Cortinarius varius (Ziegelgelber Schleimkopf)?
Verfasst: Do 4. Mär 2010, 12:50
Liebe Forumsleser,
ich habe noch einen unbestimmten Pilz aus dem Österreichurlaub 2007. Aufgenommen am 10. September 2007 am Fuße der Kalkalpen nach Wettersturz mit Schnee-Einbruch im Fichtenwald.
Ich habe mit BON geschlüsselt und bin erfreulicherweise und aufgrund der haarigen Velumreste erwartungsgemäß bei den Schleierlingsartigen gelandet.
Beschreibung: Hut gelblich-braun und zum Rand hin heller werdend. Dort ein schmaler brauner Streifen von Velumresten. Die Lichtreflektion auf dem ersten Foto am liegenden Pilz (nicht geblitzt) läßt den Schluß zu, dass die Huthaut feucht zumindest schmierig ist. Die noch stehenden Fruchtkörper sind trocken und nicht schmierig. Die Hutgröße des liegenden Fruchtkörpers müßte etwa 9 cm betragen. Wenn ich die Länge der Fichtennadel auf dem Hut mit 1,5 cm ansetze (ich habe hier eine Fichtennadel geholt und ausgemessen), dann komme ich auf dieses Maß.
Stiel: länger als der Hutdurchmesser, die Stielbasis ist keulig verdickt, bräunt auf Druck und ist erst nach Herausdrehen des Fruchtkörpers aus dem Boden so zu sehen.
Lamellen ausgebuchtet bis angeheftet angewachsen, lebhaft lila, an den Schneiden noch intensiver gefärbt. Mit Zwischenlamellen.
Sporenpulver habe ich nicht genommen, aber aufgrund der gefärbten Velumreste am Stiel kann die Sporenfarbe mit braun bis roströtlich unterstellt werden.
Auf Seite 200 habe ich mit dem Cortinarien-Schlüssel weitergemacht:
1b Hut schleimig - schmierig, Stiel trocken -> 5
5a Stiel keulig, ohne gerandete Knolle -> 6
6b Stiel kurz und dick -> 7
7b gelb, braune oder rötlichbraune Töne, Lamellen bisweilen auch lila -> 8
8a junge Lamellen weiß oder lila -> 9
die Möglichkeiten bei 9 konnte ich nicht so recht bewerten:
9a Stiel weißlich oder ringlos -> Seite 206 Sektion Phlegmacium
9b Stiel beringt oder gegürtelt -> Seite 206 Sektion Triumphantes
aber beide Auswahlen führen zu Seite 206, wo die Abbildungen zu 9a von der keuligen Stielbasis nicht passen.
Am besten zu passen scheint der Ziegelgelbe Schleimkopf Cortinarius varius. Allerdings kann ich keine flüchtigen weißen Cortinareste unterhalb der rostfarbenen Ringzone erkennen, die BON dazu beschreibt. Im Nadelwald über Kalk in Süddeutschland würde schon passen, wenn man den Norden Österreichs mit einbeziehen darf. BON gibt die Hutgröße mit 8 - 12 cm, LAUX mit 4 - 12 cm an. LAUX gibt an: Velumreste als Ringzone, die vom Sporenpulver braun verfärbt sind. Nun, so deutlich ist das bei meinem Fund nicht wirklich zu sehen. Der Hut ist gerade fertig aufgeschirmt und hat vielleicht noch nicht so viele Sporen gebildet? GERHARDT gibt ebenfalls an, dass die Hutkante am äußersten Rand mit braunen Velumresten gerandet ist. Was bedeutet im GERHARDT, dass die "Schneide ausgerandet" ist?
Ich weiß, dass die Cortinarien eine schwierige Gruppe sind. Was sagt ihr zum Bestimmungsversuch? Ist die Ecke schon mal richtig oder liege ich restlos daneben?
Danke im Voraus für eure Hilfe und
herzliche Grüße
Sabine
ich habe noch einen unbestimmten Pilz aus dem Österreichurlaub 2007. Aufgenommen am 10. September 2007 am Fuße der Kalkalpen nach Wettersturz mit Schnee-Einbruch im Fichtenwald.
Ich habe mit BON geschlüsselt und bin erfreulicherweise und aufgrund der haarigen Velumreste erwartungsgemäß bei den Schleierlingsartigen gelandet.
Beschreibung: Hut gelblich-braun und zum Rand hin heller werdend. Dort ein schmaler brauner Streifen von Velumresten. Die Lichtreflektion auf dem ersten Foto am liegenden Pilz (nicht geblitzt) läßt den Schluß zu, dass die Huthaut feucht zumindest schmierig ist. Die noch stehenden Fruchtkörper sind trocken und nicht schmierig. Die Hutgröße des liegenden Fruchtkörpers müßte etwa 9 cm betragen. Wenn ich die Länge der Fichtennadel auf dem Hut mit 1,5 cm ansetze (ich habe hier eine Fichtennadel geholt und ausgemessen), dann komme ich auf dieses Maß.
Stiel: länger als der Hutdurchmesser, die Stielbasis ist keulig verdickt, bräunt auf Druck und ist erst nach Herausdrehen des Fruchtkörpers aus dem Boden so zu sehen.
Lamellen ausgebuchtet bis angeheftet angewachsen, lebhaft lila, an den Schneiden noch intensiver gefärbt. Mit Zwischenlamellen.
Sporenpulver habe ich nicht genommen, aber aufgrund der gefärbten Velumreste am Stiel kann die Sporenfarbe mit braun bis roströtlich unterstellt werden.
Auf Seite 200 habe ich mit dem Cortinarien-Schlüssel weitergemacht:
1b Hut schleimig - schmierig, Stiel trocken -> 5
5a Stiel keulig, ohne gerandete Knolle -> 6
6b Stiel kurz und dick -> 7
7b gelb, braune oder rötlichbraune Töne, Lamellen bisweilen auch lila -> 8
8a junge Lamellen weiß oder lila -> 9
die Möglichkeiten bei 9 konnte ich nicht so recht bewerten:
9a Stiel weißlich oder ringlos -> Seite 206 Sektion Phlegmacium
9b Stiel beringt oder gegürtelt -> Seite 206 Sektion Triumphantes
aber beide Auswahlen führen zu Seite 206, wo die Abbildungen zu 9a von der keuligen Stielbasis nicht passen.
Am besten zu passen scheint der Ziegelgelbe Schleimkopf Cortinarius varius. Allerdings kann ich keine flüchtigen weißen Cortinareste unterhalb der rostfarbenen Ringzone erkennen, die BON dazu beschreibt. Im Nadelwald über Kalk in Süddeutschland würde schon passen, wenn man den Norden Österreichs mit einbeziehen darf. BON gibt die Hutgröße mit 8 - 12 cm, LAUX mit 4 - 12 cm an. LAUX gibt an: Velumreste als Ringzone, die vom Sporenpulver braun verfärbt sind. Nun, so deutlich ist das bei meinem Fund nicht wirklich zu sehen. Der Hut ist gerade fertig aufgeschirmt und hat vielleicht noch nicht so viele Sporen gebildet? GERHARDT gibt ebenfalls an, dass die Hutkante am äußersten Rand mit braunen Velumresten gerandet ist. Was bedeutet im GERHARDT, dass die "Schneide ausgerandet" ist?
Ich weiß, dass die Cortinarien eine schwierige Gruppe sind. Was sagt ihr zum Bestimmungsversuch? Ist die Ecke schon mal richtig oder liege ich restlos daneben?
Danke im Voraus für eure Hilfe und
herzliche Grüße
Sabine