Hallo,
nach den ergiebigen Regenfällen regt sich nun auch im Saarland etwas.
Gestern konnte ich einen interessanten Erstfund für mich verbuchen: den Milden Kammtäubling, Russsula insignis. Man kann ihn leicht mit anderen Kammtäublingen verwechseln, Russula amoenolens (Camembert Täubling) und pectinatoides (Kratzender Kammtäubling) sind sehr ähnlich. Besonders auffällig an insignis ist seine gelbiche Stielbasis, die sich mit Kalilauge oder Ammoniak orangerot verfärbt. Bei jungen Fruchtkörpern kann man diesen gelblichen Belag auch am Hutrand beobachten (linkes Exemplar).
Grüße
Thomas
Russula insignis - Milder Kammtäubling
Moderator: Harry
- caro
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Re: Russula insignis - Milder Kammtäubling
Hallo Thomas,
meine Neugierde auf Täublinge ist erwacht.
Dass es so viele verschiedenen Arten gibt, habe ich nie gewußt.
Da ich ja bis vor zwei Jahren fast ausschließlich mit meinem Vater unterwegs war und der nur ein Paar Pilzarten sammelt (Bekannte übermitteltes Wissen von seinem Vater),
kam bei Lamellenpilzen, die ich so entdeckte:
"Lass stehen, alles mit Lamellen kenne ich nicht, kann man schnell daneben liegen und ich hänge an meinem Leben!!"
Nur den Perlpilz und den Champignon hat er gesammelt.
"Vom Champignon lass du die Finger ",
hat er dann gemeint und
" beim Perlpilz erkläre ich dir genau, worauf du achten mußt!"
Nachdem ich nun aber selber sammel und mich genau informiere, unübersehbare Unterschiede kennenlerne, frage ich mich allerdings, wie man einen Knollenblätterpiz mit einem Egerlingsartigen verwechseln kann??
Was das Wissen bei meinem Pa allerdings über Stockschwämmchen anbelangt, bin ich absulut schockiert
Er kennt gar keine Nadelholzhäublige. Wie gut, dass das immer gut ging
Letztes Jahr war dann hier bei uns bekanntlich eine Artenvielfalt, die mich schlicht weg umgehauen hat.
Nachdem ich nur erst eine Täublingsart kannte,
den Buchenspeitäubling,
habe ich angefangen, mich zu informieren und war beeindruckt, wieviele verschieden Täubling alleine an einem Tag auf meinem Weg zu finden waren. Ich denke, 3-4 kann ich ungefähr bestimmen, (Heringstäubling, Ockertäublig, Buchenspeitäubling, ev. Frauentäubling, Schwärztäubling) aber selbst da liege ich noch oft genug daneben.
Da ich dann mein Augenmerk erst mal auf sichere Essbare gelegt habe, stellte ich Täublinge hinten an. Jetzt kann ich es kaum erwarten
welche zu finden , um wieder etwas zu bestimmen und hier einzustellen.
Bin ja mit dem Papageie3ntäubling angefangen.
Jetzt stellst du eine Russula-Art ein, von der ich auch noch nichts gehört habe, oje...
Bin gespannt, was ich in diesem Jahr mit Eurer Hilfe alles so zu lerne!
Tja und dann noch die vielen verschiedenen Milchlinge....
LG Caro
meine Neugierde auf Täublinge ist erwacht.
Dass es so viele verschiedenen Arten gibt, habe ich nie gewußt.
Da ich ja bis vor zwei Jahren fast ausschließlich mit meinem Vater unterwegs war und der nur ein Paar Pilzarten sammelt (Bekannte übermitteltes Wissen von seinem Vater),
kam bei Lamellenpilzen, die ich so entdeckte:
"Lass stehen, alles mit Lamellen kenne ich nicht, kann man schnell daneben liegen und ich hänge an meinem Leben!!"
Nur den Perlpilz und den Champignon hat er gesammelt.
"Vom Champignon lass du die Finger ",
hat er dann gemeint und
" beim Perlpilz erkläre ich dir genau, worauf du achten mußt!"
Nachdem ich nun aber selber sammel und mich genau informiere, unübersehbare Unterschiede kennenlerne, frage ich mich allerdings, wie man einen Knollenblätterpiz mit einem Egerlingsartigen verwechseln kann??
Was das Wissen bei meinem Pa allerdings über Stockschwämmchen anbelangt, bin ich absulut schockiert
Letztes Jahr war dann hier bei uns bekanntlich eine Artenvielfalt, die mich schlicht weg umgehauen hat.
Nachdem ich nur erst eine Täublingsart kannte,
den Buchenspeitäubling,
habe ich angefangen, mich zu informieren und war beeindruckt, wieviele verschieden Täubling alleine an einem Tag auf meinem Weg zu finden waren. Ich denke, 3-4 kann ich ungefähr bestimmen, (Heringstäubling, Ockertäublig, Buchenspeitäubling, ev. Frauentäubling, Schwärztäubling) aber selbst da liege ich noch oft genug daneben.
Da ich dann mein Augenmerk erst mal auf sichere Essbare gelegt habe, stellte ich Täublinge hinten an. Jetzt kann ich es kaum erwarten
welche zu finden , um wieder etwas zu bestimmen und hier einzustellen.
Bin ja mit dem Papageie3ntäubling angefangen.
Jetzt stellst du eine Russula-Art ein, von der ich auch noch nichts gehört habe, oje...
Bin gespannt, was ich in diesem Jahr mit Eurer Hilfe alles so zu lerne!
Tja und dann noch die vielen verschiedenen Milchlinge....
LG Caro
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Re: Russula insignis - Milder Kammtäubling
Hallo Thomas,
zuerst einmal vielen Dank für deinen interessanten Beitrag. R. insignis ist für mich einer der typischen "übersehenen" Täublinge, da er meist für einen R. pectinatoides gehalten wird und bei früheren Kartierung oft mit R. pectinatoides gleichgesetzt wurde. Mich würde der Standort deines Fundes interessieren. Für mich ist es bislang ein typischer Park- und Gartenpilz, der nur selten in geschlossenen Wäldern auftritt. Meine bislang 8 Standorte dieser Art sind alle in Parkanlagen im Rhein-Neckarraum und in Rheinhessen auf +/- neutralen Böden. Dabei habe ich 6 mal die Eiche, 1 mal Hainbuche und 1 mal Buche als Wirt notiert.
Der auf deinen Bildern sehr schön zu sehende gelbe Hutrand an jungen Fruchtkörpern ist für mich immer ein erstes Indiz für R. insignis, während die gelblichen Flecken an der Stielbasis oft fehlen, bzw. erst nach anfassen und ein wenig Lagerung hervortreten.
H. Schwöbel sagte mir einmal zu mir dass R. insignis (=R. livescens) einen Geruch nach Stachelbeeren haben soll. Ähnlich wie R. queletii, nur schwächer. Ich konnte das bislang nicht nachvollziehen. Für mich riecht er irgenwie nur frucht-obstig ohne Stachelbeerkomponente. Wie würdest du den Geruch denn beschreiben ?
Mich würde auch interessieren ob die KOH-Reaktion an der Stielbasis am Exsikkat so nach einigen Wochen noch feststellbar ist. Ich habe da sehr unterschiedliche Erfahrungen gemacht. Bei einem Beleg von 1989 hat es 20 Jahre später noch prima innerhalb weniger Sekunden funtioniert. Bei einer Vorführung mit einem erst ca. 3 Monate alten Beleg bin ich mal auf die Nase gefallen und erst nach ca. 1 Stunde war ein ganz klein wenig Rotfärbung zu sehen.
Beste Grüße
Peter
zuerst einmal vielen Dank für deinen interessanten Beitrag. R. insignis ist für mich einer der typischen "übersehenen" Täublinge, da er meist für einen R. pectinatoides gehalten wird und bei früheren Kartierung oft mit R. pectinatoides gleichgesetzt wurde. Mich würde der Standort deines Fundes interessieren. Für mich ist es bislang ein typischer Park- und Gartenpilz, der nur selten in geschlossenen Wäldern auftritt. Meine bislang 8 Standorte dieser Art sind alle in Parkanlagen im Rhein-Neckarraum und in Rheinhessen auf +/- neutralen Böden. Dabei habe ich 6 mal die Eiche, 1 mal Hainbuche und 1 mal Buche als Wirt notiert.
Der auf deinen Bildern sehr schön zu sehende gelbe Hutrand an jungen Fruchtkörpern ist für mich immer ein erstes Indiz für R. insignis, während die gelblichen Flecken an der Stielbasis oft fehlen, bzw. erst nach anfassen und ein wenig Lagerung hervortreten.
H. Schwöbel sagte mir einmal zu mir dass R. insignis (=R. livescens) einen Geruch nach Stachelbeeren haben soll. Ähnlich wie R. queletii, nur schwächer. Ich konnte das bislang nicht nachvollziehen. Für mich riecht er irgenwie nur frucht-obstig ohne Stachelbeerkomponente. Wie würdest du den Geruch denn beschreiben ?
Mich würde auch interessieren ob die KOH-Reaktion an der Stielbasis am Exsikkat so nach einigen Wochen noch feststellbar ist. Ich habe da sehr unterschiedliche Erfahrungen gemacht. Bei einem Beleg von 1989 hat es 20 Jahre später noch prima innerhalb weniger Sekunden funtioniert. Bei einer Vorführung mit einem erst ca. 3 Monate alten Beleg bin ich mal auf die Nase gefallen und erst nach ca. 1 Stunde war ein ganz klein wenig Rotfärbung zu sehen.
Beste Grüße
Peter
Re: Russula insignis - Milder Kammtäubling
Hallo Peter,
gefunden habe ich insignis entlang eines asphaltierten Waldweges, mit genau den Begleitbäumen, die du angibst. Der Boden dort ist zwar an sich sehr sauer (Buntsandstein), wohl aber durch diese Straße beeinflusst. - Mich hat der Geruch des unverletzten Pilzes am ehesten an Russual fellea erinnert, verletzt roch er für Sekunden wie pectinatoides, in beiden Fällen aber nur schwach. Dieser Geruch war es übrigens, der mich hat misstrauisch werden lassen. Denn viel erkennen konnte ich beim Sammeln in der Abenddämmerung nicht, war nur etwas irritiert, weder den Amoenolens- noch den Pectinatoides-Geruch wahrzunehmen. - Mittlerweile habe ich den Pilz getrocknet. In ein paar Wochen gebe ich dir dann Bescheid, ob er sich mit KOH noch verfärbt.
Grüße
Thomas
gefunden habe ich insignis entlang eines asphaltierten Waldweges, mit genau den Begleitbäumen, die du angibst. Der Boden dort ist zwar an sich sehr sauer (Buntsandstein), wohl aber durch diese Straße beeinflusst. - Mich hat der Geruch des unverletzten Pilzes am ehesten an Russual fellea erinnert, verletzt roch er für Sekunden wie pectinatoides, in beiden Fällen aber nur schwach. Dieser Geruch war es übrigens, der mich hat misstrauisch werden lassen. Denn viel erkennen konnte ich beim Sammeln in der Abenddämmerung nicht, war nur etwas irritiert, weder den Amoenolens- noch den Pectinatoides-Geruch wahrzunehmen. - Mittlerweile habe ich den Pilz getrocknet. In ein paar Wochen gebe ich dir dann Bescheid, ob er sich mit KOH noch verfärbt.
Grüße
Thomas