das Pilzfotopage - Forum

Guten Tag liebe Forumer,

ich war mal vor meiner Haustür unterwegs und habe Euch ein paar Bilder mitgebracht.

Der ist inzwischen häufig anzutreffen Alte Exemplare gab es genug, aber auch jüngere drückten nach. Weiche Lamellen, daher wohl auch sein Name Spröd Lamellen, aber bunt wie ein Papagei Die Filzröhrlinge dürfen natürlich nicht fehlen Ebenso wie Porlinge und Seitlinge Die kleine roten Schüppchen auf dem Deckel sind hier leider nicht zu erkennen, aber das noch junge Exemplar war schon 9cm hoch. Bei dem bin ich nicht sicher, tendiere zu rosea wegen der Festigkeit. Zur Vorsicht habe ihn erst mal aussporen lassen und berichte dann noch einmal. Am Wochenende habe ich viel Zeit und versuche mal ein paar detaillierte Berichte von nicht so ganz häufigen Pilzen zeigen.

Hallo Holger,

du hast nicht unter "Bestimmungshilfe" gepostet.
Bist du an Meinungen, Vorschlägen oder Korrekturen interessiert ?
Bei manchen deiner Bildunterschriften komme ich etwas ins grübeln.

Beste Grüße
Peter

Hallo Holger,
sind schöne Fotos,
aber ich hab da so meine Bedenken,
ob du richtig liegst in deiner Bestimmung..

LG Caro

Hallo Ihr beiden,

gerne her mit Kritik bzw. anderen Vorschlägen, dass nehme ich gern an und möchte ständig dazu lernen.!

Hallo Holger,

vielen Dank für deine Antwort. Ich möchte keinesfalls Kritik üben, sondern lediglich ein paar Vorschläge für dich machen mit was du deine Funde nach meiner Meinung mal vergleichen könntest.

Bei deiner A. excelsa möchte ich dir vorschlagen mal auf Amanita franchetii zu prüfen. Die Hüllreste auf dem Hut sind recht konzentrisch angeordnet und viel zu „hoch“ für A. excelsa. Ich meine auch eine gelbliche Farbnuance zu erkennen. A. excelsa hat flächige, membranartige graue Hüllreste auf dem Hut. Ist aber nur ein Gedanke und soll dir nur als Vorschlag zur Prüfung dienen.

Der X. chrysenteron ist im weiteren Sinne betrachtet sicher richtig. Der C. amethystinus gefällt mir auch sehr gut.

Den Boletus reticulatus würde ich eher für einen Gallenröhrling halten.

Bei deiner Russula ionochlora vermute ich eine R. cyanoxantha wie im vorherigen Bild.

Für den Polyporus squamosus möchte ich dir vorschlagen dass du dir mal Polyporus tuberaster ansiehst. Würde auch gut zu Amanita franchetii passen, da beide Arten recht typisch für sommerwarme Wälder auf +/- neutralen oder nur schwach sauren Böden sind.

Den Pleurotus cornucopiae kann ich nach dem vorliegenden Bild nicht richtig einschätzen. Es fehlt mir die Ansicht von unten. Das dichtbüschelige Wachstum ist jedoch für P. cornucopiae sehr ungewöhnlich. Ich würde nach dem Bild eher an Pleurotus pulmonarius denken.

Für deine Russula spec. möchte ich dir vorschlagen dass du den mal R. pseudointegra (Ockerblättriger Zinnobertäubling) oder R. rosea (Harter Zinnobertäubling) vergleichst.

So denn erst einmal. Wenn du noch Infos brauchst oder Fragen hast, melde dich einfach.

Beste Grüße
Peter

Hallo Peter und vielen Dank für Deine ausführliche Kritik, mit der meinte ich auch konstruktive, so wie Deine.

Natürlich hätte ich mehr Infos eingestellt, wenn ich es als Bestimmungsanfrage gepostet hätte. Zunächst zum Exkursionsgebiet. Warmer Südwesthang, mit einen zum Teil sehr alten Buchen- und Eichenbestand (davon über 70 als Naturdenkmäler) auf zum großteil sehr saurem sandig/lehmigen Boden über Buntsandstein.

Bei A. excelsa bin ich mir sicher, der leicht gelbe Farbton den Du meinst zu sehen, stammt von dem Blatt dahinter. In natura habe ich nur schmutzigweiße bis graue Velumreste gesehen, außerdem stehen dort herum auch viele Altexemplare, die nicht so fotogen waren. Ich will franchettii aber nicht ausschließen und werde morgen nachsehen. Ausgewachsen müssten dann die Farbtöne bei franchettii deutlich zu sehen sein, ebenfalls der gelb angehauchte Ring.

Dein ins Spiel gebrachter Gallenröhrling habe ich dort noch nie gefunden, aber regelmäßig (auch am Dienstag) B. reticulatus ausgewachsen und überaltert. Aber auch hier werde ich morgen nachschauen und berichten.

Bei R. ionochlora bin ich mir eigentlich sicher gewesen, aber bei den Täublingen bin ich noch nicht fit. Folgende Merkmale waren für mich ausschlaggebend, Lammellen splitternd, Fleisch +-mild, in den Lamellen leicht schärflich und die Fraßstelle auf der Rückseite war rot umrandet. Vielleicht hätte ich ihn daher von der anderen Seite ablichten sollen.

P. tuberaster habe ich einmal wegen der Bodenbeschaffenheit ausgeschlossen, aber vielmehr deshalb weil tuberaster +- zentral gestielt ist und sqamosus seitlich. Die Exemplare waren deutlich seitlich gestielt.

Ja und jetzt zu Pleurotus. An diesem Stamm waren viele davon und im Winter wachsen da auch immer Austern, im Feld war ich unsicher, die Huthaut war nicht feucht eher trocken und ein +- mehlig gurkiger Geruch war festzustellen. Da ich meine Brille nicht dabei hatte, nahm ich eineige Exemplare mit. Unter der Lupe/Mikrolupe konnte ich ganz feine Anastomosen erkennen, aber nicht so deutlich wie sie eigentlich sein müssten. Tja mit Austern habe ich mich ja auch schon hier eingehend beschäftigt und P. pulmonarius sieht ja eigentlich in der Literatur wie ein zu hell geratener Austernseitling aus. Ich werde ein paar Exemplare konservieren und sie Andreas Gminder vorlegen, wenn er im August zu mir kommt.

Danke für den 2. Tipp zum Russula spec. neben rosea, mal schauen ob ich da weiter komme.

das Du dir meinen Beitrag so genau angeschaut hast.

Ps. ich werde die P. cornucopiae aussporen lassen, meines Wissens nach haben die +- lilafarbenes Sporenpulver.

Hallo Holger, mein Vorschreiber hat es ja schon erwähnt,
ich sehe da auch einen Gallenröhrling,
schon alleine wegen des sehr deutlichen Netzes! ( bin allerdings kein Pilzfachmann)
LG Caro

Lieber Holger,

wirklich eine beeindruckende Vielfalt hast du in deinem Revier. Bei mir ist immer noch absolut tote Hose - hier und da mal ein Goldröhrling oder ein, zwei Täublinge - mehr ist nicht. Ich bin wirklich gespannt, ob es hier in der Gegend auch noch mal irgendwann losgeht. Einige der Pilze hast du sehr schön abgelichtet, das Foto von Xerocomus chrysenteron gefällt mir aber mit Abstand am besten. Ich hoffe, der Pilzreichtum bei dir hält noch eine Weile an.

Lieber Gruß,
Meinhard

Hallo Holger,

tolle Bilder die Du da hinbekommst. Ich sehe da übrigens auch einen Gallenröhrling.

VG Willihund

Hallo zusammen,

bei den Pleurotos kommen wir so nicht viel weiter, eins ist aber klar, die deutlichen Anastomosen die der Rillstielige hat, zeigen meine gezeigten Exemplare nicht. Ich habe einige Exemplare konserviert und werde sie mikroskopieren lassen. Jetzt aber zum Wichtigsten!

So etwas ist mir noch nie passiert! Die vielen alten Sommersteinis haben mich zu einem schnellen Foto und zu einer flüchtigen Bestimmung hingerissen. Dabei kann man doch auf dem Bild erkennen (wenn man es sich genau anschaut). Ich habe zum ersten Mal einen Gallenröhrling falsch bestimmt. Asche auf mein Haupt und Entschuldigung! So etwas darf nicht passieren.
Ich wollte dann noch Beweisfotos von meiner krassen Entscheidung bringen, aber den Schnecken hat er trotzdem geschmeckt. Es waren nur noch diese Überreste da.

Hallo Holger,

halte uns doch bitte auf dem laufenden, falls sich bei dem Seitling eine sichere Diagnose ergibt. Ein abgesicherter Fund von P. cornucopiae wäre mal spannend.

Dem Foto nach wären das auch für mich erstmal Lungenseitlinge. Weit herablaufende Lamellen mit Anastomosen kommen auch bei denen vor, genauso wie bei 'richtigen' Austern.

Gruß, Carsten