Hallo Pilzfreunde,
dass der Schwefelporling ein breites Wirtsspektum hat ist ja hinlänglich bekannt. Am häufigsten finde ich ihn hier an verschiedenen Süsskirschen wie Prunus avium und der Rotbuche. In den letzten beiden Wochen habe ich Laetiporus sulfureum an Wirten gefunden an denen ich bislang noch nicht fündig wurde.
1. Schwefelporling an Esskastanie ( Castanea vesca )
der befallene Baum war sehr hoch ( ca. 30m ) und besaß einen beachtlichen Stammdurchmesser. Im Kronenbereich war er schon ziemlich stark ausgelichtet und teilweise auch schon abgestorben was wohl schon auf einen längeren Befall durch den Pilz hinweisen dürfte. In den Grosspilzen Baden Württembergs sind vier Funde auf diesem Wirt ausgewiesen.
2. Schwefelporling an Spätblühender Traubenkirsche ( Prunus serotina )
auf meiner Suche nach durch Herbizide mutierten Blütenständen ( siehe hier ) habe ich an einem schon älteren ca. 10 m hohen Baum einen jungen Fruchtkörper des Schwefelporlings gefunden. Anders als bei der Kastanie war die Traubenkirsche nach aussen noch völlig intakt. Das Basidiokarp saß am Stamm, in der Nähe eines kurzen abgestorbenem Aststückes. Der Ansatz des Aststückes ist oberhalb des Fruchtkörpers gut zu erkennen. In den Pilzen Baden Württembergs ist Prunus serotina nicht als Wirt für den Pilz aufgeführt.
Mich würde interessieren auf welchen seltenen Wirten ihr den Schwefelporling schon angetroffen habt. Wer konnte ihn schon an Nadelhölzern finden?
einen schönen Sonntag noch und viele Grüße
Harry
Laetiporus sulfureus an für mich neuen Wirten
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Laetiporus sulfureus an für mich neuen Wirten
Dass man immer noch lernen kann ist herrlich, und auch dass man andere dazu braucht.
Re: Laetiporus sulfureus an für mich neuen Wirten
Hallo Harry,
beim Gartennachbar meines Bruders wächst der Schwefelporling seit einigen Jahren an einem Pflaumenbaum. Um welche Pflaume es sich handelt muss ich noch herausfinden. Ansonsten finde ich ihn hauptsächlich an Buchen und Eichen, gelegentlich auch an Rosskastanie.
Viele Grüsse
beim Gartennachbar meines Bruders wächst der Schwefelporling seit einigen Jahren an einem Pflaumenbaum. Um welche Pflaume es sich handelt muss ich noch herausfinden. Ansonsten finde ich ihn hauptsächlich an Buchen und Eichen, gelegentlich auch an Rosskastanie.
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- caro
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Re: Laetiporus sulfureus an für mich neuen Wirten
Einen schönen Sonntag ihr beiden!!
Ich habe noch nie einen Schwefelporling entdeckt!! Tolle Fotos!!
Ich finde diesen Pilz faszinierend und ich schaue immer auch an Obstbäumen, ob ich einen entdecke!!
Oh Mann, dieses Jahr habe ich so viele Wunschfunde, ob ich wohl jemals einen davon erfülle???
Dieses WE regnets endlich ein wenig, könnte mehr sein, aber am Dienstag gehe ich den ganzen Tag in den Wald!
LG Caro
Ich habe noch nie einen Schwefelporling entdeckt!! Tolle Fotos!!
Ich finde diesen Pilz faszinierend und ich schaue immer auch an Obstbäumen, ob ich einen entdecke!!
Oh Mann, dieses Jahr habe ich so viele Wunschfunde, ob ich wohl jemals einen davon erfülle???
Dieses WE regnets endlich ein wenig, könnte mehr sein, aber am Dienstag gehe ich den ganzen Tag in den Wald!
LG Caro
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Re: Laetiporus sulfureus an für mich neuen Wirten
Hallo Caro,
solange Du dich nicht auf die Suche nach geschmacksneutralen, nicht existierenden Schlauchpilzen machst wirst Du auch sicher fündig werden. Schwefelporlinge sind eigentlich nicht zu übersehen.
Ich hoffe auf einen neuen "Mein freier Tag-Bericht".
Viele Grüsse
solange Du dich nicht auf die Suche nach geschmacksneutralen, nicht existierenden Schlauchpilzen machst wirst Du auch sicher fündig werden. Schwefelporlinge sind eigentlich nicht zu übersehen.
Ich hoffe auf einen neuen "Mein freier Tag-Bericht".
Viele Grüsse
- caro
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Re: Laetiporus sulfureus an für mich neuen Wirten
Ach Jörg,
nach den nicht wirklich existierenden Schlauchpilzen gucke ich doch schon gar nicht mehr!!!
In den nächsten Tagen wird hier hoffentlich einiges wachsen, etwas geregnet hat es ja!
Hab mir aber auch wirklich einen Wolf getanzt!!!
So ein paar Maipilze oder Nelkenschwindlinge wären nicht schlecht! Oder halt einen Schwefelporling!!!
Lg Caro
nach den nicht wirklich existierenden Schlauchpilzen gucke ich doch schon gar nicht mehr!!!
In den nächsten Tagen wird hier hoffentlich einiges wachsen, etwas geregnet hat es ja!
Hab mir aber auch wirklich einen Wolf getanzt!!!
So ein paar Maipilze oder Nelkenschwindlinge wären nicht schlecht! Oder halt einen Schwefelporling!!!
Lg Caro
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Re: Laetiporus sulfureus an für mich neuen Wirten
Hallo Harry,
ich habe mal meine Fund-DB durchgesehen und 137 Einträge zu Laetiporus gefunden.
4 x an Aesculus
3 x an Castanea
18 x an Fagus
11 x an Robinia
28 x an Quercus
8 x Juglans
13 x Malus
2 x Pyrus
24 x Salix
2 x Platanus
1 x Tilia
6 x Prunus avium
3 x Fraxinus
1 x Sorbus aria
2 x Molus alba
11 x Laubholz unbestimmt
1 x Larix (Fund aus 2006 Obertilliach/Osttirol auf ca. 1700m N.N.) Soll nach Auskunft von Kollegen aus Österreich öfter mal an Larix vorkommen.
Die recht hohe Anzahl meiner Einträge für Salix resultiert aus meiner Vorliebe zu Auwäldern in den 1990er Jahren.
Derbsch/Schmitt geben im Atlas der Schwammerl des Saarlandes (S. 484) 11 Funde an Castanea an. In Bezug auf die Häufigkeit von Castanea im Saarland führt Castanea sogar die Substrat-Prioritätenliste an. Es werdebn auch 2 Funde an Prunus serotina fürs Saarländle geführt.
Ich selbst habe habe den Laetiporus noch nicht sicher an P. serotina gefunden.
Die starke Auslichtung der Krone deiner Eiche muß nicht mit dem Laetiporus in Zusammenhang stehen. Die Braunfäuleerreger wie Laetiporus,
Daedalea und Fistulina beschränken sich bei echten Kernholzbildnern wie z.B. Quercus, Castanea, Juglans, Malus u.a. praktisch ausschließlich auf das Kernholz. Das saftführende Splintholz bleibt nahezu unberührt. Der Baum verliert kaum an Vitalität, jedoch massiv an Stabilität, weshalb ein scheinbar gesunder Baum plötzlich bei etwas stärkerer Windbelastung abknickt.
Was Großpilze betrifft, so kann man Castanea und Quercus bei den Symbionten, Parasiten und Sabrobionten ohnehin praktisch gleichsetzen. Aus pilzkundlicher Sicht ist die Castanea also weitesthgehend wie eine Eichenart anzussehen. Bei den kleineren Pilzen gibt es natürlich schon einige Unterschiede. Zu dieser Erkenntnis kam übrigens bereits Karl Bässler in seine Arbeiten über die Pilzflora der Pfälzer Kastanienwälder von 1940- 1944.
So denn erst einmal.....
Viele Grüße aus dem trockenen Rheinhessen.
Peter
ich habe mal meine Fund-DB durchgesehen und 137 Einträge zu Laetiporus gefunden.
4 x an Aesculus
3 x an Castanea
18 x an Fagus
11 x an Robinia
28 x an Quercus
8 x Juglans
13 x Malus
2 x Pyrus
24 x Salix
2 x Platanus
1 x Tilia
6 x Prunus avium
3 x Fraxinus
1 x Sorbus aria
2 x Molus alba
11 x Laubholz unbestimmt
1 x Larix (Fund aus 2006 Obertilliach/Osttirol auf ca. 1700m N.N.) Soll nach Auskunft von Kollegen aus Österreich öfter mal an Larix vorkommen.
Die recht hohe Anzahl meiner Einträge für Salix resultiert aus meiner Vorliebe zu Auwäldern in den 1990er Jahren.
Derbsch/Schmitt geben im Atlas der Schwammerl des Saarlandes (S. 484) 11 Funde an Castanea an. In Bezug auf die Häufigkeit von Castanea im Saarland führt Castanea sogar die Substrat-Prioritätenliste an. Es werdebn auch 2 Funde an Prunus serotina fürs Saarländle geführt.
Ich selbst habe habe den Laetiporus noch nicht sicher an P. serotina gefunden.
Die starke Auslichtung der Krone deiner Eiche muß nicht mit dem Laetiporus in Zusammenhang stehen. Die Braunfäuleerreger wie Laetiporus,
Daedalea und Fistulina beschränken sich bei echten Kernholzbildnern wie z.B. Quercus, Castanea, Juglans, Malus u.a. praktisch ausschließlich auf das Kernholz. Das saftführende Splintholz bleibt nahezu unberührt. Der Baum verliert kaum an Vitalität, jedoch massiv an Stabilität, weshalb ein scheinbar gesunder Baum plötzlich bei etwas stärkerer Windbelastung abknickt.
Was Großpilze betrifft, so kann man Castanea und Quercus bei den Symbionten, Parasiten und Sabrobionten ohnehin praktisch gleichsetzen. Aus pilzkundlicher Sicht ist die Castanea also weitesthgehend wie eine Eichenart anzussehen. Bei den kleineren Pilzen gibt es natürlich schon einige Unterschiede. Zu dieser Erkenntnis kam übrigens bereits Karl Bässler in seine Arbeiten über die Pilzflora der Pfälzer Kastanienwälder von 1940- 1944.
So denn erst einmal.....
Viele Grüße aus dem trockenen Rheinhessen.
Peter