das Pilzfotopage - Forum

Guten Abend liebe Pilzfreunde!

Anbei zeige ich Euch die Fotos von Becherlingen, den ich heute auf moosigem Grund inmitten einer Fichtenschonung (ältere Bestände, Monokultur) gefunden habe.



Die Fruchtkörper hatten keinen Stiel, waren relativ zerbrechlich, geruch- und geschmacklos. Einen wässrigen Austritt bei Verletzung (---> Peziza badia) habe ich nicht feststellen können, habe aber ehrlich gesagt auch nicht darauf geachtet, sondern mich allenfalls auf eine milchige Flüssigkeit gefasst gemacht, was aber auch nicht der Fall war.
Die abgebildeten Fruchkörper hatten einen Durchmesser von ca. 3 cm und waren außen etwas heller als innen. Die Belichtungskorrektur brachte eine leichten Rotton zum Vorschein, im Schatten des Waldes wirkten sie lediglich schwarz-braun.
Die Außenseiten sind etwas rauh (heißt glaube ich "kleiig" bei den Becherlingen, wo immer dieser Ausdruck auch herkommen mag...), die Innenseiten glatt, aber teils mit einer Vielzahl kleiner, oberflächlicher Risse.
Ältere Pilze (nicht abgebildet) hatten einen Durchmesser von bis zu 6 cm und zeigten sich sowohl innen als auch außen gleichfarbig dunkelbraun-schwarz.

Ich hatte bei den eigenen Bestimmungsmöglichkeiten etwas auf den späten Erscheinungszeitpunkt spekuliert, aber leider kann ich keine Art finden, die explizit im Dezember noch vorkommen soll. Ich möchte mich deswegen zu keiner Vermutung hinreissen lassen und schiebe somit die ganze Verantwortung auf Euch ...

Kann man vielleicht zusammen mit dem Erscheinungszeitpunkt eine Bestimmung wagen oder wird mich die volle "Becherlings-Problematik" treffen ?

Gruß und Dank,

Fredy

Hallo Fredy,

ich würde da ohne Mikro sowieso nichts zu sagen wagen, andererseits sehen die schon typisch aus - vielleicht traut sich ja einer.

Gruß Harald

Hallo Fredy,
Hallo Harald.

Trauen ja, ob ich aber richtig dabei liege weiß ich nicht.

Ich meine, da den Gelbmilchenden Becherling zu sehen ( Pezzia succosa ),
Deine Beschreibung deckt sich mit den bei Laux aufgezählten Eigenschaften.

Das Fleisch ist brüchig und sondert an den Schnttstellen einen zuerst farblosen und dann gilbenden Saft, also keine Milch, ab.

Laux weißt darauf hin, die Gelbfärbung sei besser zu erkennen, wenn man die Schnittstelle auf weißes Papier drücken würde, also kann man davon ausgehen, es muss wohl eine sehr schwache Gelbfärbung sein.

Einen Versuch war mir das nun mal wert, wenn ich falsch liege, gehauen werde ich ja nicht dafür...

VG Julius

Hallo Fredy!

Nach Bild 1 könnte ich mir schon Peziza badia vorstellen (bei Bild 2 ist es beinahe eine Spur zuviel rot), auch vom Standort her.
Sicher bin ich natürlich nicht.

Der Ausdruck "kleiig" ist schon in Ordnung. Kleie ist ja so eine Art Abfallprodukt beim Getreidemahlen, so etwa wie "grobpulverig".
Obwohl Pulver trifft es auch nicht. Am besten, du schaust dir mal eins der vielen Bilder vom Hasel-Kleiebecherling (Encoelia furfuracea) an. Dessen Außenseite trifft das, was gemeint ist ziemlich genau.

VG Ingo W

Hallo Harald!

Schade, bei diesen Becherlingen kann man wohl im Rahmen einer makroskopischen Bestimmung wirklich nie ganz sicher sein!

Danke Julius!

Wenn man's immer wüßte! Diese Eigenheit des P. succosa zu kennen wäre zumindest sehr hilfreich gewesen...

Guten Morgen Ingo!

Ich habe den warmen Farbton wieder etwas abgekühlt, um dem P. badius etwas entgegenzukommen ! Ich habe mir auch mal so ein Kleiehäufchen angeschaut ---> na ja... ...muß wohl ein Müller gewesen sein, der diese Beschreibung zuerst definiert hat... !

Ich wünsche Euch einen schönen Sonntag!

Fredy

Hallo Ingo,

Ingo W hat geschrieben: Am besten, du schaust dir mal eins der vielen Bilder vom Hasel-Kleiebecherling (Encoelia furfuracea) an.

- Ich bin zwar ein "Asco-Muffel", der die weitgehend ignoriert und meist auch keine Bestimmung wagt.

---> Aber hier mache ich einmal eine Ausnahme und behaupte ganz frech: M.E. nie und nimmer ein "Hasel-Becherling" (Encoelia furfuracea), eine leicht erkennbare, in unserer Gegend insbesondere in Auenwäldern nicht seltene Art, die ich bisher immer nur an den unteren Ästen von "stehenden" Haseln beobachtet habe.

Und jung sieht diese Art so aus:
Grüße
Gerd

Gerd hat geschrieben:Hallo Ingo,

Ingo W hat geschrieben: Am besten, du schaust dir mal eins der vielen Bilder vom Hasel-Kleiebecherling (Encoelia furfuracea) an.

- Ich bin zwar ein "Asco-Muffel", der die weitgehend ignoriert und meist auch keine Bestimmung wagt.

---> Aber hier mache ich einmal eine Ausnahme und behaupte ganz frech: M.E. nie und nimmer ein "Hasel-Becherling" (Encoelia furfuracea), eine leicht erkennbare, in unserer Gegend insbesondere in Auenwäldern nicht seltene Art, die ich bisher immer nur an den unteren Ästen von "stehenden" Haseln beobachtet habe.

Hallo Gerd,

da hast Du was falsch vestanden. Ingo hat doch den Encoelia furfuracea nur als Beispiel für die "kleiige" Beschaffenheit herangezogen.

Beste Grüße
Harald

Hallo Gerd!

Wir hatten den Hasel-Becherling nur als Parade-Beispiel betreffend des Ausdrucks "kleiig", welcher bei Merkmalsangaben von Becherlingen Verwendung findet, herangezogen.

Einen Hasel-Becherling habe ich übrigens auch im Repertoir:
Ich finde, man kann sehr schön erkennen, dass Ingo nicht umsonst den Hasel-Becherling als Beispiel für ein "kleiiges'" Aussehen heranzieht: Es stimmen in diesem Falle sowohl das Aussehen wie auch die farblichen Aspekte. Ob sich "kleiig" denn auch 100%ig auf andere Becherlinge übertragen lässt würde ich momentan noch etwas anzweifeln, aber zumindest ist mir mittlerweile klar, wie der Ausdruck überhaupt entstanden ist.

Viele Grüße,

Fredy

Hallo Harald,

zuehli hat geschrieben: da hast Du was falsch vestanden. Ingo hat doch den Encoelia furfuracea nur als Beispiel für die "kleiige" Beschaffenheit herangezogen.

- Danke für die Aufklärung.

---> Tja, nur Bildle anschauen bringt nix. Man sollte auch Lesen können.

Grüße
Gerd

Hallo Gerd!

Falsch ist deine zuerst gemachte Aussage natürlich nicht, würde ich mich anschließen wollen, auch ohne frech zu sein!

VG Ingo W

Hallo Ihr,
also ich hab von Becherlingen und co nun überhaupt keine Ahnung,
aber Dank eurer irre tollen Aufnahmen
sehe ich mich in der Natur auch nach solchen Arten Um!!!!

Ich muss wieder mal sagen:
Tolle Aufnahmen, mein Kompliment!!!!

LG Caro

Hallo Caro!

Ich antworte mal für mich und bedanke mich ganz doll für Dein Kompliment!

Es gibt eigentlich keinen größeren Erfolg für mich, als einen "Körbchenschwinger" dazu gebracht zu haben, sich auch mit "anderen" Arten zu beschäftigen...!

Gruß,

Fredy