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Echter Mehltaupilz an dem Schlitzblättrigen Storchschnabel

Verfasst: So 20. Mai 2007, 19:52
von Julia
Hi!

Heute möchte ich euch den Echten Mehltaupilz Podosphaera fugax (Penzig & Saccardo 1884) U. Braun & S. Takamatsu 2000 vorstellen, der sehr häufig auf den Storchschnäbeln (Geranium) gefunden wird. Allerdings habe ich vor wenigen Tagen sogar Perithezien gefunden:) *Detlef meinte, ich soll danach suchen*

Hier die Bilder *natürlich auch Mikrobilder, muss ja üben*:




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mfg Jule

Re: Echter Mehltaupilz an dem Schlitzblättrigen Storchschnabel

Verfasst: Mo 21. Mai 2007, 16:49
von Dedimyk
[quote=Julia,20.05.2007, 19:52]
Hi!
Heute möchte ich euch den Echten Mehltaupilz Podosphaera fugax (Penzig & Saccardo 1884) U. Braun & S. Takamatsu 2000 vorstellen, der sehr häufig auf den Storchschnäbeln (Geranium) gefunden wird. Allerdings habe ich vor wenigen Tagen sogar Perithezien gefunden:) *Detlef meinte, ich soll danach suchen*

Hier die Bilder *natürlich auch Mikrobilder, muss ja üben*:
mfg Jule
[/quote]

Hallo Julia und alle Phytoparasitenfreunde,

ja jetzt ist unsere makroskopische Bestimmung auf den Echten Mehltaupilz

Podosphaera fugax (Penzig & Saccardo 1884) U. Braun & S. Takamatsu 2000, syn. Sphaerotheca fugax Penzig & Saccardo 1884

auch mikroskopisch durch Julia abgesichert. :tup: :tup:

Wir sehen eine Perithezie mit relativ wenigen Appendices ( Anhängsel ), sowie Asci einzeln ( es tritt nur 1 Ascus aus der aufgebrochenen Perithezie aus ), dazu noch Myzel auch am Stängel der Pflanze, bald braun werdend sind alles die Bestimmungsmerkmale von Podosphaera fugax, die damit auch ohne fehlende Maßangaben der Perithezien, Appendices, Asci und Sporen sicher bestimmbar ist.

Julia, wenn es geht, dann schicke mir doch bitte einen Herbarbeleg mit Perithezien zu, da ich noch immer keine gefunden habe und noch Mikrobilder für meine Datei und die Datenbank brauche.

Ganz prima Deine Vorstellung hier, beim Mikroskopieren darauf achten, daß keine Luftblasen enstehen, gleichen Fehler habe ich am Anfang auch gemacht.
Abhilfe:ein Tropfen Spüli in das Wasser und nach dem Deckglasauflegen und drücken seitlich noch etwas Wasser vorsichtig "einschlürfen lassen", habe ich Dir doch am Telefon erklärt.

Herzliche Grüße Detlef

Re: Echter Mehltaupilz an dem Schlitzblättrigen Storchschnabel

Verfasst: Mo 21. Mai 2007, 16:54
von Julia
Hi Detlef!

Sobald der Herbarbeleg trocken ist, werde ich den Brief mit den anderen von dir angeforderten Exsikkaten losschicken.

Zu den Luftblasen:

Ich mache das ja schon so wie du das sagst. Aber irgendwie ist die Lampe glaube ich zu warm. Keine Ahnung. Ich kann unter dem Mikro häufig beobachten, dass sich das Wasser zurückzieht, ich weiß auch nicht wieso. Und dann werden die Perithezien so komisch eingeengt:(

mfg Jule *gefrusteter Anfänger*:D

Re: Re: Echter Mehltaupilz an dem Schlitzblättrigen Storchschnab

Verfasst: Fr 6. Jul 2007, 15:12
von Dedimyk
[quote=Julia,21.05.2007, 16:54]
Hi Detlef!

Sobald der Herbarbeleg trocken ist, werde ich den Brief mit den anderen von dir angeforderten Exsikkaten losschicken.

mfg Jule [/quote]

Hallo Julia und alle Phytoparasitenfreunde,

Julia hat mir in der letzten Sendung auch diesen Herbarbeleg geschickt ( vielen Dank dafür ) und ich habe ihn auch nochmal mikroskopiert.

Allerdings war die Peritheziensuche relativ schwierig an den trockenen Stängeln in den Myzelsträngen und Haaren.

Dann waren es auch noch sehr wenige Perithezien, die beim geringsten Druck auch noch stark zerbröselten, so daß es mir mit viel Mühe gelang wenigstens 2 Mikrobilder in 400 facher Vergrößerung zu machen, die ich hier zeige:

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Podosphaera fugax (Penzig & Saccardo 1884) U. Braun & S. Takamatsu 2000, syn. Sphaerotheca fugax Penzig & Saccardo 1884
um die es sich hier handelt, wird makroskopisch daran erkannt, daß die Perithezien relativ spärliche Appendices ( Anhängsel ) besitzen und das Myzel auch am Stängel schnell braun wird.
Mikroskopisch sehen wir Perithezien von ( 70 ) 80 -100 ( - 110 ) µm im Durchmesser mit nur 1 Ascus ( gut auf Bild 2 zu sehen ) der 70 - 100 x 50 -75 µm groß ist und der ( 6- ) 8 ellipsoid- ovale Sporen vo 16 - 24 x 12 -18 µm enthält. Die Appendices sind ca. 1 -5 mal so lang, wie der Durchmesser der Perithezien.

Herzliche Grüße Detlef

Literaturhinweis:

-Klenke, Friedemann: Berichte der Arbeitsgemeinschaft sächsicher Botaniker. Sammel- und Bestimmungshilfen für phytoparasitische Kleinpilze Sachsens
Verlag: Berichte der Arbeitsgemeinschaft sächsischer Botaniker Neue Folge
Band 16 - Sonderheft Institut für Botanik der Tech. Universität Dresden
ISSN: 1434-1662

-Braun, Uwe: The powdery mildews ( Erysiphales ) of Europe, Gustav Fischer Verlag, Jena,
Stuttgart, New York 1995, 338 Seiten ISBN 3-334-60994-4 ( Jena ), ISBN 1-56081-424-1 ( New York )

-Phylogeny of Erisiphe, Microsphaera, Uncinula ( Erysipheae )
and Cystotheca, Podosphaera, Sphaerotheca ( Cystotheceae ) inferred from rDNA IST sequences- some taxonomic consequences
Autor: Braun, Uwe & Takamatsu, Susumu
Kategorie: Zeitschrift
Seitenanzahl:S.1 - 33
Schlechtendalia 4 ( 2000 ), Veröffentlichungen aus dem Institut für Geobotanik und Botanischer Garten der Martin Luther-Universität Halle-Wittenberg
Anmerkungen: Vollkommene Überarbeitung der Taxonomie und Nomenklatur anhand molekularbiologischer Untersuchungen