Huhu!
Ich war ja am 21. September 2009 an der Elbe, genauer gesagt in Niedersachsen, Ldkr. Lüchow-Dannenberg, nordöstl. Langendorf, Elbufer; MTB: 2833/4, Höhe NN: 23. Dort habe ich auf den Blättern der Schwarz-Pappel (Populus nigra) einen Rostpilz gefunden. Das angenehme ist, dass dort jegliches Nadelgeholz ausgeschlossen werden kann. Zumindest hatten Reinhard und ich keins gesehen.
Ich denke dass es sich hierbei um Melampsora allii-populina KLEB handelt! Was meint ihr?
Sporen: Ø = 32,7µm x 18,3µm
Paraphysen Durchmesser: 58,5µm lang
Kopf Durchmesser: 14,5µm breit
Stiel Durchmesser: 6µm breit
lg Jule
Melampsora allii-populina an Schwarz-Pappel?
- Julia
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Re: Melampsora allii-populina an Schwarz-Pappel?
Hallo Julia und alle Phytoparasitenfreunde,
Trotz Julias Aussage, daß jegliches Nadelholz ausgeschlossen werden kann , habe ich doch den gesamten auf Populus in Frage kommenden Melampsoren-Komplex untersucht, um absolut sicher zu gehen, da hier wieder leider nur das II-Uredostadium vorliegt und dort die II-Uredosporen und Paraphysen sich z.T. sehr ähneln.
Unter Berücksichtigung sowohl der makroskopischen Befallsmerkmale, als auch der mikroskopischen Merkmale der II-Uredosporen,-Größe,-Form,-Ausführung,-Bestachelung etc. und der Paraphysen bin ich auch der Meinung, daß es sich hier tatsächlich um Melampsora allii-populina Klebahn 1902 im II-Uredostadium handelt, obwohl auch hier wieder die Sporenmaße im oberen Streubereich liegen, wie nachfolgend zu sehen ist.
Hier die Daten aus Brandenburger, Klenke, Gäumann und Zwetko zum Nachlesen und Erkennen:
II-Uredosporenlager auf der Unterseite der Blätter, z.T. auch auf der Oberseite, kaum 1 mm groß, rundlich, polsterförmig, lebhaft orange, am Rande von Resten der abgehobenen Epidermis umgeben, gelbliche Flecken verursachend ( sehr gut auf den Befallsbildern zu erkennen ).
II-Uredosporen meist ausgeprägt länglich, selten oval, häufig keulenförmig und dann bald am oberen, bald am unteren Ende dicker; Länge 24 - 38 µm, Ø 11 - 18 µm; Wand 2 - 4 µm dick, häufig mit eingezogenen Stellen ( Gäumann vermutet Keimporen ), aber ohne äquatoriale Wandverdickung, außen entfernt stachelwarzig, am oberen Ende glatt und oft etwas dünner;
Warzenabstand 2 - 3 µm. Paraphysen 50 - 60 µm lang, meist kopfig mit dünnem Stiele,Dicke des Kopfes 14 - 22 µm, des Stieles 3 - 5 µm, seltener mit schmalerem Kopfe und weiterem Stiele. Wand nicht besonders dick und mit 2 - 3 µm ziemlich gleichmäßiger Stärke .
Melampsora allii-populina Klebahn 1902 vollendet auf dem Dikaryophyten Populus nigra mit II-Uredien und III-Telien seine Entwicklung, um im Frühjahr auf einen der Haplonten Allium, Arum oder Muscari zu wechseln und mit 0-Pyknien und I-Aezien die Neuinfektion einzuleiten.
An sich sind Melampsorenbestimmungen im II-Uredostadium aus dem Populus-Salix-Komplex ohne Kenntnis des/der Haplonten problematisch und sehr schwierig, aber im vorliegenden Fall hat es geklappt, wenn es auch lange gedauert hat und wir haben damit wieder eine neue Rostpilzart dieses Komplexes jetzt bildlich belegt, großartig.
Die Befallsbilder habe ich aus der externen Festplatte und die Mikrobilder aus dem Beitrag entnommen und werde sie entsprechend bezeichnet in die Datenbank fungiworld.com einstellen, da die Gattung Melampsora bereits bearbeitet ist.
Vielen Dank für die Vorstellung des neuen Rostpilzes Melampsora allii-populina Klebahn 1902 im II- Uredostadium.
Herzliche Grüße Detlef
Literaturnachweise:
-Klenke, Friedemann: Berichte der Arbeitsgemeinschaft sächsicher Botaniker. Sammel- und Bestimmungshilfen für phytoparasitische Kleinpilze Sachsens
Verlag: Berichte der Arbeitsgemeinschaft sächsischer Botaniker Neue Folge Band 16 - Sonderheft Institut für Botanik der Tech. Universität Dresden
ISSN: 1434-1662
-Gäumann, Ernst: Die Rostpilze Mitteleuropas mit besonderer Berücksichtigung der Schweiz
Beiträge zur Kryptogamenflora der Schweiz Band XII mit 90 Tabellen und 1075 Abbildungen, 1407 Seiten
herausgegeben von einer Kommission der Schweiz. Naturforschenden Gesellschaft, Kommissionsverlag Büchler & Co. Bern 1959
-Brandenburger, Wolfgang: Parasitische Pilze an Gefäßpflanzen in Europa
Verlag: Gustav Fischer Verlag-Stuttgart-New York Erscheinungsdatum: 1985, 1248 Seiten
ISBN: 3-437-30433-X
-Poelt, Josef und Zwetko, Peter: Die Rostpilze Österreichs
Biosystematics and Ecology Series No. 12
2. revidierte und erweiterte Auflage des Catalogus Florae Austriae, III. Teil Heft1 Uredinales, 365 Seiten
Verlag: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften 1997
Bandherausgeber: Wilfried Morawetz & Hans Winkler Institut für Botanik, Universtät Wien
ISBN:3-7001-2650-6
-Zwetko, Peter: Die Rostpilze Österreichs
Biosystematics and Ecology Series No. 16
Supplement und Wirt-Parasit-Verzeichnis zur 2. Auflage des Catalogus Florae Austriae,III. Teil Heft 1 Uredinales, 67 Seiten
Verlag: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften 2000
Bandherausgeber: Friedrich Ehrendorfer, Institut für Botanik, Universtät Wien, A-1030 Wien
Serienherausgeber: Wilfried Morawetz & Hans Winkler Institut für Spezielle Botanik, Universtät Wien
ISBN:3-7001-2910-6
was lange währt wird endlich gut.Julia hat geschrieben:Huhu!
Ich war ja am 21. September 2009 an der Elbe, genauer gesagt in Niedersachsen, Ldkr. Lüchow-Dannenberg, nordöstl. Langendorf, Elbufer; MTB: 2833/4, Höhe NN: 23. Dort habe ich auf den Blättern der Schwarz-Pappel (Populus nigra) einen Rostpilz gefunden. Das angenehme ist, dass dort jegliches Nadelgeholz ausgeschlossen werden kann. Zumindest hatten Reinhard und ich keins gesehen.
Ich denke dass es sich hierbei um Melampsora allii-populina KLEB handelt! Was meint ihr?
Sporen: Ø = 32,7µm x 18,3µm
Paraphysen Durchmesser: 58,5µm lang
Kopf Durchmesser: 14,5µm breit
Stiel Durchmesser: 6µm breit
lg Jule
Trotz Julias Aussage, daß jegliches Nadelholz ausgeschlossen werden kann , habe ich doch den gesamten auf Populus in Frage kommenden Melampsoren-Komplex untersucht, um absolut sicher zu gehen, da hier wieder leider nur das II-Uredostadium vorliegt und dort die II-Uredosporen und Paraphysen sich z.T. sehr ähneln.
Unter Berücksichtigung sowohl der makroskopischen Befallsmerkmale, als auch der mikroskopischen Merkmale der II-Uredosporen,-Größe,-Form,-Ausführung,-Bestachelung etc. und der Paraphysen bin ich auch der Meinung, daß es sich hier tatsächlich um Melampsora allii-populina Klebahn 1902 im II-Uredostadium handelt, obwohl auch hier wieder die Sporenmaße im oberen Streubereich liegen, wie nachfolgend zu sehen ist.
Hier die Daten aus Brandenburger, Klenke, Gäumann und Zwetko zum Nachlesen und Erkennen:
II-Uredosporenlager auf der Unterseite der Blätter, z.T. auch auf der Oberseite, kaum 1 mm groß, rundlich, polsterförmig, lebhaft orange, am Rande von Resten der abgehobenen Epidermis umgeben, gelbliche Flecken verursachend ( sehr gut auf den Befallsbildern zu erkennen ).
II-Uredosporen meist ausgeprägt länglich, selten oval, häufig keulenförmig und dann bald am oberen, bald am unteren Ende dicker; Länge 24 - 38 µm, Ø 11 - 18 µm; Wand 2 - 4 µm dick, häufig mit eingezogenen Stellen ( Gäumann vermutet Keimporen ), aber ohne äquatoriale Wandverdickung, außen entfernt stachelwarzig, am oberen Ende glatt und oft etwas dünner;
Warzenabstand 2 - 3 µm. Paraphysen 50 - 60 µm lang, meist kopfig mit dünnem Stiele,Dicke des Kopfes 14 - 22 µm, des Stieles 3 - 5 µm, seltener mit schmalerem Kopfe und weiterem Stiele. Wand nicht besonders dick und mit 2 - 3 µm ziemlich gleichmäßiger Stärke .
Melampsora allii-populina Klebahn 1902 vollendet auf dem Dikaryophyten Populus nigra mit II-Uredien und III-Telien seine Entwicklung, um im Frühjahr auf einen der Haplonten Allium, Arum oder Muscari zu wechseln und mit 0-Pyknien und I-Aezien die Neuinfektion einzuleiten.
An sich sind Melampsorenbestimmungen im II-Uredostadium aus dem Populus-Salix-Komplex ohne Kenntnis des/der Haplonten problematisch und sehr schwierig, aber im vorliegenden Fall hat es geklappt, wenn es auch lange gedauert hat und wir haben damit wieder eine neue Rostpilzart dieses Komplexes jetzt bildlich belegt, großartig.
Die Befallsbilder habe ich aus der externen Festplatte und die Mikrobilder aus dem Beitrag entnommen und werde sie entsprechend bezeichnet in die Datenbank fungiworld.com einstellen, da die Gattung Melampsora bereits bearbeitet ist.
Vielen Dank für die Vorstellung des neuen Rostpilzes Melampsora allii-populina Klebahn 1902 im II- Uredostadium.
Herzliche Grüße Detlef
Literaturnachweise:
-Klenke, Friedemann: Berichte der Arbeitsgemeinschaft sächsicher Botaniker. Sammel- und Bestimmungshilfen für phytoparasitische Kleinpilze Sachsens
Verlag: Berichte der Arbeitsgemeinschaft sächsischer Botaniker Neue Folge Band 16 - Sonderheft Institut für Botanik der Tech. Universität Dresden
ISSN: 1434-1662
-Gäumann, Ernst: Die Rostpilze Mitteleuropas mit besonderer Berücksichtigung der Schweiz
Beiträge zur Kryptogamenflora der Schweiz Band XII mit 90 Tabellen und 1075 Abbildungen, 1407 Seiten
herausgegeben von einer Kommission der Schweiz. Naturforschenden Gesellschaft, Kommissionsverlag Büchler & Co. Bern 1959
-Brandenburger, Wolfgang: Parasitische Pilze an Gefäßpflanzen in Europa
Verlag: Gustav Fischer Verlag-Stuttgart-New York Erscheinungsdatum: 1985, 1248 Seiten
ISBN: 3-437-30433-X
-Poelt, Josef und Zwetko, Peter: Die Rostpilze Österreichs
Biosystematics and Ecology Series No. 12
2. revidierte und erweiterte Auflage des Catalogus Florae Austriae, III. Teil Heft1 Uredinales, 365 Seiten
Verlag: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften 1997
Bandherausgeber: Wilfried Morawetz & Hans Winkler Institut für Botanik, Universtät Wien
ISBN:3-7001-2650-6
-Zwetko, Peter: Die Rostpilze Österreichs
Biosystematics and Ecology Series No. 16
Supplement und Wirt-Parasit-Verzeichnis zur 2. Auflage des Catalogus Florae Austriae,III. Teil Heft 1 Uredinales, 67 Seiten
Verlag: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften 2000
Bandherausgeber: Friedrich Ehrendorfer, Institut für Botanik, Universtät Wien, A-1030 Wien
Serienherausgeber: Wilfried Morawetz & Hans Winkler Institut für Spezielle Botanik, Universtät Wien
ISBN:3-7001-2910-6
Detlef, der Freund der Phytoparasiten