das Pilzfotopage - Forum

Hallo Pilzfreunde,

mit Verspätung bringe ich heute den dritten und letzten Teil meines Berichtes von der Cortinarientagung in Nyiregyháza/Ungarn. In diesem Teil möchte ich euch noch ein paar Pilze und Fotos vom Galaabend zeigen.

Wie ich bei den Pilzbildern des zweiten Teil´s bereit schrieb war für mich das Naturschutzgebiet Fényi - Erdö in der Nähe der kleinen Ortschaft Bátorliget das schönste und auch ergiebigste der ganzen Tagung. Von den sich ehemalig auf großem Gebiet verbreiteten Wäldern der Ost-Nyírség sind allerdings heute nur noch etwas größere Inseln übrig geblieben. Das Naturschutzgebiet umfasst 756 ha wovon sich lediglich 285 ha auf ungarischem Staatsgebiet befinden, der weitaus größere Teil liegt auf rumänischem Staatsgebiet. Ich habe in diesem Exkursinosgebiet Bäume, vor allem Zitterpappeln, Graupappeln, Eichen und Eschen gesehen von deren Größe und Stammumpfang ich überwältigt war. Solche gewaltigen Exemplare sucht man in Deutschland warscheinlich vergebens. Doch nun zu den Bildern:

1. Blick von einer Lichtung zum Wald
2. Perenniporia fraxinea - Eschen Baumschwamm

der Pilz war persönlicher Erstfund für mich. Und was für einer - mit einem Durchmesser von gut und gerne 40 cm waren die Fruchtkörper am Stammgrund einer gewaltigen Esche schon sehr beeindruckend.
3. Phellinus tremulae - Espen Feuerschwamm

eine bis dato mir ebenfalls unbekannte Art. An den riesigen Espen war diese bei uns doch sehr seltene Art häufiger anzutreffen. Auffällig war dass die Fruchtkörper immer in einem Bereich erschienen wo der Baum krebsartige Geschwülste gebildet hatte. Ob das nun Vorraussetzung für die Ansiedlung des Pilzes oder eine Folge vom Befall war, entzieht sich meiner Kenntnis.
4. Hypsizygus ulmarius - Ulmenrasling

auch dieses " Teil " hatte ich bisher noch nicht gesehen. Schade dass ein vernünftiger Größenvergleich auf dem Foto fehlt, der Hut hatte einen Durchmesser von ca. 20 cm. Francéso Bellú erzählte uns dass in Italien Fruchtkörper mit Hutdurchmessern bis zu 50 cm gefunden werden. Unfassbar und wir dachten unserer wäre schon ein Riesenteil.
5. Tricholoma populinum - Pappelritterling

der in diesen Wäldern häufigste Pilz. Dass er verstärkt bei sehr alten und sehr dicken Pappeln zu finden war könnte bedeuten das er sich in älterem Baumbestand wohler fühlt. Bei den im Vergleich zu den ungarischen Pappeln ist er bei unseren " Kümmerexemplaren" im Saarland nur selten zu finden.
6. + 7. Phallus hadriani - Dünen Stinkmorchel

auch die Dünen Stinkmorchel gehörte zu den Pilzen die ich vorher nur aus der Literatur kannte. Diese Funde stammen nicht aus dem Naturschutzgebiet um Fényi sondern aus einem Gebiet das teilweise aus feinem weissen Sand bestand. Ich hatte den Eindruck das Phallus hadriani noch lange nicht so stark roch wie Phallus impudicus.

Noch zwei Cortinarien vom Tisch


8. Cortinarius subpurpurascens - Falscher Purpur Klumpfuß

9. Cortinarius argutus - Trügerischer Schleimkopf

und noch ein paar Bilder vom Galaabend

10. + 11. sieht das nicht lecker aus?
12. Oswald Rohner und Günter Saar

die beiden hätten sicherlich eine Auszeichnung für die schönsten Pilzkrawatten verdient.
13. Kulturprogamm

gleich zu Beginn des Galaabends wurde uns von Studenten der Uni Nyíregháza ein 45 minütiges Kulturprogamm geboten. Musikstücke, Gesang und ungarische Volkstänze wurden perfekt insziniert und haben wohl alle JEC´ler begeistert.
14. Auszeichnungen

Anton Hausknecht, Francéso Bellú und Maciel Noordeloos wurden von der Präsidentin der ungarischen mykologischen Gesellschaft für ihre herausragenden mykologischen Arbeiten ausgezeichnet.
So das soll es gewesen sein von der Cortinarientagung in Ungarn. Ich hoffe die kleine Serie hat euch gefallen und euch einen kleinen Überblick von der Veranstaltung verschafft. Ich werde noch ein Album mit mehr Bildern online stellen, das kann aber noch etwas dauern. Infos bekommt ihr hier.

zu guter letzt noch den Termin für die Cortinarientagung 2010

Die Tagung 2010 findet vom 26.09 bis 01.10.2010 in Ehingen/Deutschland ( Nähe Ulm ) statt. Thaddeus Bamberger und seine Truppe muss sich schon Mühe geben um die ungarischen " Palinkaempfänge " zu toppen. In der Bierstadt Ehingen wäre ein kleines Bierzelt mit Freibier und Blasmusik schon ganz passend. Und das an jedem Exkursionsort.



Spass beiseite. Ihr habt ja gesehen, bei einer Cortinarientagung bleiben auch Pilze anderer Gattungen nicht aussen vor. Vielleicht ist dies für den einen oder anderen ein kleiner Ansporn die Tagung in Ehingen zu besuchen. Es lohnt immer, man lernt tolle Leute und für sich neue Pilzarten kennen.

viele Grüße
Harry

Hallo Harry,

vielen Dank für Deinen tollen Bericht und die Empfehlung, Ehingen zu besuchen. Bierzelt und Blasmusik vor jeder Exkursion ... guter Vorschlag! Ja, da stelle ich mir gerade die Gesichter der Jagdpächter vor ) ... obwohl, die blasen ja auch manchmal ins Horn:-). Palinka-Empfänge wirds wohl in dieser üppigen Form in Ehingen nicht geben, dafür aber was anderes, was bei nicht wenigen Cortinarien-Tagungen bisher fast Mangelware war: VIEEELE CORTINARIEN!

Liebe Grüßle
aus Ehingen
Juergen

Hallo Jürgen,

Der Juergen hat geschrieben:Hallo Harry,

Palinka-Empfänge wirds wohl in dieser üppigen Form in Ehingen nicht geben, dafür aber was anderes, was bei nicht wenigen Cortinarien-Tagungen bisher fast Mangelware war: VIEEELE CORTINARIEN!

Liebe Grüßle
aus Ehingen
Juergen

dein Wort in Gottes Ohr, aber du als " Lokalmatador " wirst es ja wissen. Wir wollen nur hoffen das der Wettergott mitspielt und dich bei deinem Versprechen unterstützt. Die Ungarn haben sich das auch ganz anders vorgestellt.

Ich gehe davon aus man sieht sich in Ehingen.

Gruß
Harry