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Hallo zusammen,

obwohl es hier seit etwa 2 Wochen den Großteil des Tages regnet, habe ich heute auf dem Samerberg (MTB 8239) zwei Phytoparasiten gefunden.

Der erste wuchs auf dem Ausdauernden Silberblatt (Lunaria rediviva L.) und ich halte es für Peronospora lunariae Gäumann 1918.

Viele Grüße
Dieter

Hallo Dieter und alle Phytoparasitenfreunde,

DieterB hat geschrieben:Hallo zusammen,

obwohl es hier seit etwa 2 Wochen den Großteil des Tages regnet, habe ich heute auf dem Samerberg (MTB 8239) zwei Phytoparasiten gefunden.

Der erste wuchs auf dem Ausdauernden Silberblatt (Lunaria rediviva L.) und ich halte es für Peronospora lunariae Gäumann 1918.

Viele Grüße
Dieter

Es gibt zwar 2 unterschiedliche "Falsche Mehltaupilzarten" auf der Lunaria rediviva, dem Ausdauernden Silberblatt, aber diese sind schon im makroskopischen Befallsbild gut zu unterscheiden und dann mikroskopisch natürlich absolut und mit so schönen Mikrobildern ganz klar.

Deine Bestimmung mit Peronospora lunariae Gäumann 1918 ist absolut korrekt, allerdings heißt die jetzt nach der neuesten Nomenklatur Hyaloperonospora lunariae ( Gäumann 1918 ) Constantinescu 2002, in Constantinescu & Fatehi, Nova Hedwigia 74(3-4): 319 (2002).

Wie mir Dr. Horst Jage bei unserer letzten gemeinsamen Exkursion mitteilte befinden sich die gesamten Peronosporales im nomenklatorischen Umbruch mit neuen Bearbeitungen durch Professor Uwe Braun ( den Erysiphales-Papst ) und einige andere Autoren.
Deshalb ist es wichtig, die Namen aus Klenke, Brandenburger etc. im Index Fungorum zu überprüfen.
Mal sehen, ob es mein Budget erlaubt, dann werde ich mir vielleicht die neueste Arbeit von Prof. Braun besorgen, zumindest aber dann, wenn ich die Peronosporales ( "Falsche Mehltaupilze" ) für die Datenbank fungiworld.com in ferner Zukunft bearbeiten werde.

Hier die Daten aus Brandenburger und Klenke zum Nachlesen und Erkennen:

Flecken eckig, gelblich oder braun, zum Teil zusammenfließend;lockerer Rasen blattunterseitig gräulich -matt; Konidienträger im oberen Drittel bis Viertel verzweigt ( sehr gut auf den Mikrobildern zu erkennen ), 160 -600 x 10 -20 µm, Konidien 19 - 34 x 16 - 27 µm, Mittelwert 22,9 -25,9 x 19,2 -21,7 µm; Oosporen 20 -42 µm Ø.

Vielen Dank für die hervorrragende Präsentation dieser etwas vernachlässigten Gruppe der Phytoparasiten durch schöne aussagefähige Bilder und Mikrobilder.

Herzliche Grüße Detlef

Literaturhinweis:
-Klenke, Friedemann: Berichte der Arbeitsgemeinschaft sächsicher Botaniker. Sammel- und Bestimmungshilfen für phytoparasitische Kleinpilze Sachsens
Verlag: Berichte der Arbeitsgemeinschaft sächsischer Botaniker Neue Folge
Band 16 - Sonderheft Institut für Botanik der Tech. Universität Dresden
ISSN: 1434-1662

-Brandenburger, Wolfgang: Parasitische Pilze an Gefäßpflanzen in Europa
Verlag: Gustav Fischer Verlag-Stuttgart-New York Erscheinungsdatum: 1985, 1248 Seiten
ISBN: 3-437-30433-X

Hallo Detlef,

vielen Dank für die Bestätigung meiner Bestimmung und auch den Hinweis auf die Änderungen der Nomenklatur.

Viele Grüße
Dieter


P.S.: Du erwähnst, dass Du Dir Literatur bestellen willst. Im Zusammenhang mit meine letzten Bestellung bei der Bayerischen Staatsbibliothek über Subito war ich verblüfft, das unter den normalen auch ein Blatt Farbkopie war. Ist das Subito-Standard oder Merkmal der speziellen Bibliothek ? Dann würde ich, wenn ich die Wahl habe, natürlich nur da anfordern.