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Rostpilz Bingelkraut

Verfasst: So 21. Jun 2009, 02:57
von Julia
Hi!

Diesen Rostpilz habe ich Pfingsten in D, Hessen, Rhön, Ldkr. Fulda, Kleinsassen-Danzwiesen, Milseburg, Aufstieg,
Wegrand (Basaltfelsen); Höhe NN: -835, MTB: 5425/3/2 auf dem Wald-Bingelkraut (Mercurialis perenne) gefunden.

Kann man mehr sagen als Melampsora populnea? Ists vielleicht wieder der Melampsora rostrupii?

Sporen: 22 x 17


lg Jule

Re: Rostpilz Bingelkraut

Verfasst: So 21. Jun 2009, 12:26
von Dedimyk
Hallo Julia und alle Phytoparasitenfreunde,
Julia hat geschrieben:Hi!
Diesen Rostpilz habe ich Pfingsten in D, Hessen, Rhön, Ldkr. Fulda, Kleinsassen-Danzwiesen, Milseburg, Aufstieg,
Wegrand (Basaltfelsen); Höhe NN: -835, MTB: 5425/3/2 auf dem Wald-Bingelkraut (Mercurialis perenne) gefunden.
Kann man mehr sagen als Melampsora populnea? Ists vielleicht wieder der Melampsora rostrupii?
Sporen: 22 x 17
lg Jule
In der Bearbeitung von Poelt/Zwetko und dem zugehörigen Supplement von 2000 versehen diese Autoren die Haplonten ( Aezienwirte ) mit 0 und I in diesem Fall Mercurialis perennis mit den echten Artnamen Melampsora rostrupii G.H. Wagner 1896 und nur die Dikaryophyten ( Telienwirte ) in diesem Fall Populus tremula mit II und III mit dem Sammelnamen Melampsora populnea (Persoon 1800 : Persoon 1801) P. Karsten 1879 ss. str. (ss. Hylander et al. 1953) , wenn der Haplont nicht geklärt oder im Infektionsbereich gefunden wurde.

Dem habe ich mich bei der Bearbeitung der Rostpilze für die Datenbank angeschlossen, wobei mir Klenke auch den Rat gab mich an Zwetko zu orientieren.

Also für alle Rostpilze auf Haplonten, die auf Populus wechseln sind die echten Artnamen anzusetzten.

Bei dem zugehörigen Dikaryophyten hier wäre es Populus tremula, wäre eine Untersuchung interessant bei Kenntnis des Haplonten Mercurialis perennis im Infektionsbereich, um anstelle des Sammelnamens Melampsora populnea (Persoon 1800 : Persoon 1801) P. Karsten 1879 ss. str. (ss. Hylander et al. 1953 ) den echten Artnamen Melampsora rostrupii G.H. Wagner 1896 ansetzen zu können. Haben wir in der Vergangenheit bei einigen Rosten gemacht, wo Haplont und Dikaryophyt zusammenstanden.

Vielen Dank für die Präsentation dieses interessanten Rostpilzes.

Herzliche Grüße Detlef


Literaturnachweise:
-Klenke, Friedemann: Berichte der Arbeitsgemeinschaft sächsicher Botaniker. Sammel- und Bestimmungshilfen für phytoparasitische Kleinpilze Sachsens
Verlag: Berichte der Arbeitsgemeinschaft sächsischer Botaniker Neue Folge Band 16 - Sonderheft Institut für Botanik der Tech. Universität Dresden
ISSN: 1434-1662

-Gäumann, Ernst: Die Rostpilze Mitteleuropas mit besonderer Berücksichtigung der Schweiz
Beiträge zur Kryptogamenflora der Schweiz Band XII mit 90 Tabellen und 1075 Abbildungen, 1407 Seiten
herausgegeben von einer Kommission der Schweiz. Naturforschenden Gesellschaft, Kommissionsverlag Büchler & Co. Bern 1959

-Brandenburger, Wolfgang: Parasitische Pilze an Gefäßpflanzen in Europa
Verlag: Gustav Fischer Verlag-Stuttgart-New York Erscheinungsdatum: 1985, 1248 Seiten
ISBN: 3-437-30433-X

-Poelt, Josef und Zwetko, Peter: Die Rostpilze Österreichs
Biosystematics and Ecology Series No. 12
2. revidierte und erweiterte Auflage des Catalogus Florae Austriae, III. Teil Heft1 Uredinales, 365 Seiten
Verlag: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften 1997
Bandherausgeber: Wilfried Morawetz & Hans Winkler Institut für Botanik, Universtät Wien
ISBN:3-7001-2650-6

-Zwetko, Peter: Die Rostpilze Österreichs
Biosystematics and Ecology Series No. 16
Supplement und Wirt-Parasit-Verzeichnis zur 2. Auflage des Catalogus Florae Austriae,III. Teil Heft 1 Uredinales, 67 Seiten
Verlag: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften 2000
Bandherausgeber: Friedrich Ehrendorfer, Institut für Botanik, Universtät Wien, A-1030 Wien
Serienherausgeber: Wilfried Morawetz & Hans Winkler Institut für Spezielle Botanik, Universtät Wien
ISBN:3-7001-2910-6