Hallo Thomas,
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Die Pilzbücher müssen m.E. definitiv nicht geändert werden.
---> Ich halte diesen Artikel für eine "Zeitungsente"(verfrühter Aprilscherz) eines völlig unbedarften Reporters!!!
(1) Das "Coprinus-Syndrom" auf "Kopfschmerzen" (für mich sind das eher Auswirkungen eines übermäßigen Algeholgenusses) zu reduzieren ist völliger "Blödsinn".
- Ich zitiere hierzu Dr. R. Flammer, einen anerkannten Kenner der Materie:
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Voreilige Zuordnungen von Beschwerden in Zusammenhang mit Alkoholgenuss zum Coprinus-Syndrom müssen vermieden werden. Dies gilt auch für Clitocybe clavipes, Coprinus comatus usw. Die Symptome müssen den Hinweisen im Kasten (Anmerkung Gerd: ---> Coprinus-Syndrom weiter unten) entsprechen. Ein plötzlicher Beginn innerhalb Minuten nach einem Apéro ist ein wichtiges Indiz, ein sofortiges Aufflackern
derselben Erscheinungen bei erneutem Alkoholgenuss innerhalb von 3-4Tagen jedoch ein Beweis für ein Coprinus-Syndrom.
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Coprinus-Syndrom Pilzvergiftung vom Antabustyp. Latenzeit Minuten nach Alkoholgenuss während 3-4 Tagen.
Symptome (meist akut auftretend): Hitzegefühl, Herzrhythmusstörungen, Hautrötung, Blutdruckabfall, Röting des Rumpfes, Atemnot, Rötung der Bindehäute, Schwindel, Pulsbeschleunigung, Sehstörungen, Erbrechen, Panik
(2) Sonderbar, dass ich Dutzende von "Schopf-Tintlings"-Fans kenne, die grundsätzlich ohne geringste Probleme ein Glas Wein oder Bier zu ihrer Mahlzeit trinken.
(3) Den Wert dieser "Jugend-Forscht"-Arbeit kann ich leider nicht beurteilen.
---> Aber, nachdem ich bereits +-erfolgreich mehrere dieser jungen Forscher unterstützt/beraten habe und dabei auch die Konkurrenz-Arbeiten bewerten konnte, weigere ich mich dezeit noch, dass ein derartiger Blödsinn eingereicht und honoriert wurde.
(4) Mich würde der "Artikel dieser Forscherinnen" oder eine Email-Adresse "einer dieser Forscherinnen" interessieren, damit ich den Artikel selbst beurteilen kann.
---> Und ich bin mir auch sicher, dass sich Experten wie "Flammer, Bresinsky, Besl, Anderson etc" freuen würden, wenn in dieser "Jugend-Forscht"-Arbeit (würde mich
allerdings sehr überraschen) neue Erkenntnisse vorgestellt werden.
Literatur:
[1] Flammer; Horak (2003): Giftpilze - Pilzgifte
[2] Bresinsky; Besl (1985): Giftpilze. Ein Handbuch für Apotheker, Ärzte und Biologen
Grüße
Gerd
Nachtrag in blauer Schrift zugefügt.