Hallo zusammen
Ich verfolge diese Site regelmässig. Deshalb ist mir dieser Pilz an einer gefallenen Birke aufgefallen. Das Foto ist von oben aufgenommen. Man sieht Auswüchse und Drehungen, die wohl mit Geotropismus erklärt werden müssen. Der Braune hat sich wohl um 90° gedreht. Das ist o.k. Der "weisse", also die Unterseite des an den Braunen angewachsenen, hat sich aber um 90° in der Gegenrichtung gedreht und zeigt nun mit der Sporenabwurfseite nach oben. Wie ist das zu erklären? Und die kleineren "Anhängsel? Alle anderen Pilze auf der Birke sind korrekt verdreht, also um 90°.
Gruss
Kurt
Komisch gedreht----> Piptoporus betulinus
Komisch gedreht----> Piptoporus betulinus
Zuletzt geändert von kurtjegle am Sa 5. Nov 2011, 17:51, insgesamt 1-mal geändert.
Re: Komisch gedreht
Hallo Kurt,
(1) Der "große" Fruchtkörper hat sich erst nach dem Fällen/Umstürzen des Baumes, normal "geotrop" (mit einer paralell zum Erdboden ausgerichteten Porenschicht) entwickelt.
(2) Auch bei den "kleinen" Anhängseln/Auswüchsen (*) kann ich auf dem Bild keine Abweichung oder Drehung der Porenschichten gegenüber dem "großen Fruchtkörper erkennen.
(*) die kann man, obwohl der Birkenporling "einjährig ist, leicht als "witterungsbedingte Regeneration" nach einem Wachstumsstopp erklären. Derartige Beispiele bei "mehrjährigen" Pilzen haben wir bereits Hier gezeigt/diskutiert.
(3) Du schreibst:
"Der "weisse", also die Unterseite des an den Braunen angewachsenen, hat sich aber um 90° in der Gegenrichtung gedreht und zeigt nun mit der Sporenabwurfseite nach oben."
- Ich kann auf dem Bild nicht erkennen, dass die Poren nach oben (das wäre eine neg. geotrope Ausrichtung und würde einer Drehung um 180° entsprechen) zeigen.
Grüße
Gerd
Danke für dieses Bild. Ich versuche einmal die Entwicklungsgeschichte des großen Fruchtkörpers inkl. seiner Anhängsel/Auswüchse zu erklären:kurtjegle hat geschrieben: Ich verfolge diese Site regelmässig. Deshalb ist mir dieser Pilz an einer gefallenen Birke aufgefallen. Das Foto ist von oben aufgenommen. Man sieht Auswüchse und Drehungen, die wohl mit Geotropismus erklärt werden müssen. Der Braune hat sich wohl um 90° gedreht. Das ist o.k. Der "weisse", also die Unterseite des an den Braunen angewachsenen, hat sich aber um 90° in der Gegenrichtung gedreht und zeigt nun mit der Sporenabwurfseite nach oben. Wie ist das zu erklären? Und die kleineren "Anhängsel? Alle anderen Pilze auf der Birke sind korrekt verdreht, also um 90°.
(1) Der "große" Fruchtkörper hat sich erst nach dem Fällen/Umstürzen des Baumes, normal "geotrop" (mit einer paralell zum Erdboden ausgerichteten Porenschicht) entwickelt.
(2) Auch bei den "kleinen" Anhängseln/Auswüchsen (*) kann ich auf dem Bild keine Abweichung oder Drehung der Porenschichten gegenüber dem "großen Fruchtkörper erkennen.
(*) die kann man, obwohl der Birkenporling "einjährig ist, leicht als "witterungsbedingte Regeneration" nach einem Wachstumsstopp erklären. Derartige Beispiele bei "mehrjährigen" Pilzen haben wir bereits Hier gezeigt/diskutiert.
(3) Du schreibst:
"Der "weisse", also die Unterseite des an den Braunen angewachsenen, hat sich aber um 90° in der Gegenrichtung gedreht und zeigt nun mit der Sporenabwurfseite nach oben."
- Ich kann auf dem Bild nicht erkennen, dass die Poren nach oben (das wäre eine neg. geotrope Ausrichtung und würde einer Drehung um 180° entsprechen) zeigen.
Grüße
Gerd
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- Fredy
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Re: Komisch gedreht
Hallo Gerd, hallo Kurt!
Ich kann mir vorstellen, was Kurt meint mit "Sporenabwurfseite nach oben...": Die "normale" Hutoberseite des (adulten) Birken-Porlings (Piptoporus betulinus) zeigt sich bräunlich, die Unterseite, also die Seite mit den Poren, ist in der Regel weiß. In diesem Falle ist der Fruchtkörper aber noch sehr jung, die Oberfläche noch nicht braun, sondern ebenfalls weißlich (wie die Unterseite!). Wenn Kurt also einmal unter die (in diesem Falle) helle "Haube" geschaut hätte, dann würde er eine ebenfalls helle/weiße Porenschicht erkannt haben!
Wenn dies nicht so gewesen sein sollte (der Pilz "unten" also braun gewesen wäre...), dann hätten wir ein echtes Mysterium vorliegen!
Ich habe in einer (selbsterstellten) Vergrößerung auf der gezeigten hellen Oberfläche keinerlei Poren erkennen können. Man sieht auch deutlich, wie sich das Braun von der Anwachsstelle her bereits "breitmacht".
Das von Kurt gezeigt Exemplar zeigt m. E. also einen vollkommen unverdrehten Fruchtkörper, der sich an einem alten Fruchtköper neu entwickelt!
Gruß, Fredy
Ich kann mir vorstellen, was Kurt meint mit "Sporenabwurfseite nach oben...": Die "normale" Hutoberseite des (adulten) Birken-Porlings (Piptoporus betulinus) zeigt sich bräunlich, die Unterseite, also die Seite mit den Poren, ist in der Regel weiß. In diesem Falle ist der Fruchtkörper aber noch sehr jung, die Oberfläche noch nicht braun, sondern ebenfalls weißlich (wie die Unterseite!). Wenn Kurt also einmal unter die (in diesem Falle) helle "Haube" geschaut hätte, dann würde er eine ebenfalls helle/weiße Porenschicht erkannt haben!
Wenn dies nicht so gewesen sein sollte (der Pilz "unten" also braun gewesen wäre...), dann hätten wir ein echtes Mysterium vorliegen!
Ich habe in einer (selbsterstellten) Vergrößerung auf der gezeigten hellen Oberfläche keinerlei Poren erkennen können. Man sieht auch deutlich, wie sich das Braun von der Anwachsstelle her bereits "breitmacht".
Das von Kurt gezeigt Exemplar zeigt m. E. also einen vollkommen unverdrehten Fruchtkörper, der sich an einem alten Fruchtköper neu entwickelt!
Gruß, Fredy
Pilzliebe geht nicht durch den Magen, sondern durch das Objektiv!
Re: Komisch gedreht
Ihr habt recht. Ich hätte genauer hinschauen sollen. Wieder was gelernt. Es ist tatsächlich die Oberseite, die sich sukzessive bräunt. Keine Poren
Wohingegen die Unerseite deutliche Poren zeigt (Foto von einem anderen danebenliegenden Exemplar).
Gruss
Kurt
Kurt