Huhu!
So, nun ein kleines weiteres Problemkind. Ich hab zum einen in der Schweiz, Osten, Graubünden, Laax, Weg zur Rheinschlucht, Wegrand; Höhe NN: 1100m an Centaurea scabiosa (Skabiosen-Flockenblume) einen Rostpilz gefunden. Der kann laut meiner Recherche nur Puccinia centaurea DC. sein.
Sporen: Ø = 23,3µm x 21,3µm
Nun habe ich noch eine weiter Pflanze gefunden, an der ein Rostpilz war. Anderer Fundort und leider nur 2 Grundblätter....tolle Voraussetzung für eine Wirtsbestimmung. Ich bin der Meinung, dass es sich hier ebenfalls um eine Centaurea, aber vielleicht jacea agg. handelt. Das würde heißen, das neben der Puccinia centaurea hier auch noch Puccinia jacea drauf vorkommen könnte. Ich tue mich aber schwer die beiden zu unterscheiden. Kann mir wer da unter die Arme greifen?
Uredosporen: Ø = 21,3µm x 20,3µm
Teleutosporen: Ø = 36,7µm x 19,7µm
Liebe Grüße Jule
Rostpilz an Flockenblume und Unbekannt
- Julia
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Re: Rostpilz an Flockenblume und Unbekannt
Huhu!
Noch mehr Mikrobilder von C. jacea.
lg Jule
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Die Kuh ist endlich vom Eis, wurde auch Zeit !
Hallo Julia und alle Phytoparasitenfreunde,
Also die Bestimmung des Rostpilzes im II-Uredostadium auf Centaurea scabiosa war relativ einfach, da es zwar 3 mögliche Rostpilzarten gibt, aber Puccinia arenariicola Plowright 1887, scheidet aus, da nur 0-Pyknien und I-Aezien auf Centaurea scabiosa und Puccinia verruca Thümen 1879 scheidet ebenfalls aus da nur Entwicklung von III-Telien auf diesem Wirt.
Bleibt hier für den Rost im II-Uredostadium auf Centaurea scabiosa nur Puccinia centaureae var. centaurea De Candolle 1815 s. Savile 1970 übrig, die Du ja auch richtig genannt hast.
Das war aber nur der Einstieg, jetzt kommt wirklich das Problemkind:
Der zweite Fund eines Rostpilzes im III-Teleutostadium mit gottseidank auch noch II-Uredosporenlagern auf Centaurea jacea agg. war der absolute Bestimmungswahnsinn und ich wollte schon mehrmals die Flinte ins Korn schmeissen, da auch hier 3 mögliche Rostpilzarten in Frage kamen.
Davon schied Puccinia arenariicola Plowright 1887 aus, da nur 0-Pyknien und I-Aezien auf Centaurea jacea agg. gebildet werden, blieben nur die beiden Arten Puccinia centaureae var. centaurea De Candolle 1815 s. Savile 1970 und Puccinia jaceae var. jaceae Otth 1866 s. Savile 1970 übrig, die beide gleiche Sporentypen und Entwicklung auf diesem Wirt ausbilden und sich dabei nur marginal unterscheiden.
Zwetko schreibt zur Puccinia jaceae var. jaceae Otth 1866 s. Savile 1970 auf Centaurea jacea:
Auf Centaurea jacea kann auch Puccinia centaureae var. centaurea De Candolle 1815 s. Savile 1970 vorkommen und es ist anzunehmen, das ein Tei des vorliegenden Materials fehlbestimmt ist, was mich auch nicht gerade aufbaute
.
Also habe ich sowohl II-Uredosporen, als auch III-Teleutosporen beider Arten einer detaillierten Untersuchung unterzogen, um die relevanten Merkmale zu überprüfen und deshalb Dich heute Morgen im Chat um weitere II-Uredosporenbilder gebeten, was ja zwischenzeitlich erfolgte.
Unter Berücksichtigung der folgenden Beschreibungen aus dem Gäumann, die ich nachfolgend zeige, bin ich mir ziemlich sicher, daß Du Puccinia jaceae var. jaceae Otth 1866 s. Savile 1970 auf Centaurea jacea L. gefunden hast:
II-Uredosporenlager klein, rundlich, früh nackt, bräunlich, zerstreut auf der Blattunterseite, auf gelben bis braunen Flecken.
II-Uredosporen kugelig bis eiförmig, meist etwas höher als breit ( nicht selten breiter als hoch bei der anderen Art ), 26 - 30 µm lang, 22 - 27 µm breit. Wand braun, 1,5 -2 µm dick, entfernt stachelwarzig, Warzenabstand 3 - 3,5 µm. Keimporen 2 ( 3 selten 2 bei anderer Art ), dem Scheitel genähert, mit einer mäßig entwickelten Papille, unter derselben je ein kahler Fleck.
Ich habe eine II-Uredospore mit den klassischen Merkmale aus dem Beitrag hochgeladen, in Lebendstellung gedreht und die Merkmale in das Bild eingetragen sieht so aus:
Weiter in der Analyse:
III-Teleutosporenlager ähnlich den Uredolagern.
III-Teleutosporen kurz ellipsoidisch, 25 - 42 µm. meist etwa 30 - 33 µm lang, 21 - 31 µm, meist etwa 24 - 27 µm breit, meist beidendig halbkugelig abgerundet, ohne Einschnürung an der Querwand, die beiden Zellen oft breiter als hoch, gut zu sehen auf den Mikrobildern ( beide Zellen meist so hoch wie breit bei anderer Art ).Wand bis 2 µm dick, braun, feinwarzig, Warzenabstand 2 - 3 µm. Keimporen meist 1/3-1/2 herabgedrückt, meist ohne oder mit nur sehr wenig entwickelter Papille.
Die nachgereichten Mikrobilder zeigen sehr schön die schwach, bis gar nicht vorhandene Papille an der Keimporusöffnung, im Gegensatz zu der anderen Art die eine flache weniger hellerer Papille als die Wand besitzt.
So jetzt bin ich froh, diese äußerst schwierige Bestimmungsarbeit eines mir bis dato nicht bekannten Rostpilzes mit einem doch letztendlich zufriedenstellenden Ergebnis abschließen zu können.
Herzlichen Dank für die Präsentation des neuen Rostpilzes Puccinia jaceae var. jaceae Otth 1866 s. Savile 1970 auf Centaurea jacea L. .
Das war der letzte offene Bestimmungsfall Schweiz und ich habe Wort gehalten, bis zu unserer Exkursion am 24.10.09 alles geregelt zu haben, aber dieser Fall hat mich sehr viel Kopfzerbrechen und vor allem viel Zeit gekostet.
Herzliche Grüße Detlef
Literaturnachweise:
-Klenke, Friedemann: Berichte der Arbeitsgemeinschaft sächsicher Botaniker. Sammel- und Bestimmungshilfen für phytoparasitische Kleinpilze Sachsens
Verlag: Berichte der Arbeitsgemeinschaft sächsischer Botaniker Neue Folge Band 16 - Sonderheft Institut für Botanik der Tech. Universität Dresden
ISSN: 1434-1662
-Gäumann, Ernst: Die Rostpilze Mitteleuropas mit besonderer Berücksichtigung der Schweiz
Beiträge zur Kryptogamenflora der Schweiz Band XII mit 90 Tabellen und 1075 Abbildungen, 1407 Seiten
herausgegeben von einer Kommission der Schweiz. Naturforschenden Gesellschaft, Kommissionsverlag Büchler & Co. Bern 1959
-Brandenburger, Wolfgang: Parasitische Pilze an Gefäßpflanzen in Europa
Verlag: Gustav Fischer Verlag-Stuttgart-New York Erscheinungsdatum: 1985, 1248 Seiten
ISBN: 3-437-30433-X
-Brandenburger, Wolfgang: Die Verbreitung der in den westlichen Ländern der Bundesrepublik Deutschland beobachteten Rostpilze ( Uredinales )
Eine Bestandsaufnahme nach Literaturangaben
Kategorie: Schriftenreihe Regenburger Mykologische Schriften Band 3
Erscheinungsdatum: 1994
Seitenanzahl: 381
Verlag: Regensburgische Botanische Gesellschaft
Herausgeber: A.Bresinsky und H. Besl
ISSN: 0944-2820
Anmerkungen: Erfassung der in der Bundesrepublik Deutschland beobachteten Rostpilze
mit ihren Wirtspflanzen mit neuer Nomenklatur, angelehnt an Gäumann "Rostpilze" und seinem Buch "Parasitische Pilze an Gefäßpflanzen".
-Poelt, Josef und Zwetko, Peter: Die Rostpilze Österreichs
Biosystematics and Ecology Series No. 12
2. revidierte und erweiterte Auflage des Catalogus Florae Austriae, III. Teil Heft1 Uredinales, 365 Seiten
Verlag: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften 1997
Bandherausgeber: Wilfried Morawetz & Hans Winkler Institut für Botanik, Universtät Wien
ISBN:3-7001-2650-6
-Zwetko, Peter: Die Rostpilze Österreichs
Biosystematics and Ecology Series No. 16
Supplement und Wirt-Parasit-Verzeichnis zur 2. Auflage des Catalogus Florae Austriae,III. Teil Heft 1 Uredinales, 67 Seiten
Verlag: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften 2000
Bandherausgeber: Friedrich Ehrendorfer, Institut für Botanik, Universtät Wien, A-1030 Wien
Serienherausgeber: Wilfried Morawetz & Hans Winkler Institut für Spezielle Botanik, Universtät Wien
kleines Problemkind ist herrlich untertrieben, wie ich Dir ja schon mehrmals im Chat mitgeteilt habe.Julia hat geschrieben:Huhu!
So, nun ein kleines weiteres Problemkind. Ich hab zum einen in der Schweiz, Osten, Graubünden, Laax, Weg zur Rheinschlucht, Wegrand; Höhe NN: 1100m an Centaurea scabiosa (Skabiosen-Flockenblume) einen Rostpilz gefunden. Der kann laut meiner Recherche nur Puccinia centaurea DC. sein.
Sporen: Ø = 23,3µm x 21,3µm
Nun habe ich noch eine weiter Pflanze gefunden, an der ein Rostpilz war. Anderer Fundort und leider nur 2 Grundblätter....tolle Voraussetzung für eine Wirtsbestimmung. Ich bin der Meinung, dass es sich hier ebenfalls um eine Centaurea, aber vielleicht jacea agg. handelt. Das würde heißen, das neben der Puccinia centaurea hier auch noch Puccinia jacea drauf vorkommen könnte. Ich tue mich aber schwer die beiden zu unterscheiden. Kann mir wer da unter die Arme greifen?
Uredosporen: Ø = 21,3µm x 20,3µm
Teleutosporen: Ø = 36,7µm x 19,7µm
Liebe Grüße Jule
Also die Bestimmung des Rostpilzes im II-Uredostadium auf Centaurea scabiosa war relativ einfach, da es zwar 3 mögliche Rostpilzarten gibt, aber Puccinia arenariicola Plowright 1887, scheidet aus, da nur 0-Pyknien und I-Aezien auf Centaurea scabiosa und Puccinia verruca Thümen 1879 scheidet ebenfalls aus da nur Entwicklung von III-Telien auf diesem Wirt.
Bleibt hier für den Rost im II-Uredostadium auf Centaurea scabiosa nur Puccinia centaureae var. centaurea De Candolle 1815 s. Savile 1970 übrig, die Du ja auch richtig genannt hast.
Das war aber nur der Einstieg, jetzt kommt wirklich das Problemkind:
Der zweite Fund eines Rostpilzes im III-Teleutostadium mit gottseidank auch noch II-Uredosporenlagern auf Centaurea jacea agg. war der absolute Bestimmungswahnsinn und ich wollte schon mehrmals die Flinte ins Korn schmeissen, da auch hier 3 mögliche Rostpilzarten in Frage kamen.
Davon schied Puccinia arenariicola Plowright 1887 aus, da nur 0-Pyknien und I-Aezien auf Centaurea jacea agg. gebildet werden, blieben nur die beiden Arten Puccinia centaureae var. centaurea De Candolle 1815 s. Savile 1970 und Puccinia jaceae var. jaceae Otth 1866 s. Savile 1970 übrig, die beide gleiche Sporentypen und Entwicklung auf diesem Wirt ausbilden und sich dabei nur marginal unterscheiden.
Zwetko schreibt zur Puccinia jaceae var. jaceae Otth 1866 s. Savile 1970 auf Centaurea jacea:
Auf Centaurea jacea kann auch Puccinia centaureae var. centaurea De Candolle 1815 s. Savile 1970 vorkommen und es ist anzunehmen, das ein Tei des vorliegenden Materials fehlbestimmt ist, was mich auch nicht gerade aufbaute
Also habe ich sowohl II-Uredosporen, als auch III-Teleutosporen beider Arten einer detaillierten Untersuchung unterzogen, um die relevanten Merkmale zu überprüfen und deshalb Dich heute Morgen im Chat um weitere II-Uredosporenbilder gebeten, was ja zwischenzeitlich erfolgte.
Unter Berücksichtigung der folgenden Beschreibungen aus dem Gäumann, die ich nachfolgend zeige, bin ich mir ziemlich sicher, daß Du Puccinia jaceae var. jaceae Otth 1866 s. Savile 1970 auf Centaurea jacea L. gefunden hast:
II-Uredosporenlager klein, rundlich, früh nackt, bräunlich, zerstreut auf der Blattunterseite, auf gelben bis braunen Flecken.
II-Uredosporen kugelig bis eiförmig, meist etwas höher als breit ( nicht selten breiter als hoch bei der anderen Art ), 26 - 30 µm lang, 22 - 27 µm breit. Wand braun, 1,5 -2 µm dick, entfernt stachelwarzig, Warzenabstand 3 - 3,5 µm. Keimporen 2 ( 3 selten 2 bei anderer Art ), dem Scheitel genähert, mit einer mäßig entwickelten Papille, unter derselben je ein kahler Fleck.
Ich habe eine II-Uredospore mit den klassischen Merkmale aus dem Beitrag hochgeladen, in Lebendstellung gedreht und die Merkmale in das Bild eingetragen sieht so aus:
Weiter in der Analyse:
III-Teleutosporenlager ähnlich den Uredolagern.
III-Teleutosporen kurz ellipsoidisch, 25 - 42 µm. meist etwa 30 - 33 µm lang, 21 - 31 µm, meist etwa 24 - 27 µm breit, meist beidendig halbkugelig abgerundet, ohne Einschnürung an der Querwand, die beiden Zellen oft breiter als hoch, gut zu sehen auf den Mikrobildern ( beide Zellen meist so hoch wie breit bei anderer Art ).Wand bis 2 µm dick, braun, feinwarzig, Warzenabstand 2 - 3 µm. Keimporen meist 1/3-1/2 herabgedrückt, meist ohne oder mit nur sehr wenig entwickelter Papille.
Die nachgereichten Mikrobilder zeigen sehr schön die schwach, bis gar nicht vorhandene Papille an der Keimporusöffnung, im Gegensatz zu der anderen Art die eine flache weniger hellerer Papille als die Wand besitzt.
So jetzt bin ich froh, diese äußerst schwierige Bestimmungsarbeit eines mir bis dato nicht bekannten Rostpilzes mit einem doch letztendlich zufriedenstellenden Ergebnis abschließen zu können.
Herzlichen Dank für die Präsentation des neuen Rostpilzes Puccinia jaceae var. jaceae Otth 1866 s. Savile 1970 auf Centaurea jacea L. .
Das war der letzte offene Bestimmungsfall Schweiz und ich habe Wort gehalten, bis zu unserer Exkursion am 24.10.09 alles geregelt zu haben, aber dieser Fall hat mich sehr viel Kopfzerbrechen und vor allem viel Zeit gekostet.
Herzliche Grüße Detlef
Literaturnachweise:
-Klenke, Friedemann: Berichte der Arbeitsgemeinschaft sächsicher Botaniker. Sammel- und Bestimmungshilfen für phytoparasitische Kleinpilze Sachsens
Verlag: Berichte der Arbeitsgemeinschaft sächsischer Botaniker Neue Folge Band 16 - Sonderheft Institut für Botanik der Tech. Universität Dresden
ISSN: 1434-1662
-Gäumann, Ernst: Die Rostpilze Mitteleuropas mit besonderer Berücksichtigung der Schweiz
Beiträge zur Kryptogamenflora der Schweiz Band XII mit 90 Tabellen und 1075 Abbildungen, 1407 Seiten
herausgegeben von einer Kommission der Schweiz. Naturforschenden Gesellschaft, Kommissionsverlag Büchler & Co. Bern 1959
-Brandenburger, Wolfgang: Parasitische Pilze an Gefäßpflanzen in Europa
Verlag: Gustav Fischer Verlag-Stuttgart-New York Erscheinungsdatum: 1985, 1248 Seiten
ISBN: 3-437-30433-X
-Brandenburger, Wolfgang: Die Verbreitung der in den westlichen Ländern der Bundesrepublik Deutschland beobachteten Rostpilze ( Uredinales )
Eine Bestandsaufnahme nach Literaturangaben
Kategorie: Schriftenreihe Regenburger Mykologische Schriften Band 3
Erscheinungsdatum: 1994
Seitenanzahl: 381
Verlag: Regensburgische Botanische Gesellschaft
Herausgeber: A.Bresinsky und H. Besl
ISSN: 0944-2820
Anmerkungen: Erfassung der in der Bundesrepublik Deutschland beobachteten Rostpilze
mit ihren Wirtspflanzen mit neuer Nomenklatur, angelehnt an Gäumann "Rostpilze" und seinem Buch "Parasitische Pilze an Gefäßpflanzen".
-Poelt, Josef und Zwetko, Peter: Die Rostpilze Österreichs
Biosystematics and Ecology Series No. 12
2. revidierte und erweiterte Auflage des Catalogus Florae Austriae, III. Teil Heft1 Uredinales, 365 Seiten
Verlag: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften 1997
Bandherausgeber: Wilfried Morawetz & Hans Winkler Institut für Botanik, Universtät Wien
ISBN:3-7001-2650-6
-Zwetko, Peter: Die Rostpilze Österreichs
Biosystematics and Ecology Series No. 16
Supplement und Wirt-Parasit-Verzeichnis zur 2. Auflage des Catalogus Florae Austriae,III. Teil Heft 1 Uredinales, 67 Seiten
Verlag: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften 2000
Bandherausgeber: Friedrich Ehrendorfer, Institut für Botanik, Universtät Wien, A-1030 Wien
Serienherausgeber: Wilfried Morawetz & Hans Winkler Institut für Spezielle Botanik, Universtät Wien
Detlef, der Freund der Phytoparasiten
Re: Rostpilz an Flockenblume und Unbekannt
Hallo Julia und Detlef,
das sind nicht nur sehr interessante Funde und Präsentationen, die Analyse von Detlef ist zudem richtig spannend.
Vielen Dank an Euch beide.
Viele Grüße
Dieter
das sind nicht nur sehr interessante Funde und Präsentationen, die Analyse von Detlef ist zudem richtig spannend.
Vielen Dank an Euch beide.
Viele Grüße
Dieter