Funde von heute

[Rita]

Hallo Pilzfreunde,

heute war ich mal wieder hier im Gersweiler Wald unterwegs und endlich
scheint das Pilzwachstum anzufangen!

Die ersten grünen Knollis streckten ihre Köpfe aus dem Laub hervor und
auch verschiedene Täublinge konnte ich finden, allerdings meist schon
von Schnecken belagert oder abgefressen.

Bereits zum zweiten Mal in meiner Pilzkarriere habe ich den Dornigen Stachelbart an einem alten
Baumstumpf entdeckt. Im Anhang seht ihr ein Foto davon. Ebenfalls eine
Aufnahme habe ich von einem winzigen Pilzchen, dem Postamenthelmling,
angehängt. Ein weiterer Helmlingsfund von heute war der
Schwarzgezähnelte Rettichhelmling. Ein ganzes Grüppchen davon machte
sich im Buchenlaub breit. Dann gab es auch noch ein paar Löwengelbe
Dachpilze, richtige Farbtupfer im düsteren Wald.
Schließlich hatte ich noch eine schwierigere Nuss zu knacken. Auf einem
morschen Laubholzstrunk fand ich einen kleinen ocker-bräunlichen Pilz
(Foto im Anhang). Auf Conocybe habe ich gleich getippt, aber welche Art
ist wohl nicht so einfach. Nachdem ich aber alle mikroskopischen
Merkmale untersucht habe, bin ich jetzt bei Conocybe pilosella gelandet.
Sporenform und -größe passt. Die HDS ist ebenfalls ganz wie in PdS Nr.
385 beschrieben und auch die Cheilo- und Kaulozystiden sehen
entsprechend aus. Leider ist von dem kleinen Pilzchen jetzt nichts mehr
übrig.

Ansonsten gab es noch jede Menge saitenstielige Knoblauchschwindlinge
und Halsbandschwindlinge und zu guter Letzt auch noch eine hübsche
Gruppe von frischen Laubholzknäuelingen.

LG
Rita

[Harry]

Hallo Rita,

schön mal wieder was von dir zu lesen.

Schöner Bericht, unterlegt mit klasse Bildmaterial. Leider ist hier im " Osten " noch nicht so viel los, außer ein paar zerfressenen Täublingen und überständigen Sommersteinpilzen ist kaum frisches Material vorhanden. Dein Posting macht aber Hoffnung und ich werde in den nächsten Tagen mal mein Glück versuchen.

Und wenn immer noch nichts zu finden ist gibt es ja noch die Phyto´s.



Gruß
Harry

[Gerd †]

Hallo Rita,

Ein weiterer Helmlingsfund von heute war der
Schwarzgezähnelte Rettichhelmling. Ein ganzes Grüppchen davon machte
sich im Buchenlaub breit.

- Herzlichen Dank für diese herrliche Bilder.

- Mycena pelianthina (Schwarzgezähnelter Rettich-Helmling) mit derartigen Brauntönen (und völlig ohne Violett-Stich) auf dem Hut???

Grüße
Gerd

[Harry]

Hallo Gerd,

Hallo Rita,

- Mycena pelianthina (Schwarzgezähnelter Rettich-Helmling) mit derartigen Brauntönen (und völlig ohne Violett-Stich) auf dem Hut???

Grüße
Gerd

nicht ungewöhnlich. In unseren Kalkgebieten ist die Art öfter anzutreffen, auch mit diesen Brauntönen. Einen mehr oder weniger leichten Violettstich hat er aber immer und den kann ich auf Rita´s Bild schon erkennen.

Gruß
Harry

[Rita]

Hallo Harry, hallo Gerd,

danke für euer positives Feedback!

Einen Violettschimmer hatten die Mycenas auf jeden Fall, was wahrscheinlich durch das dämmrige Licht bedingt, nicht so gut zu sehen ist. Ich hatte auch zunächst Probleme mit der Art, aber nach einem Geruchstest und bei genauerem Betrachten der Fruchtkörper außerhalb des Waldes, war schon ziemlich klar, daß es sich um Rettichhelmlinge handelt. Aufgrund der dunklen Lamellenschneiden kam dann auch nur noch M. pelianthina in Frage.

LG
Rita

[Gerd †]

Hallo Rita, hallo Harry,

Einen Violettschimmer hatten die Mycenas auf jeden Fall, was wahrscheinlich durch das dämmrige Licht bedingt, nicht so gut zu sehen ist. Ich hatte auch zunächst Probleme mit der Art, aber nach einem Geruchstest und bei genauerem Betrachten der Fruchtkörper außerhalb des Waldes, war schon ziemlich klar, daß es sich um Rettichhelmlinge handelt. Aufgrund der dunklen Lamellenschneiden kam dann auch nur noch M. pelianthina in Frage.

Herzlichen Dank an euch für die Aufklärung.

- Die Bestimmung wollte ich eigentlich nicht anzweifeln mit meinem Kommentar. Denn bereits der Blick auf die Lamellen zeigt m.E. zweifelsfrei M. pelianthina.

---> Ich war nur überrascht über die Farbe der Hüte dieser bei mir häufigen Art (immer Buchenwald über Jurakalk).

---> Meine Hüte zeigen eine geringe Farbvarianz und lassen sich so beschreiben: "hygrophan, feucht grauviolett, trocken ausblassend, Rand gerieft"

- Aber immerhin habe ich in meinem Dia-Bestand von GEORG OTTMANN (+) folgende Abb. gefunden, die auch "Brauntöne" (?) zeigt:

MycenaPelianthina_1Dia02_516_g.jpg (98.82 KiB) 2472 mal betrachtet

MycenaPelianthina_1Dia_02_515_gs.jpg (93.46 KiB) 2472 mal betrachtet

Liebe Grüße
Gerd

[Thomas B.]

Hallo Rita
Auch mich freut es wieder von dir zu hören.

Wie die alte Pilzlerweisheit schon sagt "Wenn es Pilze gibt, trifft man sich wieder"

Ein schöner Fundbericht mit aussagekräftigen Fotos!

Den Violett-Ton im Hut bei M. pelianthina sehe ich auf deinen Bildern übrigens auch gut.

Bitte mehr davon!

Gruß Thomas

P.S.: Den ersten grünen Knolli habe ich auch schon gefunden. Bilder zeig ich noch...

[Gerd †]

Hallo Thomas,

Den Violett-Ton im Hut bei M. pelianthina sehe ich auf deinen Bildern übrigens auch gut.

Was soll ich dazu sagen?

(1) Da hast du ein besseres Farbempfinden, einen schlechter eingestellten Monitor oder einfach mehr Fantasie als ich.

(2) Und besser als mein Bildverarbeitungsprogramm (Picture Publisher Vers. 8) bist du auch: Ich habe versucht die Hutfarben zu analysieren:
- Grautöne reduzieren, dann Brauntöne zu reduzieren. Übrig blieb ein "schwaches Lila" und das ist etwas anderes als "Violett".

(3) RITA hat übrigens (wenn ich das richtig verstanden habe) auch nur außerhalb des Waldes die "Violetttöne" festgestellt). Und beachte bitte auch die "Lichttemperatur" am Abend, bei der die Sonnenstrahlung m.W. keineswegs "rein-weiß" ist.

---> Ist eigentlich auch völlig unwichtig: Denn Rita hat die Pilzart zweifelsfrei korrekt bestimmt.

Schönes Wochenende
Gerd