Pflanzen der Algarve - Teil 2
Verfasst: So 12. Jul 2009, 11:23
Hallo Pflanzenfreunde,
die Algarve ist reich an Natur und Pflanzenschönheiten. Wir Mitteleuropäer sehen in der Region Pflanzen die uns gänzlich unbekannt sind oder die wir nur aus Büchern kennen. Vieles von dem was ich fand war mit meiner spärlichen Literatur nicht zu bestimmen. Im 2. Teil meines Berichtes zeige ich, wie im ersten auch, nicht nur Wildpflanzen sondern auch jene die von den Einheimischen in Kultur genommen wurden. Doch wollen wir nun beginnen.
1. Solandra maxima - Goldkelchwein
der deutsche Name ist etwas irreführend, mit Wein hat diese Pflanze aus der Familie der Nachtschattengewächse ( Solanaceae ) nichts zu tun. Ursprünglich aus Mexiko stammend ist sie mittlerweile im Mittelmeergebiet, in Portugal und auf den Kanaren weit verbreitet. Es ist ein immergrüner holziger Kletterstrauch mit ledrigen ellipsenförmigen, bis 25 cm langen Blättern. Die riesigen gelben, im Kelchinneren braun gestreiften Blüten erscheinen das ganze Jahr über und erreichen einen Durchmesser von bis zu 20 cm. Die Pflanzengattung ist nach dem schwedischen Botaniker Solander benannt. Der Linné Schüler war langjähriger Reisebegleiter Cooks.
2. Prunus dulcis - Mandelbaum
kleiner laubwerfender Baum mit einer Wuchshöhe bis zu 8 m Höhe. Im Bild ist eine ca. 4 cm lange grüne und dicht behaarte Steinfrucht zu sehen. Der Mandelbaum stammt ursprünglich aus Vorderasien ist aber schon seit Jahrhunderten im Mittelmeergebiet und Portugal in Kultur. Was mir bei meinen Besuch an der Algarve auffiel: sehr viele Mandeln werden nicht mehr geerntet und verrotten an den Bäumen.
3. Opuntia dillenii - Feigenkaktus
die Gattung Opuntia umfasst Pflanzen die im allgemeinen als Feigenkakteen bekannt sind. Die Gattung umfasst ca. 200 Arten die von Kanada bis hinunter nach Padagonien beheimatet sind. In den warmen Regionen Südeuropas wurden zwei Arten in Kultur genommen. Zum einen die hier abgebildete gelb bis orange blühende Opuntia dillenii und die rotblühnde Opuntia ficus - barbarica. An meinem Urlaubsort habe ich die Opuntien sehr oft als Grundstücksbegrenzung gesehen. Diese grünen, bis zu 2 m hohen" Zäune " dürften unüberwindbar sein.
4. Thunbergia gregorii
Thunbergien sind fast ausnahmslos Kletterpflanzen und können gewaltige Ausmaße annehmen. In einigen tropischen Ländern kann z.B. Thunbergia grandiflora invasiv auftreten und die heimische Flora zurückdrängen. Thunbergia gregorii hat dieses Potenzial nicht, sie wird hauptsächlich zur Begrünung von Zäunen und Mauern eingesetzt. Ihre orangefarbenen Blüten sind eine wahre Zierde.
5. + 6. Scolymus hispanicus - Spanische Golddistel
mehrjährige bis zu 1,30m hohe milchsaftführende Pflanze. Diese sehr wehrhafte Distel scheint eine gute Bienenweide zu sein, ständig war sie von dutzenden der kleinen Nektarsammler umschwiert. Die Spanische Golddistel bevozugt sandiges, trockenes Brachland.
7. Asteriscus mauritimus - Ausdauernder Strandstern
ausdauernde bis 20cm hohe, rauhe, abstehend behaarte Pflanze die sich an Extremstandorte angepasst hat. Ich habe die Pflanze bei einem Ausflug ans " Ende der Welt " gefunden wo sie felsige Standorte in Küstennähe besiedelt. Als Ende der Welt wird von den Portugiesen der südwestlichte Zipfel Kontinentaleuropas bezeichnet. Eine beeindruckende Landschaft die durch ihre steil abfallenden Küsten bekannt ist.
Die roten Farbtupfer auf den Blüten sind Milben die in großer Zahl die Strandsterne befallen hatten.
8. Morus nigra - Schwarzer Maulbeerbaum
bis zu 15m hoher Baum mit rundlicher Krone und aschgrauer Rinde. Aus den ca. 2cm langen , weiblichen Blütenständen bilden sich essbare Scheinfrüchte die unglaublich gut schmecken. Meine erster Maulbeergenuss wird mir lange in Erinnerung bleiben.
Morus nigra und Morus alba ( Weißer Maulbeerbaum ) stammen ursprünglich aus Ostasien. Schon vor langer Zeit hat er seinen Weg über das damalige Persien in den Mittelmeerraum und nach Portugal gefunden. Zunächst wurde er nicht wegen seiner essbaren Früchte sondern zur Seidenraupenzucht eingesetzt. Heute spielt die Zucht von Seidenraupen keine Rolle mehr. Die Früchte werden geerntet und auf Märkten verkauft.
9. + 10. Parkinsonia spec.
es gibt einige Arten dieses zu den Johannisbrotgewächsen gehörenden Baumes. Sie stammen aus den Südwesten der USA und dem Nordwesten Mexikos. Stamm und Äste besitzen eine recht dünne, blaugrüne Rinde und sind zur Photosynthese fähig. In Portugal ist der Baum ausschließlich als Zierbaum in Gärten zu finden.
So, ich beende an dieser Stelle den zweiten Teil der Serie. Der Küchenherd ruft - wenn Schwiegermama zum Essen kommt muss es pünktlich auf dem Tisch stehen. Aber keine Sorge - ein dritter Teil wird folgen. Natürlich nur wenn ihr das wollt.
Gruß
Harry
die Algarve ist reich an Natur und Pflanzenschönheiten. Wir Mitteleuropäer sehen in der Region Pflanzen die uns gänzlich unbekannt sind oder die wir nur aus Büchern kennen. Vieles von dem was ich fand war mit meiner spärlichen Literatur nicht zu bestimmen. Im 2. Teil meines Berichtes zeige ich, wie im ersten auch, nicht nur Wildpflanzen sondern auch jene die von den Einheimischen in Kultur genommen wurden. Doch wollen wir nun beginnen.
1. Solandra maxima - Goldkelchwein
der deutsche Name ist etwas irreführend, mit Wein hat diese Pflanze aus der Familie der Nachtschattengewächse ( Solanaceae ) nichts zu tun. Ursprünglich aus Mexiko stammend ist sie mittlerweile im Mittelmeergebiet, in Portugal und auf den Kanaren weit verbreitet. Es ist ein immergrüner holziger Kletterstrauch mit ledrigen ellipsenförmigen, bis 25 cm langen Blättern. Die riesigen gelben, im Kelchinneren braun gestreiften Blüten erscheinen das ganze Jahr über und erreichen einen Durchmesser von bis zu 20 cm. Die Pflanzengattung ist nach dem schwedischen Botaniker Solander benannt. Der Linné Schüler war langjähriger Reisebegleiter Cooks.
2. Prunus dulcis - Mandelbaum
kleiner laubwerfender Baum mit einer Wuchshöhe bis zu 8 m Höhe. Im Bild ist eine ca. 4 cm lange grüne und dicht behaarte Steinfrucht zu sehen. Der Mandelbaum stammt ursprünglich aus Vorderasien ist aber schon seit Jahrhunderten im Mittelmeergebiet und Portugal in Kultur. Was mir bei meinen Besuch an der Algarve auffiel: sehr viele Mandeln werden nicht mehr geerntet und verrotten an den Bäumen.
3. Opuntia dillenii - Feigenkaktus
die Gattung Opuntia umfasst Pflanzen die im allgemeinen als Feigenkakteen bekannt sind. Die Gattung umfasst ca. 200 Arten die von Kanada bis hinunter nach Padagonien beheimatet sind. In den warmen Regionen Südeuropas wurden zwei Arten in Kultur genommen. Zum einen die hier abgebildete gelb bis orange blühende Opuntia dillenii und die rotblühnde Opuntia ficus - barbarica. An meinem Urlaubsort habe ich die Opuntien sehr oft als Grundstücksbegrenzung gesehen. Diese grünen, bis zu 2 m hohen" Zäune " dürften unüberwindbar sein.
4. Thunbergia gregorii
Thunbergien sind fast ausnahmslos Kletterpflanzen und können gewaltige Ausmaße annehmen. In einigen tropischen Ländern kann z.B. Thunbergia grandiflora invasiv auftreten und die heimische Flora zurückdrängen. Thunbergia gregorii hat dieses Potenzial nicht, sie wird hauptsächlich zur Begrünung von Zäunen und Mauern eingesetzt. Ihre orangefarbenen Blüten sind eine wahre Zierde.
5. + 6. Scolymus hispanicus - Spanische Golddistel
mehrjährige bis zu 1,30m hohe milchsaftführende Pflanze. Diese sehr wehrhafte Distel scheint eine gute Bienenweide zu sein, ständig war sie von dutzenden der kleinen Nektarsammler umschwiert. Die Spanische Golddistel bevozugt sandiges, trockenes Brachland.
7. Asteriscus mauritimus - Ausdauernder Strandstern
ausdauernde bis 20cm hohe, rauhe, abstehend behaarte Pflanze die sich an Extremstandorte angepasst hat. Ich habe die Pflanze bei einem Ausflug ans " Ende der Welt " gefunden wo sie felsige Standorte in Küstennähe besiedelt. Als Ende der Welt wird von den Portugiesen der südwestlichte Zipfel Kontinentaleuropas bezeichnet. Eine beeindruckende Landschaft die durch ihre steil abfallenden Küsten bekannt ist.
Die roten Farbtupfer auf den Blüten sind Milben die in großer Zahl die Strandsterne befallen hatten.
8. Morus nigra - Schwarzer Maulbeerbaum
bis zu 15m hoher Baum mit rundlicher Krone und aschgrauer Rinde. Aus den ca. 2cm langen , weiblichen Blütenständen bilden sich essbare Scheinfrüchte die unglaublich gut schmecken. Meine erster Maulbeergenuss wird mir lange in Erinnerung bleiben.
Morus nigra und Morus alba ( Weißer Maulbeerbaum ) stammen ursprünglich aus Ostasien. Schon vor langer Zeit hat er seinen Weg über das damalige Persien in den Mittelmeerraum und nach Portugal gefunden. Zunächst wurde er nicht wegen seiner essbaren Früchte sondern zur Seidenraupenzucht eingesetzt. Heute spielt die Zucht von Seidenraupen keine Rolle mehr. Die Früchte werden geerntet und auf Märkten verkauft.
9. + 10. Parkinsonia spec.
es gibt einige Arten dieses zu den Johannisbrotgewächsen gehörenden Baumes. Sie stammen aus den Südwesten der USA und dem Nordwesten Mexikos. Stamm und Äste besitzen eine recht dünne, blaugrüne Rinde und sind zur Photosynthese fähig. In Portugal ist der Baum ausschließlich als Zierbaum in Gärten zu finden.
So, ich beende an dieser Stelle den zweiten Teil der Serie. Der Küchenherd ruft - wenn Schwiegermama zum Essen kommt muss es pünktlich auf dem Tisch stehen. Aber keine Sorge - ein dritter Teil wird folgen. Natürlich nur wenn ihr das wollt.
Gruß
Harry