Hallo Kurt,
kurtjegle hat geschrieben:
Ich habe den Hut auseinandergebrochen. Der Geruch ist bestialisch. Wie Romadur (Backsteinkäse) in den letzten Zügen der Verwesung. Damit sind wir wohl der Bestimmung näher gekommen.
- Für mich
ohne wenn und aber wurde dein Fund eh bereits mit dem Erstbeitag von TOMATE zweifelsfrei bestimmt:
Russula virescens (Grüngefelderder Täubling)
--->

Und jetzt hast du mit deiner Geruchsprobe ("bestialisch" scheint mir allerdings etwas übertrieben oder ungewöhnlich zu sein) die Bestimmung sogar noch zusätzlich abgesichert.
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Burkhard hat geschrieben:
meiner Meinung nach könnte dieser Pilz auch der Risshütige Frauentäubling (Russula cutefracta) sein, kann man per Foto schwierig sagen.
Ein eindeutiges Unterscheidungsmerkmal wäre, dass der Grüngefelderte Täubling im Alter nach Käse riecht.
---> Damit muss nach deiner Geruchsprobe jetzt auch BURKHARD zustimmen, dass dies
kein "Rissighütiger Frauentäubling" Russula cutefracta ist.

---> Übrigens finde ich es hervorragend, dass BURKHARD einen potentiellen Doppelgänger (auch wenn der nach meiner Einschätzung keine Chance hatte) in den Ring geworfen hat. Denn immer daran denken, dass die häufig in einem Regal stehende "Populärliteratur" nur einen Teil der Pilzarten vorstellt und beschreibt.
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(1)R. cutefracta (*) kommt im Ulmer Raum vor ist ist bereits im Feld rel. leicht makroskopisch ansprechbar und von
(2)R. virescens zu unterscheiden:
(*)

und

:
- Die meisten Autoren bezeichnen diese Sippe aktuell als
"Russula cyanoxantha forma cutefracta" oder evtl. noch als
"Russula cyanoxantha var. cutefracta".
Lamellen:
---> Bei (1) wie alle Frauentäublinge weich und miteinander verklebend; bei (2) spröde
@Kurt: Ein leicht überprüfbares, konstantes und sicheres Trennmerkmal, das du nur zur Übung (nicht als Strafe) noch überprüfen solltest.
Hut:
Bei (1) meist dunkler, schmutziger grün als (2) und meist nur am Hutrand gefeldert aufgerissen, darüber hinaus oft auch noch mit violettlichen/lilalichen Flecken und unter der Huthaut weinrot durchgefärbt.
@Kurt: Häufig benutzte Einschränkungen wie "meist, oft, +-, mehr oder weniger" sind leider ohne entsprechende Erfahrung kaum zu bewerten. Und wenn man nicht alle Doppelgänger bereits mehrfach in der Hand hatte, dann steht man insbesondere bei Bildbetrachtung ggf. auch mit Erfahrung vor einem nicht eindeutig beurteilbarem Problem.
---> Aber, schau dir doch einmal dein Bild, da kommt bei mir Neid

auf, an:
- Denn besser kann man (ist leider bei der Beurteilung eines Fruchtkörpers nicht immer so) die Textur und die Farbe (TOMATE hat darauf hingewiesen) kaumdastellen.
Geruch:
---> Bei (1) ohne besonderen Geruch; bei (2) anfangs unauffällig, im Alter bzw. beim Trocknen nach Käse
@Kurt: Nicht ungewöhnlich, dass sich ein in der Literatur beschriebener Geruch erst im Alter oder eine gewisse Zeit nach der Ernte einstellt.
FeSO4-Reaktion (auf dem Stielfleisch):
---> Bei (1) negativ oder evtl. schwach grünlich; bei (2) nach 1-2 Minuten lebhaft orangerosa
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Aller guten Dinge sind 3:
-->
http://www.pilzepilze.de/cgi-bin/webbbs ... ead=124007
@Kurt: Vergesse es einfach:
(1) Dein Fund (auch ein noch so kritischer Beurteiler wird m.E. zustimmen) ist zweifelsfrei bestimmt.
---> Und die im Link erwähnte Sporenpulverfarbe wirst du ohne Vergleich mit den "ROMAGNESI-Referenzen" wohl kaum beurteilen können.
Grüße
Gerd
Literatur mit Originaldiagnose:
http://www.mtsn.tn.it/russulales-news/t ... index=5393
- Na ja:
---> Da frage ich mich, was man außerhalb "Spekulation, Kaffesatzlesen, Würfeln etc." einer derartigen "Erstbeschreibung" abgewinnen kann??????????