Hallo zusammen,
heute fand ich bei Prien (MTB 8140, Höhe 553 m) im verbuschten Wegrand zu Laubmischwald auf Stechendem Hohlzahn (Galeopsis terahit agg.) den Echten Mehltaupilz Erysiphe galeopsidis DeCandolle 1815. Perithezien fanden sich in allen Reifestadien.
Das Problem war, dass sich die Perithezien in Wasser und ohne Wasser unter dem Deckglas und auch in Wasser ohne Deckglas öffneten und sofort eine diffuse Masse rauslief, trotz zahlreicher Versuche von Asci keine Spur. Erst als ich ganz fertig war, habe ich den Braun: The Powdery Mildews (Erysiphales) of Europe aufgeschlagen und nachgelesen zur Art, bis dahin hatte ich nur den Klenke bemüht. Und da habe ich erst gelesen, dass die Asci erst nach dem Überwintern reifen. Unter der Vorstellung, dass eventuell ein osmotisches Problem die Asci platzen lässt, hatte ich jedoch zuvor als Letztes eine Perithezie in Leitungswasser untersucht, dem ich Kochsalz zugesetzt hatte. Und tatsächlich, jetzt öffnete sich das Perithecium, während ich es unter dem Mikroskop betrachtete und es entleerten sich geformte Gebilde, die wie Sporen aussahen.
Sind das tatsächlich Sporen und bedeutet das, dass sich die Asci erst später drumherum entwickeln?
Viele Grüße
Dieter
Erysiphe galeopsidis auf Stechendem Hohlzahn
Re: Erysiphe galeopsidis auf Stechendem Hohlzahn
Ergänzung:
Anders als bei Prof. Braun im Text (S. 123) und in der bildlichen Darstellung (S. 268) waren bei meinem Fund zwar primäre, aber keine sekundären (gemäß S. 15) Anhängsel sichtbar.
Dieter
Anders als bei Prof. Braun im Text (S. 123) und in der bildlichen Darstellung (S. 268) waren bei meinem Fund zwar primäre, aber keine sekundären (gemäß S. 15) Anhängsel sichtbar.
Dieter
- Dedimyk
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Re: Erysiphe galeopsidis auf Stechendem Hohlzahn
Hallo Dieter und alle Phytoparasitenfreunde,
gut, daß Du mich per PN auf die noch ausstehende Stellungnahme zu diesem Beitrag erinnert hast, ja auf Seite 2 verschwunden: "aus den Augen aus dem Sinn!"
Doch Spaß beiseite ich hatte mir das Ganze seinerzeit angesehen, keine Lösung gefunden und dann leider vergessen ( Bauphase ), doch das hole ich jetzt nach.
Also für mich sind das keine Sporen, sondern irgendwelche Konidien, aber was es ist weiß ich auch nicht.
Habe deshalb Professor Braun alles zur Verfügung gestellt und um Hilfe gebeten.
Sobald ein Ergebnis vorliegt melde ich mich wieder, mal sehen was draus wird.
Bis dahin fassen wir uns in Geduld.
Herzliche Grüße Detlef
gut, daß Du mich per PN auf die noch ausstehende Stellungnahme zu diesem Beitrag erinnert hast, ja auf Seite 2 verschwunden: "aus den Augen aus dem Sinn!"
Doch Spaß beiseite ich hatte mir das Ganze seinerzeit angesehen, keine Lösung gefunden und dann leider vergessen ( Bauphase ), doch das hole ich jetzt nach.
Also für mich sind das keine Sporen, sondern irgendwelche Konidien, aber was es ist weiß ich auch nicht.
Habe deshalb Professor Braun alles zur Verfügung gestellt und um Hilfe gebeten.
Sobald ein Ergebnis vorliegt melde ich mich wieder, mal sehen was draus wird.
Bis dahin fassen wir uns in Geduld.
Herzliche Grüße Detlef
Detlef, der Freund der Phytoparasiten
Re: Erysiphe galeopsidis auf Stechendem Hohlzahn
Danke, Detlef, dass Du Dich darum kümmerst !
Viele Grüße
Dieter
Viele Grüße
Dieter
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Re: Erysiphe galeopsidis auf Stechendem Hohlzahn
Hallo Dieter und alle Phytoparasitenfreunde,
ich hatte recht mit meiner Vermutung, daß es keine Sporen, sondern irgendwelche Konidien sind.
Hier die Antwort von Professor Braun:
Lieber Herr Emgenbroich,
Die Strukturen im Bild sind eindeutig keine Ascospores von Neoerysiphe galeopsidis (Ascosporen werden nach Überwinterung in Asci gebildet und sind breit elliptisch-eiförmig). Die STrukturen im Bild (Konidien oder auch Sporen) sind viel zu schlank und fast zylindrisch). Es ist auch kein Ascus zu sehen. Es werden immer erst Asci gebildet und dann die Ascosporen darin. Hier handelt es sich vermutlich um einen Hyperparasiten oder etwas saprobisches. Die Zellen sehen aus wie Konidien von Colletotrichum.
Viele Grüße,
Uwe Braun
Ich habe mal im Brandenburger nachgeschaut, S. 1118 Fig. 300a-c, dort ist Colletotrichum abgebildet und die Konidien 300c könnten sogar passen von der Form her.
Das ist das Schöne, daß ich jederzeit bei Problemen Professor Braun kontaktieren kann, der mich sehr bei der Bearbeitung der Erysiphales für die Datenbank fungiworld.com unterstützt und mir die neueste Nomenklatur zur Verfügung gestellt hat.
Aus dieser fruchtbaren Zusammenarbeit auch gerade mit speziellen Funden von Julia konnten bereits mehrere Erstfunde auf neuen Wirten ermittelt und sogar publiziert werden.
Herzliche Grüße Detlef
ich hatte recht mit meiner Vermutung, daß es keine Sporen, sondern irgendwelche Konidien sind.
Hier die Antwort von Professor Braun:
Lieber Herr Emgenbroich,
Die Strukturen im Bild sind eindeutig keine Ascospores von Neoerysiphe galeopsidis (Ascosporen werden nach Überwinterung in Asci gebildet und sind breit elliptisch-eiförmig). Die STrukturen im Bild (Konidien oder auch Sporen) sind viel zu schlank und fast zylindrisch). Es ist auch kein Ascus zu sehen. Es werden immer erst Asci gebildet und dann die Ascosporen darin. Hier handelt es sich vermutlich um einen Hyperparasiten oder etwas saprobisches. Die Zellen sehen aus wie Konidien von Colletotrichum.
Viele Grüße,
Uwe Braun
Ich habe mal im Brandenburger nachgeschaut, S. 1118 Fig. 300a-c, dort ist Colletotrichum abgebildet und die Konidien 300c könnten sogar passen von der Form her.
Das ist das Schöne, daß ich jederzeit bei Problemen Professor Braun kontaktieren kann, der mich sehr bei der Bearbeitung der Erysiphales für die Datenbank fungiworld.com unterstützt und mir die neueste Nomenklatur zur Verfügung gestellt hat.
Aus dieser fruchtbaren Zusammenarbeit auch gerade mit speziellen Funden von Julia konnten bereits mehrere Erstfunde auf neuen Wirten ermittelt und sogar publiziert werden.
Herzliche Grüße Detlef
Detlef, der Freund der Phytoparasiten
Re: Erysiphe galeopsidis auf Stechendem Hohlzahn
Hallo Detlef,
das ist ja ein überraschendes Ergebnis. Vielen Dank für Deine Bemühungen und auch an Prof. Braun.
Viele Grüße
Dieter
das ist ja ein überraschendes Ergebnis. Vielen Dank für Deine Bemühungen und auch an Prof. Braun.
Viele Grüße
Dieter