Insofern stimmt mein Satz nicht, dass die Art im Klenke fehlt. Allerdings sind die zwei Arten weder im Index Fungorum noch in der MycoBank synonymisiert, was ich vor meinem Beitrag abgefragt hatte .

Viele Grüße
Dieter

da mußt Du schon wieder etwas übersehen haben, denn beide Anamorphen sind im Index Fungorum aufgeführt, siehe hier:

Record Details:
Aecidium haussknechtianum Henn., (1899)

Record Details:
Aecidium teodorescui S?vul. & O. S?vul., (1937)

Zu Aecidium teodorescui S?vul. & O. S?vul., (1937) läuft ja gerade meine Untersuchung gemäß Harry´s Beitrag:

viewtopic.php?f=14&t=3541

Da wird Dein Beitrag mit untersucht. Ich glaube aber nicht daran, daß Dein Fund damit zu vergleichen ist, da hier klar die langen schmalen, röhrenförmigen Aezien fehlen, die für die Aec. teodorescui so typisch sind. Zwetko weist in seiner neuesten Arbeit auf Brandenburgers Gleichsetzung, bzw. eventuelle Synonysierung beider Arten hin, die aber strittig ist.
Vergleiche bitte auch den Scan, den ich in Harry´s Beitrag eingestellt habe.
Für mich ist Dein Fund gemäß Schlüssel 3 im Klenke: I-Aezien kurz becherförmig mit I-Aeziosporen Wand 1-1,5 µm dick, aber am Scheitel bis > 5 µm dick ( paßt zu Deinen Ausführungen ), Ø meist < 20 µm

und das wäre die verbreitete Puccinia graminis subsp. graminis Persoon 1794 s. Urban 1967, die auf Poaceae wechselt speziell hier auf Hordeum ( Getreide ) und dort den gefürchteten Schwarzrost auslöst.

Aber ich melde mich nach Abschluß der Untersuchung von Harry´s Material dazu nochmal.

Herzliche Grüße Detlef

Literaturnachweise:
-Klenke, Friedemann: Berichte der Arbeitsgemeinschaft sächsicher Botaniker. Sammel- und Bestimmungshilfen für phytoparasitische Kleinpilze Sachsens
Verlag: Berichte der Arbeitsgemeinschaft sächsischer Botaniker Neue Folge Band 16 - Sonderheft Institut für Botanik der Tech. Universität Dresden
ISSN: 1434-1662

-Gäumann, Ernst: Die Rostpilze Mitteleuropas mit besonderer Berücksichtigung der Schweiz
Beiträge zur Kryptogamenflora der Schweiz Band XII mit 90 Tabellen und 1075 Abbildungen, 1407 Seiten
herausgegeben von einer Kommission der Schweiz. Naturforschenden Gesellschaft, Kommissionsverlag Büchler & Co. Bern 1959

-Brandenburger, Wolfgang: Parasitische Pilze an Gefäßpflanzen in Europa
Verlag: Gustav Fischer Verlag-Stuttgart-New York Erscheinungsdatum: 1985, 1248 Seiten
ISBN: 3-437-30433-X

-Poelt, Josef und Zwetko, Peter: Die Rostpilze Österreichs
Biosystematics and Ecology Series No. 12
2. revidierte und erweiterte Auflage des Catalogus Florae Austriae, III. Teil Heft1 Uredinales, 365 Seiten
Verlag: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften 1997
Bandherausgeber: Wilfried Morawetz & Hans Winkler Institut für Botanik, Universtät Wien
ISBN:3-7001-2650-6

-Zwetko, Peter: Die Rostpilze Österreichs
Biosystematics and Ecology Series No. 16
Supplement und Wirt-Parasit-Verzeichnis zur 2. Auflage des Catalogus Florae Austriae,III. Teil Heft 1 Uredinales, 67 Seiten
Verlag: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften 2000
Bandherausgeber: Friedrich Ehrendorfer, Institut für Botanik, Universtät Wien, A-1030 Wien
Serienherausgeber: Wilfried Morawetz & Hans Winkler Institut für Spezielle Botanik, Universtät Wien
ISBN:3-7001-2910-6

Hallo Detlef,

im Grunde hast Du mich schon überzeugt. Ich war wieder mal zu schnell. Im Gäumann habe ich jetzt auch gründlicher nachgelesen. Er führt nur bei der Mahonie aus, dass Puccinia graminis auch auf Früchten vorkommt. Und die Mahonie ist ja ein Berberitzengewächs, wie ich gerade bei Wikipedia gelesen habe. Es passt also alles zusammen. Ich werde mir aber nochmal die Sträucher ansehen, ob nicht doch Äzien auch auf den Blättern zu finden sind, was mir gestern nicht aufgefallen ist.

(Wenn Du einen Beleg haben willst, schicke mir doch eine PN o.ä.)

Danke und viele Grüße
Dieter