das Pilzfotopage - Forum

Hallo zusammen

Dieser Pilz besiedelt in grosser Anzahl eine abgestorbene, noch stehende Schwarzerle. Der Erlenstamm ist etwa 10-15cm dick. Könnte es sich um einen Stereum, evtl. gausapatum handeln? Speziell aufgefallen sind mir diese "Knubbel" auf der Ober- und Unterseite. Was ist das?

Gruss
Kurt

Hallo Kurt,

kurtjegle hat geschrieben: Dieser Pilz besiedelt in grosser Anzahl eine abgestorbene, noch stehende Schwarzerle. Der Erlenstamm ist etwa 10-15cm dick. Könnte es sich um einen Stereum, evtl. gausapatum handeln?

- SORRY, ich schließe deine vermutete Art eher aus.
---> Übrigens: Hast du geprüft, ob dein Fund beim Ärgern eine Farbreaktion (sollte Röten!!!) zeigt???.
---> Und auch das angegebene Substrat ist zwar nach Literaturangaben theoretisch möglich, aber m.E. eher unwahrscheinlich.

Grüße
Gerd

Hallo Gerd

Mir ist die grünliche Färbung an der Oberseite der älteren Exemplare aufgefallen (siehe Foto P1040725). Oder sind das etwa Algen oder Moos? Werde morgen nachprüfen, ob er bei ärgern blutet.

Bis morgen
Kurt

Hallo

Was spricht gegen Stereum subtomentosum?

Ciao Volker

Hallo

Ich habe ihn nochmal besucht. Einfach nur zähe Schlappen, kein Blut. Tragen folgende Fotos noch etwas zur Klärung bei? Das 3. zeigt die Anwachsstelle am Stamm.

Gruss
Kurt

Hallo Kurt,

kurtjegle hat geschrieben: Mir ist die grünliche Färbung an der Oberseite der älteren Exemplare aufgefallen (siehe Foto P1040725). Oder sind das etwa Algen oder Moos? Werde morgen nachprüfen, ob er bei ärgern blutet.

- Grüne Beläge auf einigen Baumpilzen sind nicht ungewöhnlich und fast immer Algen.

Grüße
Gerd

Hallo Volker,

Volker hat geschrieben: Was spricht gegen Stereum subtomentosum?

- Wenig und bei dieser Bestimmung hätte ich nicht einmal widersprochen

---> Denn, das war auch meine Vermutung, als ich die Hutoberfläche (Farben, Zonierung, Algenbefall), die gut ausgebildeten, helleren Hutkanten, die Anwuchstelle am Substrat und das Substrat (keine Eiche!) bewertete.
---> Nur die Farbe der Hutunterseite ist m.E. wenigstens (evtl. witterungsbedingt) auf einigen der Bilder gewöhnungsbedürftig.
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@Kurt:
- Übrigens, "S. subtomentosum" kann man leicht nachprüfen/verifizieren:

(1) Anwuchstelle am Substrat schmal, oft etwas leicht "buckelig" verdickt oder mit angedeutetem kurzem Stielchen.
(2) Frische Zuwachskanten der Hutunterseite gilben beim Ärgern, sofern der Fruchtkörper nicht so trocken ist. Evtl. ist vor dem Ärgern "Anfeuchten" angesagt.
(3) Verwechseln kann man "S. subtomentosum" höchstens mit "S. hirsutum" (breit am Substrat angewachsen) oder evtl. mit "S. ostrea = S. insignitum", die Beide beim Ärgerns nicht "Gilben" und eindeutig "Eiche" als Substrat bevorzugen.


Grüße
Gerd

Hallo Gerd!

Jetzt überraschst du mich. Stereum ostrea vorrangig an Eiche und nicht gilbend? Ich las letztens Ulme, Ahorn, vorrangig Buche.

Also für mich sicher ist, dass der hier gezeigte Schichtpilz "Hier" schreit, wenn man Stereum subtomentosum (Samtiger Schichtpilz) oder Stereum ostrea/insignitum (Prächtiger Schichtpilz) ruft.
So dünne und weit abstehende Hüte ohne gelbe Farben im Hymenium und Zuwachs schließen St. hirsuta (Striegeliger Schichtpilz) aus. Stereum gausapatum (Eichen-Schichtpilz) hat zwar solche Hymeniumfarben, aber sehr wellige, fast am Rand gekräuselte Hutränder und ziemlich kleine Hüte (kleiner als St. hirsutum) nicht selten mit Rotzonen drauf. Zusätzlich rötet die Fruchtschicht und ich kenne ihn nur von Eiche (mag sein, dass er von anderem Substrat gemeldet wurde).
St. ostrea ist eine wärmeliebende Art, die erst in letzter Zeit vom Süden "heraufzieht", also um so weiter du, Kurt, im Norden von Deutschland wohnst, um so unwahrscheinlicher ist es, dass es sich beim Pilz um St. ostrea handelt..

Ob es makroskopische Kennzeichen gibt, St. ostrea und St. subtomentosum auseinanderzuhalten, darüber zerbrechen wir uns im Nachbar-Forum gerade den Kopf:
http://www.customcostumes.de/schwammer/ ... p?tid=2136

Gerd, hast du da eine Quelle, die schreibt, dass St. ostrea nicht gilbt? Oder steht´s in der Beschreibung bloß nicht dabei?

VG Ingo W

An Ingo W und alle andern
Ingo W hat geschrieben
"St. ostrea ist eine wärmeliebende Art, die erst in letzter Zeit vom Süden "heraufzieht", also um so weiter du, Kurt, im Norden von Deutschland wohnst, um so unwahrscheinlicher ist es, dass es sich beim Pilz um St. ostrea handelt.."

Alle Fotos sind auf meinem Land in Cuiseaux, Burgund, Fr. aufgenommen.
Die folgende Karte zeigt den Standort

Gruss
Kurt

Hallo Kurt!

Dann musst du mit St. ostrea rechnen.
Mal sehen, was Gerd noch so schreibt über das Verfärbeverhalten beim Ankratzen von St. ostrea, ob das womöglich
ein makroskopisches Unterscheidungskriterium wäre.

Auf deinem 4. Bild unten im weißen Zuwachs des einen Fruchtkörpers ist eine +-Gelbfärbung zu sehen. Kommt halt drauf an,
ob das eine Täuschung ist oder ob jemand dort gekratzt hat.

VG Ingo W